Gemeinderat, 45. Sitzung vom 28.11.2023, Wörtliches Protokoll - Seite 44 von 97
(Beifall bei SPÖ und NEOS.) So kommt es auch nicht von ungefähr, dass erst in der kürzlich präsentierten Kulturstrategie, die ich auch so großartig und wunderbar finde, das leicht zugängliche Angebot der Kinderkultur im gesamten Stadtgebiet als sehr konkretes Ziel festgemacht wurde.
Ich möchte mich, wie gesagt, auch noch einmal bei dir dafür bedanken, die Kulturstrategie hier initiiert und auch mit so vielen Menschen organisiert und aufgestellt zu haben. So viele in diesem Raum waren mit dabei, aber auch viele WienerInnen, die hier sehr punktgenau in den vielen Kategorien mitgearbeitet haben. Die Kulturstrategie 2030 ist so wertvoll. Damit können wir weiterarbeiten, darauf können wir aufbauen. Ein großes Danke also an dich, liebe Kulturstadträtin, und an alle, die das möglich gemacht haben und daran mitgewirkt haben.
Es ist uns sehr wichtig, jenseits von den großen und auch kleineren Institutionen Kultur schnell und gratis zu den Menschen zu bringen - wie eben durch den Kultursommer Wien, aber auch durch die wunderbare Institution des KÖR, also die Kunst im öffentlichen Raum Ges.m.b.H., die immer auch sehr konkret ein Auge darauf hat, Angebote für Jugendliche bereitzustellen und für die Zielgruppe umzusetzen.
Denn wir alle wissen, dass der öffentliche Raum für Jugendliche ein sehr wertvoller Raum ist, wo sie verweilen und sich aufhalten. Dort können wir mit den künstlerischen Projekten der KÖR die Bedürfnisse von Jugendlichen auch sehr gut erkennen und darauf eingehen. Ich möchte mich da auch bei der Geschäftsführung, bei Martina Taig, und der kuratorischen Leitung, Cornelia Offergeld, bedanken. Wir haben auch vor, im KÖR viel Personal aufzustocken, weil es so viele Projekte sind und wir hier auch so viel möglich machen wollen. Es ist also ein wunderbares Team dort bei KÖR. Recht herzlichen Dank für alles, was dort möglich ist.
Es ist unser gemeinsames Bestreben, dass man, wenn man aus der Arbeit oder Schule hinausgeht oder auf dem Weg zu einer Freizeiteinrichtung ist, einfach so in diese zeitgenössische Kunst im öffentlichen Raum hineinläuft. Die Auseinandersetzung mit dieser Kunst, die uns da im öffentlichen Raum begegnet, ist einfach horizonterweiternd und bringt uns einfach weiter in unserem Leben.
Da bin ich schon wieder beim Kollegen Berger. Es ist mir direkt abgegangen, dass Sie in Ihrem Reigen an Beispielen, die Sie vielleicht anstößig finden, heute die Vulva am Graben gar nicht erwähnt haben.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl (unterbrechend): Die Redezeit ist abgelaufen. Bitte zum Schlusssatz zu kommen. (GR Stefan Berger - erheitert: Schade!)
GRin Mag. Nicole Berger-Krotsch (fortsetzend): Trotzdem darf ich noch mit meinem Schlusssatz fortfahren. Wie gesagt, hat mir die Vulva in Ihrer Auseinandersetzung wirklich gefehlt. Ist es nicht schön, über Körperbewusstsein zu sprechen? - Ich finde schon. Es ist nicht nur schön, sondern es ist auch sehr wichtig. (GR Stefan Berger: Wenn Sie es möchten, im 7. oder 6. Bezirk gern!)
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl (unterbrechend): Ich darf bitten, zum Schlusssatz zu kommen.
GRin Mag. Nicole Berger-Krotsch (fortsetzend): Es sind sehr wunderbare, permanente und temporäre Kunstwerke. Schauen Sie es sich an! Auf „www.kör.org.at“ sind diese nachzuschauen. Sie bringen uns weiter, sie erweitern unseren Horizont.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl (unterbrechend): Liebe Nicole, wenn du mich provozieren willst …
GRin Mag. Nicole Berger-Krotsch (fortsetzend): Ich danke für die Aufmerksamkeit. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zu Wort gemeldet ist die Frau Amtsf. StRin Mag. Kaup-Hasler. Ich erteile es ihr.
Amtsf. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler: Sehr geehrte Damen und Herren im Gemeinderat! Sehr geehrte Damen und Herren via Livestream!
Was Sie jetzt in den letzten zwei Stunden erlebt haben, ist mit Sicherheit ein Zeichen dafür, dass diese Stadt für Kunst und Kultur steht und kämpft. Das ist wunderbar. Alle Fraktionen kämpfen sozusagen für eine lebendige kulturelle Landschaft Wiens. Was wir hier heute vorstellen können, ist eigentlich ein gutes Signal in schwierigen Zeiten. Denn wir können das Signal aussenden, dass diese Stadt ihr Commitment für Kunst und Kultur nicht nur beibehält und die Menschen nicht nur durch die Krise trägt, sondern ihr Commitment auch wirklich massiv steigern kann.
Dieses Commitment - eine Steigerung um 51 Prozent in den letzten 5 Jahren - ist, glaube ich, wirklich legendär und weltweit „unseen“. Diese Steigerung zeigt, dass wir 2 große Bereiche im Blick haben: Die Öffentlichkeit, das Publikum, aber eben auch jene, die die kulturelle Landschaft durch ihre Kunst und ihre kulturellen Ausformungen prägen. 338 Millionen EUR gegenüber 224 Millionen EUR im Jahr 2018: Wir haben sie gemeinsam erkämpft. Wir reden von einer Zeit, die mehrfach durch Krisen geprägt war und ist. Dass uns das gelungen ist, darauf bin ich sehr stolz. Denn es ist nicht mit der Gießkanne agiert worden, sondern wir haben sehr passgenau bestimmte Strategien entwickelt, haben bestimmte Themen, nämlich auch die Nähe zu den Menschen, als große Herausforderungen wahrgenommen und hier sozusagen neue Setzungen gemacht.
Wichtig war uns von Anfang an - das war noch vor Corona - die Frage der fairen Bezahlung künstlerischer Arbeit. Faire Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen sind zwei ganz wichtige Säulen unseres Handelns, ebenso die Leistbarkeit und Zugänglichkeit - und das bei hoher Qualität und auch auf dem hohen künstlerischen Standard, den wir wollen.
Es gab mehrfach Studien, die bewiesen haben, dass Leistbarkeit und Zugänglichkeit die wichtigsten Themen für die Wienerinnen und Wiener sind. Auch die Studie, die das Institut SORA 2023 im Auftrag des BMKÖS erstellt hat, bekräftigt diese Erkenntnisse. Gratiseintritte sind ein wesentlicher Treiber für die kulturelle Beteiligung. Damit rede ich nicht einer Strategie das Wort, die sagt, es muss alles gratis sein. Das ist ein Wunschtraum, den ich aber auch gar nicht zu meiner persönlichen Haltung zähle. Sondern es ist eine Säule in einem vielfältigen Angebot. Es kann einfach der erste Schuhlöffel sein, um die erste
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