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Gemeinderat, 40. Sitzung vom 28.06.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 34 von 102

 

nicht, wie diese Wahl zustande gekommen ist. Ich erkläre es Ihnen gerne und Sie können die Voting-Ergebnisse noch immer online ablesen, „www.der-theaterverlag.de“. 45 Kritiker haben mitgestimmt, 15, und das ist ein Originalzitat, es steht auf der 1. Seite, haben nicht guten Gewissens ein Theater des Jahres küren können. Das heißt, 30 haben mitgestimmt. Das Schauspielhaus Bochum hat gewonnen, Theater des Jahres, und das Volkstheater ist auf Platz 2 gelandet. Wie viele Stimmen hat das Volkstheater bekommen, Bochum Platz 1 von 30, die mitgemacht haben, Volkstheater Platz 2? - 4! (Heiterkeit bei der ÖVP.) Alles in Ordnung, das ist eine Wahl, ich möchte es nur in Relation setzen, aber man kann auch in Schönheit sterben und das passiert da gerade und das tut mir sehr leid für dieses Theater. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Sie erinnern sich, Feedback-Burger, Anerkennung, Kritik, Anerkennung. Zur Kulturstrategie, endlich geht es zurück in die Zukunft. Sie erinnern sich, nach bald vier Jahren kommt Bewegung in die Sache. Die versprochene und längst beschlossene Kulturstrategie in Wien ist zumindest auf den Weg gebracht - das ist (in Richtung Amtsf. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler) zum großen Teil Ihnen zu danken -, um Häusern, Bühnen und Künstlern noch mehr Möglichkeiten und Sichtbarkeit und Nachhaltigkeit zu garantieren.

 

Quo vadis, Vienna? - Wir wissen noch nicht, ob es eine starke, echte Vision für Kunst und Kultur geben wird, aber man hat uns ja auch lange genug vertröstet mit der Ansage im Ausschuss, man habe noch nicht die richtigen Fragen gefunden. Sie (in Richtung Amtsf. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler) haben aber öffentlich einen Beginn gemacht. Beim Dialogforum im Festsaal Wien war ich auch dabei, und ich möchte diese Möglichkeit gerne benutzen, mich zu bedanken, dass es auch für uns möglich war, dabei zu sein und uns einzubringen. Danke vielmals dafür, und ich möchte Ihnen jetzt auch einmal applaudieren. (Beifall vom Redner und bei der ÖVP.)

 

Zum Schluss, ich ende mit einem wichtigen Satz, der hier viel zu selten zu hören ist und schon gar nicht von einem Oppositionspolitiker, aber er ist wichtig und deshalb stelle ich ihn an das Ende meiner Rede. Ich möchte mich bei den vielen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der MA 7 bedanken. Wenn ich Ihnen etwas wünschen darf, dann einen erholsamen Sommer, in dem Sie viel Kraft sammeln, und ich wünsche Ihnen persönlich auch mehr Kräfte im Sinne von Arbeitskräfte, weil ich sehe, wie viel Sie zu tun haben. Eine Aufstockung des Personals wäre da vielleicht nicht schlecht, deswegen wünsche ich Ihnen das sehr gerne.

 

Ich bedanke mich bei Ihnen, Frau Stadträtin, ich bedanke mich bei den Mitarbeitern in Ihrem Büro. Frau Mayerhofer habe ich gerade vorhin gesehen, sie war gestern so lieb und hat mir zwischen zwei Terminen ganz spontan eine echt gute Auskunft zum Bericht gegeben, was auch nicht so selbstverständlich ist. Ich möchte mich auch bei Frau Fischer und Frau Vural bedanken und dann auch noch bei den Stenographen und Stenographinnen, die immer da unten sitzen und sich diese wunderschönen Worte, die wir finden, wirklich alle anhören und sie ins Protokoll aufnehmen.

 

Vorhin ist da Frau Mag. Häußler gesessen, dann war Frau Dr. Huemer hier und jetzt Frau Mag. Granögger. Ich danke Ihnen vielmals für Ihren Dienst und freue mich jetzt dann auch gleich auf dich, lieber Gerhard. Bei dir darf ich mich für die konstruktive und wertschätzende Vorsitzführung bedanken und für den Austausch, den wir beide gefunden haben. Alles Gute, Ihnen einen schönen Sommer. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr GR Dr. Schmid, selbstgewählte Redezeit sieben Minuten. Sie haben das Wort.

 

12.38.30

GR Dr. Gerhard Schmid (SPÖ)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Frau Stadträtin!

 

Kollege Eppinger fordert mich immer heraus, irgendein Zitat zu finden und vielleicht damit zu starten. Mit Goethe könnte man beginnen: „Haben die Gespenster Platz genommen, ist der Philosoph willkommen.“ (Beifall und Heiterkeit bei der SPÖ. - Zwischenruf bei der ÖVP.) Lieber Peter, aber da warst nicht du gemeint.

 

Ich möchte gleich zu Beginn noch zu Kollegin Berner sagen: Natürlich, die Frage des Inflationsausgleiches ist eine ganz, ganz wichtige. Ich glaube, dass die Stadt Wien auch in der Budgetgestaltung da einen Beitrag geleistet hat. Wer aber noch säumig ist, und wo ihr die Verbindungen habt, das sind der Kunst- und Kulturminister und auch die Staatssekretärin. Der Bund sollte da auch eine beispielgebende Haltung einnehmen.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, „Kunst ist eine Art der Erkenntnis, die von der Bildung zur Schönheit führt.“ - Goethe (in Richtung GR Peter L. Eppinger), du wolltest ein Zitat, Goethe! (GR Peter L. Eppinger: Sehr schön!) -, und für uns Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten ist der Zugang zu Kunst und Kultur etwas, was für alle Menschen offen sein muss.

 

Wenn man ein bisschen in der Geschichte nachliest und schaut: Es hat einen 2018 verstorbenen großen deutschen Kulturpolitiker gegeben, auch Philosoph, er hat, glaube ich, sogar Filme gemacht, Hilmar Hoffmann, eine der Ikonen der deutschen Kunst- und Kulturpolitik. Hilmar Hoffmann hat immer den Grundsatz vertreten, Kunst für alle zu öffnen. Und da sind wir natürlich auch tief in der Debatte drinnen: Wie rentabel kann Theater sein, wie stark hat man da die Gewinnorientierung zu beachten? Es ist schon so, dass auch Theater betriebswirtschaftlichen Kennziffern unterliegen und auch Maßnahmen zu setzen sind, die in Richtung Wirtschaftlichkeit gehen, aber trotzdem ist es auch die Verantwortung der öffentlichen Hand, sicherzustellen, dass jede Frau, jeder Mann, jede Person, jeder und jede Jugendliche auch die Möglichkeit haben, sich einen Theaterbesuch zu leisten.

 

Und weil die Vereinigten Bühnen Wien hier genannt wurden: Wenn zum Beispiel in New York, der Welthauptstadt des Musicals, die teuersten Theaterkarten um die 1.000 EUR zu erwerben sind, dann muss ich sagen, bin ich sehr, sehr stolz darauf, dass das in Wien anders ist und dass es möglich ist, auch mit einem kleineren Einkommen oder auch als Jugendlicher hier zu günstigen Theaterkarten zu kommen.

 

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