Gemeinderat, 45. Sitzung vom 28.11.2023, Wörtliches Protokoll - Seite 37 von 97
Wiener Theaterinstitution nicht weitergehen. (GR Thomas Weber: Und wissen Sie, was schön ist? Dass die ganze Wiener Kulturpolitik 2019 daraufhin ihre Aufmerksamkeit auf das Volkstheater gerichtet hat. Es sind alle wirtschaftlichen Kennzahlen des Volkstheaters nur besser geworden!) - Das glaube ich nicht. (GR Thomas Weber: Alle! Ich habe sie alle mit!)
Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc (unterbrechend): Herr Kollege Weber, Sie haben Ihre Redezeit leider verbraucht, GR Gorlitzer ist am Wort.
GR Dr. Michael Gorlitzer, MBA (fortsetzend): Na, ich höre Thomas Weber ja gerne zu, keine Frage. Vier Jahre danach haben Sie - Kopfnicken, genau, Sie stimmen zu. Dass das Volkstheater meistens nicht einmal eine Auslastung von 30 Prozent hat und viel Steuergeld verschwendet, können wir auch nicht wirklich wegdiskutieren.
Es ist natürlich vieles dabei, was richtig ist. Den Widerspruch habe ich jetzt erwartet. Das ist auch gut so. Wir müssen miteinander diskutieren. Sie müssen aber auch akzeptieren, dass wir auch oft die Wahrheit sagen und man die NEOS auch an ihrer Vergangenheit misst, auch wenn sie nicht die richtigen Antworten gefunden haben. (GR Thomas Weber: Evidenz und Fakten! Haben Sie einmal mit dem Volkstheater gesprochen? Ein einziges Mal?)
Wir wünschen uns ein gutes Gesprächsklima im Kulturausschuss. Da möchte ich besonders Prof. Gerhard Schmid hervorheben, der immer wieder überzeugt von seiner Sache, aber dennoch immer respektvoll ist, sowie Mag. Löcker, den ich da hinten sehe, der für die Wissenschaft zuständig und für uns immer ein guter Gesprächspartner im Kulturbereich ist. (GR Dr. Markus Wölbitsch-Milan, MIM: … der Gewerkschaft klar gemacht … - GR Ing. Christian Meidlinger - in Richtung GR Dr. Markus Wölbitsch-Milan, MIM: Die Gewerkschaft spielt für das Volkstheater keine Rolle mehr! Lernen Sie Geschichte! - GR Dr. Markus Wölbitsch-Milan, MIM - erheitert: Nein, nein, so einfach ist das nicht!)
Wir wünschen uns für die Stadt, dass die großen Bühnen genauso geschätzt werden wie die kleinen Künstler und Künstlerinnen. Wir wünschen uns auch in dieser Stadt, dass jedes Kind ein Musikinstrument erlernen kann, denn die Musik wäscht den Lärm der Großstadt von der Seele. Das tut auch den Jungen sehr gut.
Wir wünschen uns und appellieren an alle Mitglieder des Gemeinderats - unabhängig von der politischen Zugehörigkeit -, gemeinsam an der Gestaltung einer starken und visionären Kulturpolitik in unserer Stadt zu arbeiten. - Liebes Christkind, ich hoffe, Sie haben meiner Rede ein bisschen mit einem Lächeln zugehört und die Zeilen von Peter L. Eppinger ebenso gelesen. Wir wünschen Ihnen eine schöne Adventzeit und gute Gesundheit für alle - vor allem für Peter Eppinger. - Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Die tatsächliche Redezeit waren 13 Minuten. Als nächste Rednerin ist GRin Mag. Dr. Samel zu Wort gemeldet. Die selbstgewählte Redezeit beträgt 7 Minuten. Bitte.
GRin Mag. Dr. Ewa Samel (SPÖ): Sehr geehrte Frau Stadträtin! Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Zuhörerinnen und Zuhörer via Livestream! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir haben heute schon sehr, sehr viel gehört.
Angesichts der vielen Krisen, die wir alle bewältigen mussten und müssen, ist es wirklich erfreulich und von großer Bedeutung, dass das Kulturbudget steigt. Ein höheres Budget ermöglicht nicht nur eine vielfältigere kulturelle Landschaft, sondern fördert auch die Kreativität, die Innovation und den Austausch von Ideen. Darüber hinaus trägt eine erhöhte Finanzierung dazu bei, Künstlerinnen und Künstler zu unterstützen, die kulturelle Teilhabe zu fördern und natürlich auch den sozialen Zusammenhalt zu stärken. Das ist natürlich nicht alles selbstverständlich und daher ein umso wichtigeres Zeichen für die Kunst und Kultur in dieser Stadt.
Es freut mich, heute auch ein wenig zum Wissenschaftsbereich sprechen zu dürfen. Wien, unsere tolle Stadt, hat sich mit seinen renommierten Universitäten und Forschungseinrichtungen zu einem Knotenpunkt für viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt etabliert. Hier wird nicht nur Wissen geschaffen. Es werden auch Brücken zwischen vielen Disziplinen geschlagen, die den Fortschritt und die Vielfalt der Forschung vorantreiben: von der Physik bis zur Musikwissenschaft, von der Medizin bis zur Philosophie. Wien bietet wirklich ein breites Forschungsspektrum und viele, viele tolle Forschungsfelder.
Der Stellenwert des Wissenschaftsbereiches in Wien zeigt sich nicht nur in den herausragenden wissenschaftlichen Leistungen. Er zieht auch sehr, sehr viele junge Talente an und fördert diese. Das ist natürlich auch von besonderer Wichtigkeit. Die enge Verbindung von Wissenschaft und Kultur in dieser Stadt schafft eine einzigartige Atmosphäre, die kreative Synergien hervorbringt.
Es ist und sollte natürlich unser aller gemeinsames Interesse und Ziel sein, diesen Stellenwert zu bewahren und auch weiter zu stärken. Denn wie wir alle wissen, ist die Wissenschaft nicht nur ein lokales Gut, sondern auch ein wesentlicher und großer Beitrag zum globalen intellektuellen Erbe.
Nun vielleicht ein wenig ins Detail und auch ein kurzer Rückblick: Der Wissenschaftsbereich wurde auch von den Auswirkungen der Corona-Pandemie und natürlich auch von der Rekordinflation sehr stark beeinflusst. In vielen Häusern sind auch die Energiekosten besonders stark gestiegen. Das hat natürlich auch ein schnelles Handeln im Jahr 2023 gefordert.
In diesem Zusammenhang wurden die Krisenmittel oft gezielt an die Institutionen verteilt. Auch auf Grund ihrer strukturell und finanziell besonders belastenden Situation wurden auch diese Institutionen gestärkt. Ebenso unverzichtbar waren die Ukraine-Stipendien, die ich auch hervorheben möchte, die vielen vertriebenen Ukrainerinnen und Ukrainern die Möglichkeit geboten haben, ihre Forschungstätigkeiten hier fortzusetzen.
Unter den zahlreichen Höhepunkten in diesem Zeitraum sind natürlich die Fertigstellung des Wien Museums, das in der nächsten Woche auch feierlich eröffnet wird, der Aufruf zur Wissenschaftsvermittlung „Vom Wissen der
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