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Gemeinderat, 49. Sitzung vom 24.01.2024, Wörtliches Protokoll  -  Seite 55 von 69

 

leise sein muss. Man muss sich einfach aneinander orientieren können. Das sind die sozialen Fähigkeiten, die beim Musizieren so intensiv gefördert werden wie sonst kaum irgendwo. Musik stärkt also auch Beziehungen.

 

Der letzte Punkt, den ich hier betonen möchte: Auch wenn es um wirksame Integrationsmaßnahmen geht, ist das Erlernen von Musik ganz wichtig. Das heißt: Wenn man in einer Wiener Musikschule ein Instrument lernt und Singen lernt, dann lernt man natürlich auch die Werte des Landes besser kennen, denn versteht man auch die Einstellung der Gesellschaft in dieser Stadt besser.

 

Es sprechen also sehr viele Aspekte dafür, dass wir es unseren Kindern in dieser Stadt ermöglichen sollen, dass sie das Spielen eines Instruments erlernen können, wenn sie das wollen, oder Singen lernen. Allerdings ist die Situation so, dass es ganz einfach zu wenige Musikschulplätze gibt. Trotzdem möchte ich an dieser Stelle auch allen Musikschullehrerinnen und Musikschullehrern ein großes Dankeschön aussprechen, denn sie leisten jeden Tag mit den Kindern wirklich unfassbar Tolles. Ich bin selbst betroffen, und ich kenne viele andere Eltern, deren Kinder eine Musikschule besuchen, die das Glück haben, einen Platz bekommen zu haben. Es sind jedoch seit 10 Jahren 4.000 Musikschulplätze abgebaut worden. Trotz der Kulturstrategie 2030, die besagt, dass man die Infrastruktur ausbauen sollte, fehlt es hier an MusikschullehrerInnen und Musikschulplätzen, dass man Musikinstrumente lernen kann, und es fehlt auch an Förderungen für private Anbieter.

 

Es ist also, wie gesagt, wissenschaftlich erwiesen, dass Musizieren die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen fördert, und darum ist es umso wichtiger, dass wir uns jetzt auf der Stelle stark machen für unseren Nachwuchs in dieser Stadt, damit wir eine weltberühmte Kulturstadt bleiben. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Deswegen bringe ich den diesbezüglichen Antrag hier ein und bitte Sie um Ihre Unterstützung. - Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Als Nächster hat sich Herr GR Neumayer zum Wort gemeldet. Bitte sehr.

 

14.44.20

GR Jörg Neumayer, MA (SPÖ)|: Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Werte Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuseherinnen und Zuseher!

 

Wien ist auf allen Ebenen Kulturhauptstadt, und es freut mich besonders, dass wir auch im Bereich der Kinderkultur Kulturhauptstadt sind und der Kinderkultur jetzt ein eigenes Haus in Wien gewidmet wird. Im 21. Bezirk haben wir die Weichen gestellt für einen neuen Standort, und ich glaube, es ist auch ein ganz wichtiges Projekt für uns als Fortschrittskoalition, gerade Kindern und Jugendlichen hier so viel Raum im wahrsten Sinne des Wortes zu widmen. Wir haben uns überlegt beziehungsweise die Stadt Wien hat sich Gedanken gemacht, wie man diesen neuen Standort am besten entwickeln kann und auch für die Zukunft für unterschiedliche Zielgruppen rüsten und sichern kann. In diesem Sinne war es ganz klar, dass eine GmbH als Dach für diesen neuen Standort Sinn macht.

 

Einiges ist schon gesagt worden. Ich möchte das jetzt noch ein bisschen mehr ausführen und auf die eine oder andere Frage vor allem auch von Kollegin Berner eingehen, bei der ich mich vor allem auch für die sachliche Auseinandersetzung bedanken möchte. Wir haben uns angesehen, was mehr Sinn macht, nämlich entweder eine neue GmbH zu gründen, was natürlich juristisch und steuerrechtlich ein Aufwand ist, oder die zuvor zitierte juristisch leere Hülle der KÖR GmbH einfach zu nutzen, wo schon eine Kapitaleinlage vorhanden war. In diesem Sinn haben uns die Kolleginnen und Kollegen, die diesbezüglich bewandert sind, gesagt, dass es mehr Sinn macht, das Vorhandene zu nehmen und umzubenennen.

 

Was soll diese GmbH nun tun? Das ist relativ simpel. Der erste Punkt wurde schon angesprochen: Es soll der Mietvertrag mit der ARWAG abgeschlossen werden. Der zweite Punkt betrifft eine Standortentwicklung vor Ort. Es geht hier sehr wohl auch um Sanierung und Umbau. Eine klassische Kultureinrichtung, die für Kinderkultur zuständig ist, beschäftigt sich aber eher selten mit Sanierung und Umbau, und daher ist es vernünftiger, als Dach eine GmbH zu nehmen, die sich genau konkret mit diesen Punkten auseinandersetzt.

 

Nach Sanierung und Umbau beziehungsweise eigentlich parallel geht es um die Standortentwicklung. Es geht darum, wie man die Zielgruppen im Einzugsgebiet ordentlich anzieht, und im laufenden Betrieb geht es dann um Facility Management. Im Hinblick auf diese Bereiche hat man im Vorfeld mit Zoom und mit dem Kinderliteraturhaus gesprochen und mit ihnen gemeinsam die Vorgangsweise entwickelt, wie sich diese Institutionen einerseits um ihren Kulturbereich für Kinder und Jugendliche und auf der anderen Seite parallel dazu mit einer GmbH um den gesamten organisatorischen und abwicklungstechnischen Bereich kümmern können.

 

In diesem Zusammenhang muss man ganz klar sagen: Wenn man mit den Leuten von ZOOM und dem Kinderliteraturhaus redet, dann stellt man fest, dass diese sich darüber freuen, dass sie sich auf ihre Grundagenda konzentrieren können, nämlich auf das Kulturangebot für die Kinder. Ich glaube, dafür sind sie ja da!

 

Um noch auf die eine oder andere Frage einzugehen: Sie haben angesprochen, dass nicht ganz klar ist, wer dann jeweils Direktor oder Direktorin ist. Diesbezüglich hat es im November eine Pressekonferenz gegeben, bei ganz klar Andrea Zsutty als Direktorin für ZOOM und Karin Haller als Direktorin für das Kinderliteraturhaus präsentiert worden sind, und das ist erstens entschieden und zweitens auch kommuniziert worden.

 

Bezüglich des Standorts an sich möchte ich auf noch etwas hinweisen: Die Abkürzung KRW taucht jetzt in unseren Unterlagen und taucht hier auf, um jetzt beschlossen zu werden, es geht aber nicht um die außenwirksame Kommunikation. Wir sind diesbezüglich natürlich auf Namenssuche, wollen aber auch dem Haus an sich, dem Standort und den Kulturinstitutionen bei dieser Namenssuche eine gewisse Rolle geben, und im Hinblick darauf haben wir auch keine Sorge, dass es bei einer etwaigen Gleichheit zu einer Verwechslung kommt. Ich danke aber jedenfalls für die Nachfrage!

 

Wie sieht es im Normalfall mit einer GmbH aus? Die Transparenz und die Kontrolle über das zuständige Recht

 

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