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Gemeinderat, 41. Sitzung vom 20.09.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 99 von 116

 

GRin Mag. Heidemarie Sequenz (GRÜNE)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir stimmen eben heute über dieses Plandokument ab. Der westliche Teil des Hörndlwalds bekommt jetzt endgültig eine Sww-Widmung. Halleluja, möchte man fast sagen. Eine Odyssee in sieben Akten, würde ich einmal sagen.

 

Akt 1 war - „once upon a time“, möchte man fast beginnen - 2006: Das Afritsch-Heim droht zu verfallen. Es heißt, es soll dort etwas noch Größeres gebaut werden. Die GRÜNEN und verschiedenste Bürgerinitiativen kämpfen dagegen an, und das wird auch verhindert.

 

Akt 2: Das Afritsch-Heim wird abgerissen. Wir sind mittlerweile im Jahr 2013 in einer rot-grünen Regierung. Was kommt hin? Große Debatte. Man einigt sich: Wenn schon dort, wo das Afritsch-Heim einmal stand, etwas gebaut wird, dann sollte es zumindest eine soziale Einrichtung sein. Es gab dann die Idee eines Rehab-Zentrums. Die GRÜNEN verknüpften das mit sehr hohen Naturschutzauflagen, die auch wirklich auf Punkt und Beistrich eingehalten werden sollten. (GR Dr. Markus Wölbitsch-Milan, MIM: Aber ihr wart dafür!) Daran scheiterte das Projekt letztendlich auch. (GR Dr. Markus Wölbitsch-Milan, MIM: Scheiterte?) 2013 taucht das erste Mal die Idee einer Sww-Widmung dort auf.

 

Akt 3 - wir sind auch unter Rot-Grün: 2020 verabschiedet dieser Gemeinderat ein ganz tolles Programm, das Leitbild Grünräume. Das Areal, wo das Afritsch-Heim stand, bekommt die Kategorie Wiener Immergrün. Immerhin immergrün, ein erster Schritt.

 

Dann geht es Schlag auf Schlag. Im Dezember 2020 erinnern die GRÜNEN in Hietzing an das Anliegen der Bevölkerung dort und erinnern die nun pink-rote Regierung daran, dass dieses Areal eine Sww-Widmung braucht. Das wird einstimmig angenommen. Wir rücken dem Ganzen ein Stück näher.

 

Ein paar Monate später - wir sind mittlerweile bei Akt 5 - stelle ich den Antrag hier. Der erleidet das Schicksal aller Anträge der Opposition und wird natürlich abgelehnt.

 

Akt 6: Ich glaube, dann war auch irgendein Antrag der ÖVP. Ich weiß nicht, welches Schicksal dieser erlitten hat.

 

Wir sind jetzt eigentlich schon bei Akt 7: Alle werden heute dieser wunderbaren Widmung zustimmen, die sich die Hietzinger Bevölkerung schon sehr, sehr lange gewünscht hat. Das freut mich sehr.

 

Nun komme ich ganz kurz zu einem Antrag, den ich hier einbringe. Ich weiß nicht, wie viele es wissen, aber es gibt eine Stadtklimaanalysekarte in Wien. Die wurde bis 2020 erstellt. Die ist teilweise auch online. Darum geht es. Auch für die Städte Linz und Innsbruck wurde vom selben Institut so eine Stadtklimaanalyse gemacht. Nur wurde sie dort vollständig veröffentlicht, in Wien nicht. Unser Antrag geht eben da hin, dass diese Studie gänzlich veröffentlicht wird. Damit wäre zu meinem Antrag alles gesagt.

 

Ich möchte jetzt noch einen Satz zu den Anträgen der ÖVP, im Wienerwald nichts mehr zu versiegeln, sagen: Wir stimmen mit. Ich bin voll bei euch, aber konsequenterweise würde ich mir jetzt auch bald einen Folgeantrag wünschen, nämlich einen Stopp dieser Versiegelungsorgie in der Donaustadt. Dort gibt es derzeit eine apokalyptische Baustelle. Das kann man eh nicht mehr verhindern, aber es droht die Versiegelung von Millionen und Abermillionen von Quadratmetern an fruchtbarem Ackerland in Wien und in Niederösterreich. Ich hoffe, ihr seid dann auch auf der Seite von denen, die sagen: Bitte, das geht nicht. Wir können dort nichts versiegeln.

 

Ein Wort noch zu Caro: Ihr möchte ich für den Antrag danken. Wenn wir schon für die Frauen im Iran marschieren - für mich, gefühlt, jede zweite Woche -, dann möchte ich mich auch mit den Frauen in Wien solidarisch zeigen, dass die anziehen können, was sie wollen, ohne dafür eine über den Kopf zu bekommen. Das wäre es. - Danke für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei GRÜNEN und ÖVP.)

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Es gibt eine tatsächliche Berichtigung des GR Valentin. Ich erteile ihm das Wort. (GR Dr. Markus Wölbitsch-Milan, MIM: Dabei war die Rede so kurz!)

 

19.43.36

GR Erich Valentin (SPÖ)|: Nein, sie war nicht so kurz, werter Kollege. Ich wurde nicht gehört. Also, sinnerfassendes Hören wäre auch ganz nett. Ich habe in meiner letzten Rede - deshalb jetzt die Berichtigung - mitgeteilt, dass einer Ihrer Anträge (in Richtung GRin Mag. Heidemarie Sequenz) obsolet wäre, weil im Internet ... (GRin Mag. Heidemarie Sequenz: Vollständig!) Zuhören! (GRin Mag. Heidemarie Sequenz: Es geht um das Wort „vollständig“!) Ja, aber es ist vollständig. Ich habe extra heute rückgefragt. Das ist die vollständige Studie. Jetzt können Sie meinetwegen sagen, ich lüge, aber ich sage in der tatsächlichen Berichtigung: Es ist vollständig im Internet abrufbar. Es ist von A bis Z dort. Das können Sie mir glauben oder auch nicht glauben, aber wie gesagt: Sie hätten sich und uns allen diese tatsächliche Berichtigung erspart, wenn Sie mir bei meiner letzten Rede zugehört hätten. - Danke schön. (Beifall bei der SPÖ. - GR Mag. Josef Taucher: Ich glaube dir!)

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Bevor ich Herrn GR Gorlitzer das Wort erteile, teile ich noch mit, dass sich GRin Hungerländer und GR Kieslich ab 19.40 entschuldigt haben. - Herr Gorlitzer, jetzt haben Sie das Wort.

 

19.44.53

GR Dr. Michael Gorlitzer, MBA (ÖVP)|: Frau Vorsitzende! Meine Damen und Herren!

 

Heute beschließen wir tatsächlich einen Meilenstein für die Hietzingerinnen und Hietzinger und stellen das Naturjuwel Hörndlwald unter strengsten Schutz. Das ist ein langer Kampf mit einem Happy End gewesen. Kollegin Sequenz hat fast alles, aber nicht alles ganz richtig gesagt: Wenn man die Geschichte aufrollt, ist der Hörndlwald ja 1973 als Naturdenkmal festgelegt worden. 1950 wurde dort ein Afritsch-Heim errichtet - das war ein Heim für Junge und Kinder, vorwiegend, um Sommerspiele durchzuführen -, später eine Franziska-Fast-Anlage, die dann später als Flüchtlingsunterbringung genutzt wurde. Dann verfiel das Afritsch-Heim und dann auch die Franziska-Fast-Anlage, und dann war eben

 

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