«  1  »

 

Gemeinderat, 40. Sitzung vom 27.06.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 54 von 115

 

tember haben wir auch erstmalig die ElementarpädagogInnen dazugezogen - 75 Personen haben dieses Angebot angenommen.

 

Worauf ich auch sehr stolz bin, ist die Ausbildungsinitiative für Frauen für ein berufsbegleitendes FH-Studium im Bereich Digitalisierung, Naturwissenschaften und Technik - das ist ein wichtiges Instrument. In diesen Bereichen, in denen Frauen unterrepräsentiert sind, sollen besonders sie ermutigt und unterstützt werden, damit alle Frauen die Beschäftigungschancen in diesen gefragten Segmenten nutzen können. Dieses Programm ergänzt die schon bestehenden und bewährten Unterstützungsangebote des WAFF für Frauen und WiedereinsteigerInnen. Von 38.600 Personen, die der WAFF im Jahr 2022 unterstützen konnte, waren 57 Prozent Frauen - das ist gut und erfreulich.

 

Wir hatten diesbezüglich auch ein erstes Vernetzungstreffen mit allen AbsolventInnen einer erfolgreichen Qualifizierungsmaßnahme. Es war ein voller Erfolg, mit 300 TeilnehmerInnen gab es gute Gespräche. Und wir werden das auch nächstes Jahr wieder durchführen. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Was ich noch ansprechen möchte, ist unsere Zukunft, natürlich die Jugend. Die Zielgruppenstiftung Jugend- und Zukunftsberufe ist Teil des Wiener Corona-Ausbildungspaketes gewesen und hat zum Ziel, arbeitslosen Jugendlichen bis 25, die ihre Ausbildung abgebrochen oder die trotz ihrer Ausbildung keine beruflichen Perspektiven haben, neue Ausbildungschancen zu geben. Sie bietet insbesondere Ausbildungsmöglichkeiten in Zukunftsberufen durch die Zusammenarbeit mit Schulen und Fachhochschulen. Bis zu 800 Jugendliche und junge Erwachsene können bis 2024 in die Zielgruppenstiftung noch eintreten. Finanziert wird diese Zielgruppenstiftung durch die Stadt Wien, die Arbeiterkammer und das AMS Wien.

 

Dann haben wir noch das gute Projekt „Basis“ vom Verein Sprungbrett. Die Zielsetzung ist in erster Linie die Heranführung und qualifizierte Übergabe der jungen Frauen und Mädchen an Maßnahmen der Wiener Ausbildungslandschaft. Es gilt jenen, die es ein bisschen schwerer haben im Leben und die ein bisschen eine Anhilfe brauchen, Unterstützung zu geben, indem auch AMS und die MA 40 ihre Angebote anbieten. In weiterer Folge kann dann eine Integration in eine Ausbildung oder in den Arbeitsmarkt erfolgen. Die angestrebte Zielzahl von 1.500 Kurzberatungen und 150 persönlichen Beratungen konnten wir erreichen. Dieses Projekt sprach auf dem eigenen TikTok-Kanal sensible und informative Themen an und bietet in der Kommentarfunktion Links zu geeigneten Beratungsstellen beziehungsweise eigene Beratungen an. Wir haben auch auf diesem Kanal in Deutschland den 1. Preis gewonnen, worüber ich mich sehr freue, weil das eine sehr tolle Kampagne war. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Zum Schluss möchte ich noch mich recht herzlich beim Vorstandsvorsitzenden des WAFF, Fritz Meißl, bedanken und natürlich für die Zusammenarbeit beim Büro des Stadtrates und auch bei der MA 5. Ein herzliches Dankeschön an alle Abteilungen, unseren Sozialpartnern, auch der Wirtschaftskammer und der Industriellenvereinigung. Wir haben da wirklich ein tolles Übereinkommen im WAFF, und ich hoffe, dass wir das auch weiterhin so schön gestalten können. Wir stecken viel Geld hinein, wie unser Stadtrat heute schon gesagt hat, aber es ist auch das Herzeigeprojekt in Österreich, und ich würde mir wünschen, dass es in anderen Bundesländern auch einen WAFF geben würde. Ich schließe nun mit den Worten: Frag den WAFF - wir rollen dir den roten Teppich aus. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Als Nächster ist GR Gara zu Wort gemeldet. Selbstgewählte Redezeit sind siebeneinhalb Minuten, fraktionelle Restredezeit sind acht Minuten, die ich mir erlaube, ihm jetzt einzustellen.

 

15.03.36

GR Dipl.-Ing. Dr. Stefan Gara (NEOS)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Geschätzter Herr Stadtrat! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen!

 

Der Angriffskrieg Russlands mitten in Europa markiert eine Zeitenwende in der europäischen Außen- und Sicherheitspolitik. Und diese eineinhalb Jahre haben gezeigt, wie eng Sicherheitspolitik und Energiepolitik vernetzt sind. Das ist auch ein wesentliches Thema, da wir in Österreich extrem stark von russischem Erdgas abhängig sind und das auch prolongiert wurde. Und hier ist dieses Umdenken zentral. Positiv sehe ich, dass Europa in dieser größten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg aber stärker zusammengewachsen ist, wie selten zuvor. Und das gilt vor allem auch für europäische Städte und für europäische Regionen. Hier hat man auch gesehen, dass die Solidarität sehr groß ist. Auch Wien ist solidarisch, denn alleine, wenn wir uns nur den Bildungsbereich anschauen, dann haben wir 4.500 SchülerInnen aufgenommen, integriert in das Wiener Bildungssystem. Das entspricht zirka 180 Schulklassen, die wir auf die Beine gestellt haben, und das bedeutet auch, zusätzlich sind fast 1.000 Kinder in die Kindergärten aufgenommen worden. Also eine enorme Herausforderung für Wien, aber auch sehr, sehr viel Solidarität, die Wien hier gezeigt hat. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)

 

Für mich ist es eine Frage der Haltung, dass man sich auf die Seite der Ukraine stellt, denn mit Demokratie und Freiheit spielt man nicht. Und wir sehen eines, und auch das Wochenende hat es gezeigt, die Sanktionen wirken. Wir sehen nun ein Russland, das unter diesem Druck politisch zu wanken beginnt. Man sieht also, wie wichtig diese Sanktionen sind. Letztendlich sind sie die einzige Chance, auf dem europäischen Kontinent Frieden zu schaffen.

 

Aber eines muss man schon auch sagen, und da auch schon ein Blick in Richtung des Bundes, dass die Zeitwende noch nicht vollständig in der österreichischen Außenpolitik angekommen ist. Denn eines ist schon klar: Hinter dem Deckmantel der Neutralität schaffen es nicht alle Akteure, auch zum Völkerrecht und zu Menschenrechten zu stehen. Dass Österreich endlich diese veraltete Sicherheitsstrategie überarbeitet, in der Russland ja noch immer als Partner vorkommt, ist letztendlich auch auf Grund unseres Drängens im Bund erfolgt. Wir müssen unsere Sicherheitsinteressen als Teil eines vereinten Europas verstehen und unseren Beitrag dazu leisten, und wir

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular