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Gemeinderat, 49. Sitzung vom 24.01.2024, Wörtliches Protokoll  -  Seite 41 von 69

 

Teil dieses Tagesordnungspunkts ist die Gestaltung dieser Kreuzung. Kollege Valentin hat es beim letzten Tagesordnungspunkt aus meiner Sicht ein bisschen runtergenudelt. (GR Dr. Kurt Stürzenbecher: Na bitte! Das ist aber ein schwerer Vorwurf!) Kleingeredet, er hat es kleingeredet. Wir haben hier ein Potenzial von ungefähr 25.000 m², die man wirklich als neuen urbanen, attraktiven Platz gestalten könnte. Und ja, den Taborplatz gibt es noch nicht, aber genau darum geht es uns ja. Uns geht es genau darum, nämlich einen neuen Platz für die Wienerinnen und Wiener zu gestalten, für die Menschen, die heute schon im 2. und im 20. Bezirk wohnen, und vor allem auch für die vielen Menschen, die dort zukünftig wohnen werden.

 

Dieser Taborplatz wird heute von einer Straße durchschnitten. Das war bis jetzt nicht im Fokus der Stadtpolitik und der Stadtentwicklung, aber er kommt jetzt in ihren Fokus. Wir haben aber leider Gottes mit Schrecken festgestellt, dass Teil dieses Planes ist, dass dort eine Straße bleiben soll, wo ein Platz kommen könnte. Auf diesem Platz stehen drei Bäume, und ausgerechnet dort, wo diese drei Bäume stehen, soll die Straße hinverlegt werden. Das sehen wir als Alarmsignal, das wollen wir gerne verhindern.

 

Ich weiß, dass am Taborplatz nicht heute gebaut wird, auch nicht morgen. Ich habe die Hoffnung, dass auch dieses Jahr noch nicht gebaut wird, und ich möchte heute mit unserem Antrag den dringenden Appell an die SPÖ und die NEOS richten: Nehmen Sie dieses Eck noch heraus, behalten wir uns das Potenzial eines Taborplatzes zurück, behalten wir uns auch das Potenzial dieser drei großen Bäume für einen zukünftigen Platz, weil die Menschen, die dort hinziehen, nicht nur Infrastruktur brauchen. Die brauchen nicht nur Straßen und Parkplätze, die brauchen auch Bäume, die brauchen Abkühlung, die brauchen urbane Plätze.

 

In diesem Sinne hoffe ich auf Ihre Unterstützung, wenn schon nicht hier im Haus, dann zumindest in den Regierungsbüros - dass man sich das noch einmal anschaut, dass man noch einmal darüber nachdenkt, und dass man dem Taborplatz am Übergang des Nordbahnviertels und des Nordwestbahnhofs eine neue Chance gibt. Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist GRin Ing. Rompolt, MA, und ich erteile es ihr. Bitte, Frau Gemeinderätin.

 

13.01.58

GRin Ing. Astrid Rompolt, MA (SPÖ)|: Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen!

 

Ich sage es ganz offen, ich bin mehr die Schönwetterradlerin, weniger die Regenradlerin. Aber was mir nichts ausmacht, das ist Kälte. So fahre ich auch sehr gerne, wenn es recht frostig ist, wenn man entsprechend ausgerüstet ist mit Handschuhen und Stirnband, ist das meistens kein Problem.

 

Worum geht es bei diesem Poststück? Es geht vor allem um die Radweggestaltung in der Nordbahnstraße und in der verlängerten Taborstraße. Das ist deshalb sehr speziell, weil es in der Nordbahnstraße ja schon einen Radweg gibt, beginnend beim Praterstern. Der wird jetzt fortgesetzt und beginnt genau dort, wo er Am Tabor Richtung Nordbahnhofviertel einmündet. Ich darf in Erinnerung rufen, Am Tabor ist die Straße, wo wir vor wenigen Jahren ein Grüngleis etabliert haben. Damals war unsere heutige Mobilitätsstadträtin noch Umweltstadträtin. Da haben wir, finde ich, ein tolles Projekt umgesetzt, das schon sehr stark unterstreicht, wie dieses ehemalige Nordbahnhofviertel verkehrsberuhigt und durch eine sanfte Mobilität maßgeblich geprägt ist.

 

Mich freut das auch deshalb, dass wir diesen Radweg entwickeln, weil er insgesamt doch 1 km ausmachen wird. Vom Praterstern kommend wird der Radweg durch die Nordbahnstraße Richtung Norden verlängert und biegt dann rechts ab in die verlängerte Taborstraße in Richtung Nordbahnviertel hinein. Das ist dann die Verbindung zur Vorgartenstraße.

 

Ich beschreibe das deshalb so gerne, denn ich möchte erstens die Debatte etwas versachlichen, und zweitens, weil es wichtig ist, dass die Menschen, die zusehen über Livestream, eine Vorstellung davon haben, was da eigentlich passiert mit dem Geld. Es geht dabei um große Beträge, und es geht um einen Zweirichtungsradweg, um einen breiten Radweg, und eine sehr wichtige Anbindung ans Nordbahnviertel einerseits und andererseits - der Kollege Valentin hat es schon erwähnt - ans künftige Nordwestbahnviertel. Das wird ein ähnlich verkehrsberuhigtes Viertel. Es wird dort einen riesengroßen Schulcampus geben mit 1.600 Schülerinnen und Schülern. Die vorhin erwähnte Rebhanngasse, dieser Anschluss mit dem Platz, wird wichtig sein, damit man weiterhin zufahren kann zur Hauptpost des 20. Bezirks. Deshalb ist das eine ganz wichtige Anbindung, auch in weiterer Folge die Anbindung durch die Taborstraße in Richtung 21. und 22. Bezirk.

 

Vielleicht noch einen Schritt weiter: Wir haben im vorigen Jahr sehr viele Radwege gebaut und vor allem für die Bezirke über der Donau einiges weitergebracht. Jetzt gibt es erstmals die Anbindung vom Zentrum bis zum Donauzentrum. Was auch 2024 folgt, ist vom Donauzentrum noch ein weiterer Kilometer hochwertigster Radweg bis zum Kagraner Platz. Wir haben dann eine Spitzenverbindung über 7 km vom Zentrum bis an die Peripherie. Das ist etwas, wo wir sehr, sehr stolz sein können, glaube ich, und wo wir uns bei den Abteilungen, bei der MA 28 für den Straßenbau und die Planung und bei der MA 46 für die Verkehrssicherheit wirklich einmal bedanken können, dass wir so tolle Projekte stemmen in dieser Stadt. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Das Teilprojekt, das 2023 geschafft wurde, war der Lückenschluss durch die Praterstraße, zuvor die Lassallestraße. Das finale Stück bis zum Kagraner Platz folgt jetzt dieses Jahr noch. Was ich besonders schön finde, ist, dass wir es schaffen, diese Radwegoffensive zu nützen, um auch mehr Grün in die Stadt zu bringen. Wir haben es ganz oft schon gehört bei der Praterstraße, es gibt viele zusätzliche Bäume, kleine Plätze, die begrünt werden, Hochstammsträucher, die entstehen werden entlang der Mittelachse der Praterstraße.

 

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