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Gemeinderat, 47. Sitzung vom 19.12.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 88 von 95

 

auch nicht auf der Prater Hauptallee parken. Das ist wirklich eine Angstmache, und deswegen werden wir diesen Antrag auch ablehnen, weil die Begründung wirklich sehr vordergründig ist. (Beifall bei den GRÜNEN.) Die Stationen der Linie 18 werden im Bereich der Hauptallee direkt daneben sein, das heißt, wenn die Bim anfährt, wird sie langsam sein. Die kommt nicht in einem Höllentempo daher und mäht dort alles nieder, sondern man muss einfach nach links und nach rechts schauen, so wie man das jetzt auch machen muss, weil dort zumindest unter der Woche die Autos queren. (GR Wolfgang Irschik: Oder die Radlfahrer!) Die ÖVP redet so gerne von Selbstverantwortung. (GR Dr. Markus Wölbitsch-Milan, MIM: Es heißt Eigenverantwortung!) Ich glaube auch daran und denke, das wäre ein wirklich gutes Beispiel.

 

Jetzt möchte ich noch mit ein paar Beispielen erklären, warum diese Verlängerung der Linie 18 so wahnsinnig wichtig ist. Eine Straßenbahn kann sehr, sehr, sehr viele Menschen, über 200 Menschen, transportieren. Das ist viel mehr, als es ein Bus kann. Ich höre auch immer in dieser Diskussion: Ja, da fahrt eh der Bus, der 77A. Was brauchen wir da jetzt eine Straßenbahn? Nein, eine Straßenbahn ist viel leistungsfähiger. Was wird die Linie 18 noch bewirken? Eine wirklich tolle Anbindung an die U2-Station und damit für die Donaustadt eine ganz neue Verkehrsachse Richtung Süden und Westen zur Verfügung stellen. Sie wird den 2. und 3. Bezirk besser verbinden, Umwege über die Stadt und Umsteigen werden nicht mehr nötig sein, und damit werden auch die U-Bahnen entlastet werden. Was wird diese Linie mit ihrer Verlängerung noch können? Zu Groß-Events wie zum Beispiel ins Happel-Stadion kann ich dann direkt vom Hauptbahnhof hinfahren. Leute, das ist Gold wert! Ja, das muss man einmal sagen.

 

Natürlich ist der Prater ein sehr beliebtes Naherholungsgebiet der Wiener, jetzt noch viel leichter erreichbar. Weiters werden die Stadtentwicklungsgebiete in dieser Gegend besser verbunden - ich möchte hier Viertel Zwei und das Quartier Belvedere als Beispiele erwähnen - beziehungsweise sogar untereinander besser verbunden. Es wird im Zuge dieser Verlängerung sogar einen neuen Radweg geben. Das Beste zum Schluss, liebe Leute: Dieses wirklich beliebte Naherholungsgebiet Prater wird massiv verkehrsberuhigt, es wird dort kein Kfz-Verkehr mehr queren, und das ist gut so. Die Bim wird nicht blockiert werden, und das begrüßen wir am allermeisten. Ehrlich gesagt, mir fehlt jedes Verständnis dafür, wenn Leute mit wirklich wirren Argumenten so ein tolles Projekt behindern und blockieren wollen. (GR Dr. Markus Wölbitsch-Milan, MIM: Das sagt die Richtige! Oh Mann!) Vielen Dank. (Beifall bei den GRÜNEN.)

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist GR Woller. Bitte.

 

18.42.56

GR Ernst Woller (SPÖ)|: Ich kann Kollegin Arnoldner, die ich jetzt gar nicht sehe, durchaus beruhigen. (Ruf bei der SPÖ: Vielleicht läuft sie gerade!) Das ist alles ganz genau überlegt worden, wie die Straßenbahnlinie 18 die Hauptallee queren wird. Ich habe natürlich auch sofort große Ohren bekommen, als ich gehört habe, da fahrt der 18er über die Hauptallee, denn die Hauptallee kennt wahrscheinlich in diesem Haus niemand so gut wie ich, denn ich bin dort nachweislich über 40.000 km, also 1 Mal rund um die Welt, gelaufen, und das nur auf der Hauptallee. (Beifall bei SPÖ, NEOS, ÖVP und GRÜNEN. - GR Dr. Markus Wölbitsch-Milan, MIM: Angeber!) So gesehen, kann ich sagen, ich kenne jeden Baum persönlich im Prater.

 

Da auch in der Stadtplanung sehr gute Marathonläufer sind, die sehr oft in der Hauptallee unterwegs sind, haben sie sich natürlich bei der Planung auch schon überlegt, wie das koordiniert wird. Es wird tatsächlich so sein, wie Kollegin Sequenz gesagt hat: Die Straßenbahnhaltestellen der Linie 18 werden unmittelbar vor der Hauptallee sein, also jeweils genau dort, wo die Hauptallee quert. Das heißt, die Straßenbahnlinie 18 kann nicht schnell durchfahren, denn sie muss dort auch stehen bleiben, wenn niemand den Stoppknopf drückt. Das heißt, sie hat dort eine Anhaltepflicht, muss stehen bleiben und kann erst wegfahren, wenn man merkt, da ist auf der Hauptallee wenig Querverkehr. Es wird insgesamt eine Verbesserung zum heutigen Zustand sein, denn heute hat man noch den Querverkehr, also viele Autos, die nach wie vor die Hauptallee queren. Das wird dann nicht mehr der Fall sein. Das heißt, es wird dann nur mehr die Straßenbahnlinie 18 fahren, kein Autobus und keine Autos, die die Hauptallee queren. Es ist also insgesamt eine Verbesserung für die Sportlerinnen und Sportler und es ist keine Sorge, dass da etwas schlechter wird. Es wird eher besser, es wird sicher auch aus verkehrsorganisatorischen Gründen für die Benützer der Straßenbahnlinie 18 besser, daher können wir also getrost den Antrag der ÖVP ablehnen. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Die Berichterstatterin verzichtet auf ein Schlusswort.

 

18.45.35Wir kommen daher zur Abstimmung über die Post 57. Wer dem zustimmt, bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Das ist einstimmig.

 

Es liegen zwei Anträge vor. Erster Antrag, der ÖVP, betreffend Sicherstellung der ungehinderten Ausübung von Sport im Zuge der Verlängerung der Straßenbahnlinie 18. Wer dem zustimmt, bitte ich um ein Zeichen. - Zustimmung bei ÖVP, FPÖ, Kieslich. Nicht die erforderliche Mehrheit, der Antrag ist abgelehnt.

 

Ein weiterer Antrag der ÖVP betreffend private Schwimmkurse in den Bädern der Stadt Wien. Wer dem zustimmt, bitte ich um ein Zeichen. - Zustimmung bei ÖVP, FPÖ, Kieslich, GRÜNEN. Nicht die erforderliche Mehrheit, der Antrag ist abgelehnt.

 

18.46.22Wir kommen zur Postnummer 79 der Tagesordnung. Sie betrifft eine mehrjährige Vertragsgenehmigung über die Leistung des Infrastrukturkostenbeitrages im Zusammenhang mit der geförderten Wohnbebauung am Projektstandort in Wien 22., Berresgasse. Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Fitzbauer, die Verhandlung einzuleiten.

 

18.46.45

Berichterstatterin GRin Ilse Fitzbauer: Ich ersuche um Zustimmung.

 

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