«  1  »

 

Gemeinderat, 41. Sitzung vom 20.09.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 48 von 116

 

GRin Mag. Bettina Emmerling, MSc (NEOS)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher via Livestream!

 

Es geht jetzt um das Wiener Bildungsversprechen, ein Begriff, den wir hier in diesem Raum schon oft verwendet haben und schon oft darüber gesprochen haben. Ich hatte heute den Verdacht, dass über das Poststück selbst eher nicht so gesprochen wird, weil ja auch Anträge eingebracht werden, die ein bisschen anders gelagert sind. Obwohl es heute ja auch nur eine Budgetumschichtung beim Bildungsversprechen ist, wollte ich die Gelegenheit nutzen, um kurz in Erinnerung zu rufen, was wir da eigentlich machen und worum es geht.

 

Jedem Kind alle Chancen, Chancengerechtigkeit war auch vorhin das Thema. Das ist definitiv unser Anspruch im Bildungssystem, ein Bildungssystem, das von sich heraus nicht gerecht ist, weil viele Kräfte, glaube ich, es auch weiter so haben wollen. Es gibt diese und jene. Es ist ein Bildungssystem, das sehr kompetenzenzersplittert ist, das dadurch natürlich starr und träge ist, das auch bei gesellschaftlichen Veränderungen nicht mitkommt, wobei wir aus Wien heraus das System natürlich auch nicht per se ändern können, aber wo wir auch auf Grund des Personalmangels, der uns natürlich überall beschäftigt, mit möglichst viel Unterstützungsleistung hineingreifen müssen.

 

Ich bin sehr stolz, dass wir in Wien sehr kontinuierlich an der Gerechtigkeit des Systems arbeiten, damit es kein Kind benachteiligt. Wir haben es vorhin schon ausgeführt, da gibt es noch viele Schritte zu tun, aber es sind eben auch schon viele passiert. Das hat ja schon mit dem Gratiskindergarten begonnen, mit den Ganztagesschulen, mit der umfangreichen Ferienbetreuung, jetzt auch mit dieser unglaublichen Ausweitung der Summer City Camps mit, glaube ich, mittlerweile einer Verzehnfachung der Plätze, mit Lernhilfen und Nachhilfe, mit den kostenlosen Deutschkursen, jetzt im Sommer auch besonders an Schülerinnen und Schüler adressiert, die einen besonderen Bedarf haben, aber auch mit dem Ausbau der Schulsozialarbeit in den letzten Jahren, mit den administrativen Unterstützungskräften, hier gemeinsam mit dem Bund, aus dem Bundesprogramm heraus, den Sekretariaten in den Schulen, den digitalen Endgeräten, wo jetzt für alle Lehrer in den Mittelschulen die digitalen Endgeräte zur Verfügung gestellt werden, weil das Bundesprogramm eben ausläuft, den Bildungschancen, die ab Herbst beziehungsweise ab diesem Schuljahr in die Schulen kommen, um außerschulische Angebote einfach auch unbürokratisch und unkompliziert an die Schulen zu holen.

 

All das sind natürlich nicht nur Maßnahmen, um das Bildungssystem gerechter zu machen, sondern auch, um einem Personalmangel zu begegnen, indem wir das Arbeiten in der Schule attraktiver machen und Lehrerinnen und Lehrer unterstützen und sie für ihre eigentliche Aufgabe freispielen. Dazu gibt es auch einen Antrag von der ÖVP von Kollegen Zierfuß mit vielen Punkten, die da angeführt sind, aber die Stadt Wien muss endlich ihre Verantwortung wahrnehmen, die Arbeitsbedingungen verbessern und Lehrerinnen und Lehrer mit konkreten Maßnahmen unterstützen. Da gibt es all das, was ich jetzt aufgezählt habe. Man kann das natürlich auslegen, wie man will, und ich weiß natürlich auch, als Oppositionspartei wird man das anders auslegen als ich jetzt in Verantwortung, aber Sie können mir glauben: Da passiert wirklich vieles, was auch tatsächlich in den Schulen ankommt und dort spürbar ist. Trotz all dieser Bemühungen stehen wir nicht am Ende, sondern bewegen uns Schritt für Schritt voran. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)

 

Jetzt aber zum Bildungsversprechen, ein wieder neuer und innovativer Weg, der hier gegangen wird: Das Bildungsversprechen ist an die London Challenge angelehnt, wo man gesagt hat, es gibt Schulen, die einfach besondere Herausforderungen haben. Sie sind in ihren Leistungsstandards an der letzten Stelle, man fokussiert sich darauf und sagt, diese Schülerinnen und Schüler haben es genauso verdient, dass man ein Augenmerk auf sie legt, dass man sie besonders unterstützt, dass man die Schulleitungen stärkt und dass es hier in Summe zu einer Verbesserung kommt. Genau das macht das Wiener Bildungsversprechen. Es nimmt die Schulentwicklung ganzheitlich wahr, richtet den Blick auf die Pädagoginnen und Pädagogen, damit diese sich wieder stärker auf die Entwicklung der SchülerInnen konzentrieren können und insgesamt auch für die Schüler und Schülerinnen eine bessere Lernumgebung das Ziel sein soll. Es sollen aber auch das Lernklima und Lernbedingungen und natürlich auch Lernerfolge verbessert werden.

 

Es werden alle Schulen über diese Gesamtlaufzeit hinweg komplett betreut, sie legen standortspezifische Ziele fest, und die PädagogInnen erhalten maßgeschneiderte Fortbildungsangebote, bei Bedarf Supervision. Die SchulleiterInnen werden besonders auch durch Leaderworkshops gestärkt, es gibt dann noch standortrelevante Aktivitäten, Maßnahmen für die Schülerinnen und Schüler, die auch gemeinsam mit der Schule und in der Schülergemeinschaft ausgemacht werden. Es gibt zusätzliches Geld für Gestaltungsmöglichkeiten, für Freiräume, für den Ankauf von Geräten, für Erholung, Spiel und Sport, es gibt die Kooperation und Vernetzung mit anderen Schulen, denn schließlich soll man auch voneinander lernen.

 

Ich glaube, in Summe ist das ein Programm, das mit letztem Schuljahr gestartet hat, das sehr, sehr gut angelaufen ist, im Herbst 22 mit zehn Wiener Pflichtschulen gestartet hat, und im Wintersemester, also mit diesem Herbst, machen zwölf weiter Schulen mit. Man kann selbst nachschauen, wo diese Schulen sind. Sie sind auch über alle Bezirke Wiens verteilt, und wenn wir das Programm so weiterführen können, was natürlich das Ziel ist, bin ich sicher, dass das gesamte Wiener Schulsystem, aber vor allem auch die Schülerinnen und Schüler, die sich in diesen Schulen befinden, langfristig davon profitieren werden. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)

 

Jetzt aber vielleicht zum Antrag der GRÜNEN, der ein bisschen komplexer ist und durchaus erwähnt werden muss: Das Bürokratiemonster abschaffen. Wer es nicht weiß, dieser Begriff kommt aus einer Kampagne unseres NEOS-Parlamentsklubs, weil wir darauf hinwei

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular