«  1  »

 

Gemeinderat, 47. Sitzung vom 19.12.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 87 von 95

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Danke sehr. Ich eröffne die Debatte. Zu Wort gemeldet ist GRin Mag. Arnoldner. Bitte.

 

18.31.43

GRin Mag. Bernadette Arnoldner (ÖVP)|: Ja, wir stimmen dem Poststück zu. Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Liebe Wienerinnen und Wiener!

 

Ich komme zum Thema Sport. Kommen wir zum Thema Laufen. Alle Menschen, die ich jetzt aufzähle, haben etwas gemeinsam. Julia Mayer, Susanne Pumper, Dagmar Rabensteiner, Günther Weidlinger, Luzia Ludwig, Familie Trimmbacher, Familie Idinger, Familie Wandrak - und diese Liste ist noch lange nicht zu Ende. Ich glaube, man kann sie noch weiterführen, und ganz viele andere Menschen können sich einreihen. Vielleicht ist der eine oder andere in diesem Saal sogar selbst davon betroffen, zählt sich so wie ich oder, glaube ich, Peter L. Eppinger als Läuferin oder als Läufer dazu. Wir alle leben und wohnen in Wien und wollen uns regelmäßig auf der Prater Hauptallee bewegen, Sport machen. Wir wollen unterwegs sein, so wie etliche Tausende andere, viele, viele Menschen, die trainieren, entweder als Spitzensportler oder als Hobbysportlerin und -sportler für den Marathon, für den Triathlon, für den Frauenlauf, für ganz viele andere Lauf-Events. Wir suchen einfach die Bewegung im Freien dort auf der Wiener Prater Hauptallee, denn diese Strecke ist durchgängig 8 km lang und ist markiert. Das ist einzigartig. Ich habe auch den Leichtathletikverband am Ohr, der mir sagt, ja, das ist die Laufstrecke Nummer 1 in Österreich und bietet wahrscheinlich wie sonst nirgendwo perfekte Laufbedingungen, weil das einfach eine durchgängige Laufbahn ist, wo der Asphalt perfekt ist. Weltweit ist sie auch in den Medien vertreten, nämlich mit den vielen Lauf-Events, die es gibt.

 

Wir haben nicht nur perfekte Trainings für Mittel- und Langlaufstreckenläuferinnen und -läufer abgesichert, sondern es finden eben auch diese Lauf-Events wie im Oktober 2019 dort statt. Die werden dann rund um den Erdball im TV und auf allen Kanälen kommuniziert. Heute findet man das noch im Netz zu lesen, weil eben dieser Asphalt dort so besonders durchgängig und perfekt ist. Vieles war neu bei dem Rekordlauf über die Marathonstrecke in 1:59:40. Der Kenianer Eliud Kipchoge raste über die Wiener Praterallee mit einem Schuh, der zuvor noch nie in der Öffentlichkeit präsentiert wurde und über den nichts bekannt war. Wien kann zu Recht stolz auf diese Laufstrecke sein, eben auf die beste Stadtlaufstrecke weltweit. Auch der weltberühmte Vienna City Marathon, der jährlich fast 40.000 Läuferinnen und Läufer aus der ganzen Welt nach Wien holt, umfasst eben einen wichtigen Streckenteil in der Prater Hauptallee. Diese Hauptallee wurde ja sogar mit dem World Athletics Heritage Plaque als Welterbe-Stätte ausgezeichnet. Familien und viele andere Erholungssuchende genießen diese Strecke auch wirklich täglich. Tun wir bitte jetzt unbedingt alles, damit diese Sportstätte, diese Sportfläche auch so bleibt.

 

Was nämlich jetzt passiert ist, führt zu Unmut, nicht nur bei den Sportlerinnen und Sportlern in der Laufszene, auch in meinem Bekanntenkreis. Mich selbst betrifft das, wenn man dort durchgängig für ein Lauf-Event trainiert.

 

Im Juni 2023 wurden nämlich Pläne über die Verlängerung der Straßenbahnlinie 18 veröffentlicht, und Hintergründe über diese Straßenbahnverlängerung wurden im Vorfeld weder diskutiert noch die Betroffenen, auch Bewohnerinnen und Bewohner dort, eingebunden oder informiert. Ein Knackpunkt ist natürlich die Querung der Straßenbahnlinie über die Prater Hauptallee. Bitte, liebe Wiener Stadtregierung, tun wir alles, berücksichtigen wir die Interessen der Sportlerinnen und Sportler bei der Verkehrsplanung. Wenn die Straßenbahnlinie 18 ab Herbst 2026 durch den Prater fahren soll, dann dürfen die Schienen die Hauptallee keinesfalls oberirdisch queren. Bitte denken Sie dabei an eine Verkehrsplanung, die alle Nutzerinnen und Nutzer berücksichtigt, zum Beispiel an eine Unterführung der Straßenbahnlinie. Denken Sie an die vielen Erholungssuchenden sowie Läuferinnen und Läufer, die ungehindert die Hauptallee nutzen wollen, nicht gebremst von einer Bim, die alle zehn Minuten vorbeifahren will. Wir haben deswegen einen Antrag formuliert, dass die Ausübung des Sports auf Grund der Verlängerung der Straßenbahnlinie 18 bitte nicht beeinträchtigt wird. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Ein zweites wichtiges Anliegen, das ich hier anbringen möchte, ist, wenn es um die privaten Schwimmtrainer in öffentlichen Schwimmbädern der Stadt Wien geht. Aus wirklich absolut nicht nachvollziehbaren Gründen ist es nämlich aktuell ausschließlich für Vereine und Schwimmschulen möglich, auf zu mietenden Flächen innerhalb auch nur bestimmter Zeit-Slots Schwimmunterricht abzuhalten. Es ist nicht einmal Profischwimmerinnen und Profischwimmern möglich, dass sie dort einen privaten Schwimmunterricht haben können. Bitte stimmen Sie daher auch dem Antrag zu, dass qualifizierte und ausgebildete Schwimmtrainerinnen und Schwimmtrainer in den Schwimmbädern der Stadt Wien private Schwimmkurse anbieten dürfen.

 

Ich bitte, diese beiden Anträge zu unterstützen. Sie sind beide ein wichtiger Beitrag, dass auch Sport in der Stadt Wien aufgewertet wird. Vielen lieben Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist GRin Sequenz. Bitte.

 

18.38.15

GRin Mag. Heidemarie Sequenz (GRÜNE)|: Ich werde jetzt auch zu diesem Antrag der ÖVP betreffend Verlängerung der Linie 18 etwas sagen. Ich möchte gleich vorwegschicken, wir GRÜNE befürworten, wir begrüßen die Verlängerung der Linie 18 als ganz, ganz, ganz wertvollen Beitrag bei der Erweiterung des Wiener Öffi-Netzes. (GR Anton Mahdalik: Du machst keinen Sport!) Das möchte ich einmal vorausschicken. Diese Straßenbahn wird, wenn es dann so weit ist, sechs Millionen Menschen im Jahr transportieren. Vielleicht lassen wir das einmal einsinken.

 

Leider sehen das nicht alle so, und dieser ÖVP-Antrag will uns jetzt glauben machen, dass jegliche sportliche Aktivität auf der Prater Hauptallee zum Erliegen kommt, weil dort die Straßenbahnlinie 18 kreuzt. Das ist natürlich nicht so! Es werden dort weder Barrieren errichtet, es werden keine Barrikaden aufgebaut, die Straßenbahnlinie 18 wird

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular