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Gemeinderat, 47. Sitzung vom 19.12.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 79 von 95

 

das stimmt, aber da gehe ich davon aus, dass das gut gemacht wurde, dass auch ein Unternehmen nicht so einfach seinen Namen dafür hergibt und sagt, wir haben das begleitet und aus unserer Sicht passt das, das sind auch unsere Empfehlungen. (Zwischenruf von GR Felix Stadler, BSc, MA.) Ich sage jetzt auch nur meine Meinung dazu.

 

Ich finde es spannend, dass ein Kritikpunkt ist, dass Sachen weitergemacht werden, weil eigentlich, glaube ich, zeigt das ja gerade die Qualität der Volkshochschulen, die über 130 Jahre im volksbildnerischen Bereich unterwegs sind und da unglaublich viel Erfahrung haben und vor allem auch immer ein stabiler Partner für die Stadt waren, und da reden wir vielleicht auch über die Anreizfinanzierungen ganz kurz.

 

Natürlich geht es darum, als Geschäftsführer auch zu schauen, ob ausreichend Geld da ist, et cetera, aber die Wiener Volkshochschulen sind ja kein Unternehmen, das Gewinn machen möchte, sondern wir erwarten als Stadt auch in vielen Bereichen, dass Dinge angeboten werden, die sich jetzt nicht von selber finanziell tragen werden und möchten das weiterhin haben. (GR Felix Stadler, BSc, MA: Das ist aber kein Verein!)

 

Ich rede jetzt über wichtige Dinge wie die Lernhilfe, wo Nachhilfe für alle Wiener Schülerinnen und Schüler in Deutsch, Englisch und Mathematik angeboten wird. Wir reden über Bereiche, die vielleicht auch neu gestartet werden, wie zum Beispiel Finanzbildung, die ich für sehr wichtig halte, gerade wenn wir uns ansehen, wie Schulden gerade bei jungen Leuten in Zeiten von Krisen und hoher Inflation noch einmal verstärkt werden, weil heutzutage Geld oft weniger greifbar ist und man weniger weiß, wie sich Schulden anhäufen. Dass man da Kurse aufbaut und sich das nicht gleich rechnet und die Kurse voll sind, ja, auch das ist Aufgabe in der Volksbildung und das übernehmen die Volkshochschulen. Ich halte es deswegen für sehr wichtig, zu sagen, wir finden vielleicht Partnerinnen und Partner in diesen wichtigen Bereichen und wir unterstützen das als Stadt noch zusätzlich, wenn wir sehen, dass da Drittmittel gefunden werden, dass da auch vernetzend und übergreifend gearbeitet wird. Da erschließt sich mir Ihre Kritik weniger, ich nehme sie aber trotzdem zur Kenntnis und sie sei Ihnen unbenommen. Ich freue mich, dass in den letzten Monaten zumindest die ÖVP überzeugt werden konnte, die sich hier auch ganz klar dazu bekennt.

 

Warum finde ich die Wiener Volkshochschulen so wichtig? Die Breite und Vielfalt hat Kollege Stadler schon angesprochen. Gerade das ist ganz zentral. Es sind Orte, die niederschwellig zugänglich sind, und ich finde, das Schöne an der Breite an Angeboten ist, dass es auch gut sein kann, dass man vielleicht hingeht, weil man „Rückenfit“ machen möchte oder einen Kochkurs und dann auch noch eine großartige Weiterbildung findet, die im beruflichen Kontext weiterhilft. Genau das ist es, einen Ort zu haben, wo ich weiß, der ist für mich da, der ist für meine Weiterentwicklung da, für meine Persönlichkeitsentwicklung, der stärkt uns Menschen.

 

Ich erlaube mir eine kleine Korrektur, Kollegin Emmerling, weil Sie die Erwachsenenbildung am Anfang angesprochen haben. Die Wiener Volkshochschulen sind natürlich für alle Altersgruppen da. Das ist ja auch das Wichtige, dass wir eigentlich schon vom Kleinkindturnen bis hin zur PC-Sicherheit und wie tue ich am Handy für Seniorinnen und Senioren bei den Angeboten der Wiener Volkshochschulen dabei haben. Ein paar Sachen habe ich schon angesprochen, man könnte, wenn man sich die Programme anschaut, jetzt stundenlang darüber reden: Die Kochkurse, Computer, Internet, Basisbildungsgeschichten, man kann die Studienberechtigungsprüfung machen, man kann den Pflichtschulabschluss nachholen. (GRin Dr. Jennifer Kickert: … wird zusätzlich finanziert!) Das ist etwas, wo wir ganz genau wissen, wie wichtig es ist, auch diese formalen Bildungsanschlüsse in einem Rahmen anzubieten, wo die Leute wissen, ich kenne mich dort aus, ich kenne diese Orte, da habe ich positive Erfahrungen gemacht. Denn Bildung ist nicht für alle automatisch mit etwas Positivem verbunden, sondern leider, wie wir wissen, auch oft mit Ängsten und Unsicherheiten.

 

Es gibt ganz viele Bereiche im Kunstbereich, in der Lernförderung, Naturwissenschaft, Technik. Heuer gab es, das fand ich sehr schön, den Jahresschwerpunkt zur Wissenschaft, und wir wissen, gerade in Zeiten wie diesen, in denen wir gerade leben, mit einer unglaublichen Wissenschaftsskepsis, ist es doch schön, dass sich das in einem gesamten Jahresprogramm widerspiegelt. Man kann ganz, ganz unterschiedliche Sprachen erlernen. Ich bin auch immer wieder überrascht, welche Kurse angeboten werden und freue mich, dass es da auch so ein großes Interesse gibt. Es gibt Veranstaltungen en masse.

 

Als Klimaausschussvorsitzende darf ich vielleicht auch kurz sagen, es freut mich sehr, im Dezember war gerade erst ein Kurs zu 150 Jahre I. Wiener Hochquellwasserleitung. Das ist ein Jubiläum, das uns heuer das ganze Jahr begleitet hat und da ging es ganz konkret um alle Denkmalbrunnen, vom allerersten Hochstrahlbrunnen am Schwarzenbergplatz bis zum Jubiläumsbrunnen in Favoriten, der heuer eröffnet worden ist. Ich freue mich sehr, dass sich da ganz wichtige Punkte der Wiener Geschichte, der Wiener Institutionen auch im Angebot der Volkshochschulen widerspiegeln.

 

Ich würde mich über eine sehr breite Zustimmung sehr freuen. Ich halte es für sehr wichtig, dass da jetzt eine stabile Finanzierung gesichert ist und möchte mich auch bei allen bedanken, die in den letzten Monaten in diesem Bereich aktiv waren und geschaut haben, dass wir eine langfristige Absicherung haben, um diesen wichtigen Bereich der Volksbildung zu erhalten. Ich möchte mich auch ganz herzlich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Wiener Volkshochschulen bedanken, die jeden Tag wichtige Arbeit leisten und für die das auch unsichere Zeiten waren. Heute gibt es die Möglichkeit, ihnen für die Zukunft Sicherheit mitzugeben. Ich glaube, das ist wichtig.

 

Ich bin sehr froh, dass auch die Inflationsanpassung jetzt gut drinnen ist und nicht in einem System wie leider bisher, wo klar war, dass es sich finanziell irgendwann nicht mehr ausgehen wird, wenn man eigentlich gerne immer mehr Angebote haben möchte und gleichzeitig nicht

 

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