Gemeinderat, 47. Sitzung vom 19.12.2023, Wörtliches Protokoll - Seite 71 von 95
voll ansetzen und sinnvoll junge Menschen vielleicht wieder von dort herausholen können, in bessere Vereine. Ich glaube, als jemand, der doch durchaus einige Erfahrungen mit den Wiener Kampfsportvereinen hat, dass das absolut notwendig wäre, und das wird auch überhaupt nicht angegriffen. Wir hatten einmal eine Kooperation mit diesem Verein „Not in God‘s Name“. Ich rege an, sich entweder mit diesem Verein oder mit einem anderen Verein dieses Thema unbedingt auch in Kooperation mit der Polizei anzuschauen, das steht wirklich hoch an der Tagesordnung.
Generell möchte ich das Geschlechterverhältnis betreffend sagen, die Integration von Männern, Männer- und Bubenarbeit, das wäre etwas, was wir in einem Stichwort Integrationskonzept sehen würden. Ich habe schon mehrfach ein Integrationskonzept post 2015 gefordert, weil die Migrationswelle 2015 die Zusammensetzung und die Anzahl und auch das Mann-Frau-Verhältnis der Migranten deutlich verändert hat. Und auf diese Veränderungen muss eingegangen werden. Deswegen noch einmal unsere Forderung, setzen Sie sich hin, schreiben Sie ein Integrationskonzept, ein Integrationskonzept post 2015, das genau auf diese neuen Bedürfnisse eingeht, die wir seit 2015 haben und davor nicht hatten. - Danke. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Mag. Bakos, und ich erteile es ihr. Bitte Frau Gemeinderätin.
GRin Mag. Dolores Bakos, BA (NEOS): Frau Vorsitzende! Hohes Haus!
Ich möchte mich auch noch einmal kurz zu Wort melden, weil ich gerne unser Abstimmungsverhalten begründen möchte, da wir diesen angesprochenen Antrag ablehnen werden. Ich möchte zwar gebührend anerkennen, dass Sie erstmals diesem Poststück zustimmen. Allerdings, nach Jahren, wo Sie diesem Poststück stets ablehnend entgegengestanden sind, einen Antrag betreffend Ausbau der Buben- und Männerarbeit einzubringen, zeugt nicht unbedingt von Redlichkeit. Es ist mehr als bemerkenswert, dass Sie das so einbringen, wenn man bedenkt, dass Sie in den letzten Jahren - und ich habe mir das ausheben lassen - stets gegen dieses Poststück gestimmt haben.
Jetzt ist meine große Vermutung, dass Sie selbst den Konnex, die Brücke zur Migration, zum Zuzug, wie Sie es ja auch im Antrag schreiben, auch machen möchten, und zwar ganz in rechtspopulistischer Manier, suggerierend, dass lediglich Syrer, Afghanen, so wie Sie es auch angesprochen haben, also zugezogene Asylwerber, Asylberechtigte ein Problem haben, als ob die Dekonstruktion von typischen Geschlechterrollen in unserer Mehrheitsgesellschaft nicht notwendig wäre. Und das ist genau das, was so einfach nicht stimmt. (Beifall bei den NEOS und von GRin Mag. Nina Abrahamczik.)
Es ist insbesondere schade, weil dieser Verein Poika, um den es heute geht, ganz wichtige Arbeit leistet, große Pionierarbeit leistet, was Burschen- und Männerarbeit betrifft. Burschen und Männer, die dann in reflektierter Umgebung über diese Dekonstruktion von typischen Geschlechterrollen sprechen, können sich damit beschäftigen, was sind denn typische Stereotype von Weiblichkeit, von Männlichkeit, welche problematischen Ansichten gibt es vielleicht, was Sexualität betrifft, was Gewalt betrifft. Das betrifft viele Burschen und Männer, und zwar ganz unabhängig davon, welchen Hintergrund sie haben. Und gerade deshalb, weil diese Arbeit so wichtig ist, haben wir die Förderung für diesen betreffenden Verein auch erhöht. Das tun wir jedoch im Gegensatz zur ÖVP unabhängig von politischem Kleingeld, das ganz offensichtlich mit diesem Antrag auch geschlagen werden soll, denn genau Letzteres ist unserer Ansicht nach populistisch, es ist unredlich in dieser Hinsicht, und vor allen Dingen eines, es ist unglaubwürdig von der ÖVP, sehr geehrte Damen und Herren. - Vielen Dank. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)
Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet, die Debatte ist geschlossen. Die Frau Berichterstatterin verzichtet auf das Schlusswort.
Wir kommen zur Abstimmung über die Postnummer 21. Wer dieser Postnummer die Zustimmung gibt, darf ich um ein Zeichen mit der Hand ersuchen. - Das ist bei SPÖ, NEOS, ÖVP, GRÜNEN, gegen die FPÖ mehrstimmig angenommen.
Es liegt hier ein Beschluss- und Resolutionsantrag der ÖVP betreffend Buben- und Männerarbeit vor, sofortige Abstimmung wird verlangt. Wer diesem Antrag die Zustimmung gibt, darf ich um ein Zeichen mit der Hand ersuchen. - Das ist bei der ÖVP, FPÖ und GRÜNEN gegen NEOS, SPÖ, hat nicht die erforderliche Mehrheit und ist somit abgelehnt.
Es gelangt die Postnummer 22 der Tagesordnung zur Verhandlung, sie betrifft eine Förderung an Standbild - Verein zur Förderung audiovisueller Medienkultur für das Jahr 2024. Es liegt keine Wortmeldung mehr vor. Wir können gleich zur Abstimmung kommen. Wer die Zustimmung gibt, darf ich um ein Zeichen mit der Hand ersuchen. - Das sind SPÖ, NEOS, GRÜNE, gegen ÖVP, FPÖ mehrstimmig angenommen.
Es gelangt die Postnummer 23 zur Verhandlung.
Da darf ich bekannt geben, dass sich die Frau GRin Mag. Bakos und die Frau GRin Mag. Vasold für befangen erklärt haben.
Dieser Tagesordnungspunkt betrifft die Förderung für den Verein wienXtra, ein junges Stadtprogramm zur Förderung von Kindern, Jugendlichen und Familien für das Jahr 2024. Es liegt keine Wortmeldung vor. Wir können gleich zur Abstimmung kommen. Wer diesem Poststück die Zustimmung gibt, darf ich um ein Zeichen mit der Hand ersuchen. - Das ist mit Zustimmung von SPÖ, NEOS, ÖVP und GRÜNEN gegen die FPÖ mehrstimmig angenommen.
In der Präsidialkonferenz wurde vereinbart, die Verhandlungen über die Postnummern 26, 29, 32, 33, 38, 41, 42, 43, 44 und 46 zusammenzuziehen. Nachdem keine Wortmeldungen vorliegen, können wir gleich zur Abstimmung kommen. Ich darf um ein bisschen mehr Ruhe im Saal und Konzentration ersuchen.
Wir stimmen jetzt über die Postnummer 26 ab. Wer dieser Postnummer die Zustimmung gibt, darf ich um ein Zeichen mit der Hand ersuchen. - Zustimmung bei SPÖ,
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