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Gemeinderat, 41. Sitzung vom 20.09.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 49 von 116

 

sen wollten, wie viel Bürokratie einfach in den Schulen und besonders am Schulanfang, aber auch das ganze Schuljahr hindurch, zu Tage tritt und Lehrerinnen, Lehrer, aber vor allem auch die Schulleitungen gerade am Anfang enorm damit belastet sind. Wir kennen das, alle, die selbst in der Schule zu tun haben, aber auch Eltern. Ich habe es, glaube ich, in der vorigen Rede erwähnt, wie viele Nachrichten wir in den ersten Schulwochen bekommen. Und wenn man sich denkt, da steckt eine Schulleitung dahinter oder einer, der das Ganze koordiniert, ist das wirklich ein Wahnsinn, vor allem, wenn man an sehr, sehr große Schulen denkt.

 

Das heißt, jegliche Bemühungen, Schulbürokratie abzubauen, wird auch aus Wien heraus natürlich voll unterstützt und vorangetrieben, denn das ist auf allen, allen Ebenen notwendig. Da gibt es natürlich Sachen, die auf Bundesebene liegen, da gibt es Sachen, die auf Wien-Ebene liegen, aber es ist einfach, wie es mit Schule, glaube ich, in Summe ein bisschen nicht nur im pädagogischen Bereich ist. Es ist nämlich ein System, das sich etabliert hat, das auch sehr resistent für Veränderungen ist. Trotzdem darf man aber nicht untätig bleiben, und wir haben über den Sommer einige Erleichterungen auf den Weg gebracht, die ich vielleicht kurz anbringen darf.

 

Wir haben, was rein die Bürokratie betrifft - ich rede jetzt nicht auch von anderen Anträgen, wo es auch wieder um das Personal geht -, uns im ersten Schritt natürlich einmal angeschaut, welche Erlässe vor allem seitens Bund und seitens Wien kommen. Wir haben uns natürlich die Wiener Sachen genau angeschaut und als ersten Schritt auch beschlossen, dass im September, also zu Schulstart, keine Erhebungen an den Schulen durchzuführen sind und auch nicht zu genehmigen sind, wenn sie nicht gesetzlich vorgeschrieben sind. Auch das weiß, glaube ich, jeder: Da gehen viele Listen um zu Schulstart, und wir haben gesagt: Nein, zu Schulstart lassen wir das aus, das kommt zu einem späteren Zeitpunkt. Das ist wichtig. Das ist ein Beitrag zur Entlastung der Schulen. Er wird natürlich nicht wahnsinnig großartig klingen, aber ist für die Lehrerinnen und Lehrer doch etwas.

 

Wir haben gemeinsam mit den Schulleitungen auch einen Jahresplan für eine bessere Steuerung der administrativen Aufgaben erstellt, ein Nachschlagewerk erstellt, um die Schulleitungen zu unterstützen, und das auch Antworten und Kontakte für viele Fragen in den Schulen bietet. Wir haben auch für die Unterstützung der Schülerinnen und Schüler, der Eltern und Erziehungsberechtigten, aber auch für die PädagogInnen die FAQs erweitert, damit die häufigsten Anliegen auch umfassend und sehr zentriert beantwortet werden und auch auf der Website der Bildungsdirektion für alle leicht zu finden sind.

 

Beim Antrag der GRÜNEN, der uns vorliegt - ich teile ja die Intention natürlich sehr -, muss ich aber trotzdem auf einige Punkte eingehen, weil hier vor allem auf Seite 2 des Antrages Punkte angeführt sind, die größtenteils nicht in die Wiener Zuständigkeit fallen, und zwar sind das die Punkte, die WiSion betreffen. Das Erste, was angeführt wurde, war das Eintragen von Lehrfächerverteilungen, von Stundenplänen im Schulverwaltungssystem WiSion zu einem Zeitpunkt, wo es keine Planungssicherheit gibt. Es war also der Vorschlag der GRÜNEN, das quasi zu ändern oder nicht zu machen. Das ist eine Vorgabe des Ministeriums, dass wir das rechtzeitig übermitteln, und zwar zwei Mal im Jahr. Ob das dann angeschaut wird oder nicht, kann ich natürlich nicht beurteilen. Ich hoffe schon, denn sonst wäre es wirklich umsonst, aber es ist eine Vorgabe des Bundes.

 

Der Punkt 2: Auch beim Zuordnen aller Stunden und der Lehrfächerverteilung in verschiedene Töpfen ins WiSion muss die Zuteilung in jedem Vorsystem erfolgen, weil es sonst keine korrekte Abrechnung gibt. Die Vorgaben dazu kommen vom Bildungsministerium und sind Österreich-weit einheitlich. Da haben wir also keinerlei Hebel. Das ist auch unabhängig davon, welche Plattform benutzt wird, das ist auch bei SOKRATES und Untis genauso.

 

Der Punkt Nummer 3 war die Inkompatibilität des Programms WiSion mit dem Programm ISO.Web. Mir ist vollkommen bewusst, dass es hier um Fachbegriffe geht, die jetzt nicht viele interessieren, aber ich möchte es Herrn Kollegen Stadler gerne mitgeben. Also auch SOKRATES kommuniziert nicht mit ISO.Web, aber es ist auch kein Unterschied in den Plattformen.

 

Punkt 4, Doppelgleisigkeit bei der Abrechnung: Auch hier gibt es die Vorgabe des Bundesministeriums zur Verwendung von diesem ESS-Reisemanagement. Da müssen auch die Absenzen im Vorsystem gepflegt werden, um eine korrekte Abrechnung zu ermöglichen.

 

Das Letzte waren noch Verrechnungen, Abrechnungen, Zuteilungen, die in der Schule getätigt werden müssen: Auch das ist Österreich-weit gleich und ist eine Auswirkung des Bildungsreformgesetzes und eine Einrichtung, die in Bundeskompetenz liegt.

 

Das zu diesen Sachen, aber es gibt natürlich auch die große Bereitschaft, hier mitzuarbeiten, wenn es Verbesserungsvorschläge gibt. Tatsache ist aber auch, dass es nur gemeinsam gehen kann.

 

Sie haben in Ihrem Antrag noch weiter die pädagogischen AdministratorInnen angeführt. Das ist ein Superthema, weil es ein wirklich guter Vorschlag ist. Jeder, der sich auskennt, weiß, im Gymnasium gibt es einen Administrator. Das macht auch wirklich Sinn, weil man den braucht, aber auch, um den in Wien einzusetzen, brauchen wir den Bund dazu, denn das Schulrecht sieht die pädagogischen Administratoren nur für Bundesschulen vor, und für Pflichtschulen gibt es diese Regelung nicht. Ich habe mir das auch aus dem Schulgesetz rausgesucht. Ich könnte es jetzt vorlesen, aber ich glaube, damit strapaziere ich wirklich ein bisschen den Rahmen. Es ist aber nicht für Schüler und Schülerinnen beziehungsweise für allgemeine Pflichtschulen vorgesehen, sondern nur in den höheren Schulen. Es ist in den höheren, selbstständig geführten mittleren Schulen zulässig, die mindestens acht Klassen aufweisen, also für unsere Pflichtschulen leider nicht wahrnehmbar.

 

Vielleicht noch ein letzter Punkt, was die Schuladministrationskräfte betrifft: Da sind wir ja in Wien mit dem,

 

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