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Gemeinderat, 41. Sitzung vom 20.09.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 46 von 116

 

In der Vorbereitung auf die heutige Sitzung, muss ich sagen, habe ich mich auch wieder sehr auf die Debatte zum Thema Bildung gefreut, habe auch sehr eindringlich die Anträge der Opposition studiert, die vieles aufzeigen, was noch zu tun ist, was aber auch bereits angegangen wurde. Bettina Emmerling hat es ja schon in ihrem Beitrag erwähnt, beziehungsweise vieles, was sich in Umsetzung befindet.

 

Da ist mir eingangs gleich ganz wichtig, festzuhalten, dass wir halt vieles auch finanziell alleine nicht stemmen werden können und dass wir halt leider auch - und das muss ich auch von dieser Stelle immer wieder feststellen - in den letzten Jahren vom Bund sehr stiefmütterlich behandelt wurden, wenn es um eine gute finanzielle Ausstattung in Sachen Bildung geht. Dazu werden wir aber sicher im weiteren Poststück zum Wiener Bildungsversprechen noch zu sprechen kommen.

 

Unser Tun im Bildungsbereich - da spreche ich für uns in der Stadt und sehr speziell auch für meine Fraktion gemeinsam in der Koalition -, da muss ich Sie vielleicht enttäuschen, Kollege Zierfuß, ist einfach vom Gerechtigkeitsgedanken geleitet. Um diesen gerechten Zugang zu Bildung zu ermöglichen, stehen wir ja sehr bewusst für dieses Konzept der Ganztagsschule. Deswegen forcieren wir ja auch den Ausbau im Vergleich zu ganz Österreich, also diese zehn Schulen, die jedes Jahr dazukommen, die wir hier bereitstellen und für die wir ganz richtig eben auch schon im Herbst 2020 den Besuch und das Essen auch kostenfrei gemacht haben. Ganz bewusst investieren wir in Ganztagsschulen, eben um - das ist das viel zitierte, aber wir wissen, dass es so ist - dem Vererben von Bildung entgegenzuwirken. Ich möchte das einfach hier noch einmal erwähnen und noch einmal skizzieren, vielleicht kann ich ja auch den einen oder die andere der ÖVP dann noch einmal für das Konzept der Ganztagsschule gewinnen.

 

Es geht uns ja wirklich darum, dass Kinder in Wien in der Ganztagsschule ein gutes Konzept, für uns das beste pädagogische Konzept erfahren und mit qualifizierten Fachkräften anhand didaktischer Grundsätze arbeiten. Ich habe den Volksanwaltschaftsbericht auch gelesen und muss sagen, diesem sanften Druck, dass wir Kinder in die Ganztagsschule geleiten beziehungsweise auch dem Thema, wie viel Zeit einem Kind in der Familie oder für Freizeit und FreundInnen dann noch bleibt, ist entgegenzustellen, dass es ja genau das ist, was wir mit der Ganztagsschule mit der Abwechslung von Lern- und Freizeitzeiten wollen. Da möchte ich auch ein großes Dankeschön an die FreizeitpädagogInnen, die heute auch wieder einen sehr starken Tag haben, für ihre wunderbare Arbeit aussprechen. Ein großes Dankeschön! (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Es ist genau das, dass Hausaufgaben Schulaufgaben sind. Das heißt, dass man in einer Ganztagsschule ohne Schultasche nach Hause kommt und dass genau deswegen auch mehr Freizeit und mehr Zeit für FreundInnen und Familie übrig bleiben. Es ist hier vielleicht auch eine falsche Wahrnehmung, was wir mit diesen Ganztagsschulen den Kindern und den Familien ermöglichen. Mit diesem Zusammenspiel in der Ganztagsschule, mit diesen Lern- und Freizeitphasen mit den PädagogInnen und den FreizeitpädagogInnen wollen wir Schule als sozialen Ort erlebbar machen, wollen diesen Kreislauf durchbrechen und eben Chancengerechtigkeit erreichen. Ich sage da auch in Richtung Kollegen Zierfuß: Lieber Gerechtigkeit in Wien step-by-step als nie oder fast nie im Bund. Das sei noch einmal an Ihre Adresse adressiert. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Wenn Sie das stört - und so steht es auch in Ihrem Antrag -, dass es ideologisch gelenkt ist, dass wir hier Familien ideologisch lenken, dann muss ich sagen, dass wir mit voller Überzeugung für Gerechtigkeit in allen Lebensbereichen und eben vor allem für unsere Kinder stehen. Dazu haben wir, das ist heute der vorliegende Akt, eben jetzt auch das Mittagessen in allen Ganztagsschulen eingeführt und unterstützen damit Familien. Du hast schon wunderbare Berechnungsbeispiele dargelegt, also wenn eine Familie mit 2 Kindern diese 5 Tage pro Woche in einer Offenen Ganztagschule betreut, erspart sie sich jährlich 2.000 EUR. Ich denke, das ist ein wichtiger Schritt, ein wichtiges Zeichen auch gegen die Teuerung. Das nehmen wir jetzt in die Hand. Wenn jetzt zusätzlich zu den 23.500 in öffentlich verschränkten Ganztagsschulen 50.000 Kinder und Familien in den Schulen davon profitieren, finde ich das als einen großen Wurf, der gemacht wurde, den wir sehr bewusst gesetzt haben, um nämlich einerseits ein Zeichen gegen die Teuerung zu setzen und die Familien zu entlasten, aber auf der anderen Seite der Medaille auch den Kindern ein gesundes, warmes Mittagessen kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Wir alle wissen, wir bemühen uns, glaube ich, selbst immer darum, auch ein gutes Essen zu uns zu nehmen, auf die Ernährung zu achten. Ich glaube, wenn wir das von klein auf auch bei unseren Kindern anfangen, ist es ein sehr bewusster Schritt der Stadt und mit diesem kostenfreien warmen, gesunden Mittagessen ist es eben der richtige Schritt.

 

In Richtung Felix Stadler und Harald Zierfuß gesagt: Natürlich, du hast es auch eingangs schon erwähnt, es ist nicht das Ende der Fahnenstange. Das heißt, für Gerechtigkeit weiterzuarbeiten und zu kämpfen, das tun wir. Wir haben hier step-by-step weiterhin viel vor. Es wird nicht das Letzte sein, denn generell muss es unser Ziel sein, dass, egal, in welcher Schulform in Wien Kinder die Schule besuchen, es eben auch ein gesundes Mittagessen gibt. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Abschließend seien, um abzurunden, noch einmal unsere Maßnahmen erwähnt: Wir haben ein großes Paket zur Armutsbekämpfung für die Schülerinnen und Schüler in Wien geschnürt. Eh schon vorhin angedeutet oder erwähnt wurde die damit verbundene Anhebung der Bemessungsgrundlage für NullzahlerInnen beim Mittagessen in Hort und Kindergarten, die angehobene Subventionierung von mehrtägigen Schulausflügen. Aber auch unsere Zweckzuschüsse seien nicht unerwähnt gelassen, wo wir eben den Ankauf von Schulmaterialien unterstützen, was auch wieder sehr konkret und zielgenau Familien und Eltern unterstützt.

 

All das zeigt insgesamt, denke ich, wo wir hin wollen, nämlich zu mehr Gerechtigkeit in der Bildung, zu mehr

 

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