«  1  »

 

Gemeinderat, 39. Sitzung vom 20.06.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 103 von 110

 

Es hat eines vor ewigen Zeiten gegeben. Kein einziger Wunsch wurde übernommen. Die sechs Trinkbrunnen sind fein, aber ganz ehrlich: Der Mega-Rad-Highway kühlt nicht die Stadt, sondern erhitzt die Gemüter. Das tut mir wirklich leid. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Ich finde es wahrlich schön, wenn Herr Kollege Stark von den GRÜNEN hier erklärt, dass die GRÜNEN in der Leopoldstadt sozusagen das Planen erfunden haben, wie großartig all das ist und dass ja in der Praterstraße so viel Beton bleibt. Haben Sie sich Ihr eigenes Leuchtturmprojekt von der ehemaligen Bezirksvorsteherin Lichtenegger Am Tabor angeschaut? - Dort gibt es keinen einzigen neuen Baum, sondern nur Betonwüste! (GR Mag. Josef Taucher: Genau!) Im Hinblick darauf haben die Leute gefragt: Wieso habt ihr nicht wenigstens grünen Beton genommen, damit irgendetwas grün ist?! Und Sie spielen hier jetzt den Baumretter. Das ist mehr als fadenscheinig! (Beifall bei der ÖVP und von GR Mag. Josef Taucher.) Ihre Vision von Ihrer Praterstraße ist zum Glück eine solche geblieben: Bei dieser war zum einen die Einfahrt vom Nestroyplatz Richtung Krankenhaus der Barmherzigen Brüder nicht möglich. Diese war aber auch von der anderen Seite Am Tabor nicht möglich, weil man eine Begegnungszone Klanggasse nach vorne ziehen wollte, und es hätte letztlich eine Flugrettung gebraucht, wenn man zum Krankenhaus will. - Zum Glück ist das nicht gekommen!

 

Jetzt komme ich kurz zur Praterstraße. Ich sage es eh immer wieder: Bei der Praterstraße ist wirklich eine ziemlich große Chance vertan worden. Hätte man nämlich den Mut gehabt, die Praterstraße wirklich als freie Fläche zu denken, dann hätte man wahrscheinlich sogar ein Superprojekt zustande gebracht, bei dem es kein Gegeneinander der Verkehrsteilnehmer gibt. Die Praterstraße ist - egal, welche Beschlüsse oder Ähnliches es gibt - auch für die dortigen Anrainer eine Durchzugstraße. Was diese nicht wollen, ist eine Verdrängung des motorisierten Individualverkehrs in ihre Wohngrätzl, die angereiht sind. Das ist aber, wie man sieht, wenn man sich jetzt die Verkehrsplanung anschaut, leider der Fall.

 

Das Zweite ist … (Zwischenruf bei den GRÜNEN.) Ah, es gibt nur die eine Wahrheit, und das ist die grüne Wahrheit. Alles klar! Es lebe die Demokratie! (Weiterer Zwischenruf bei den GRÜNEN.) Herr Kollege! Melden Sie sich! Seien Sie nicht ständig so unhöflich, blaffen Sie nicht rein, Respekt wäre wirklich nett! Ich habe mir Ihren Schwachsinn auch in aller Ruhe angehört. Ich bin vielleicht ein bisschen unruhig auf und ab gegangen, ich habe aber nicht hineingerufen, ganz ehrlich, das habe ich nicht getan!

 

Dieser Mega-Rad-Highway ist wirklich auf der Seite angedacht, wo es 13 Ein- und Ausfahrten von Wohnhäusern gibt, und ich möchte echt gern wissen, wie denn das Konzept sein soll, dass es nicht irgendwann einmal zu einem Unfall kommt. Es sind die Fußgänger, welche die Praterstraße am meisten verwenden. Wir haben jedoch kein Konzept, dass die Fußgänger in Wirklichkeit geschützt werden. Wir haben nämlich kein Konzept, wie ein Fußgänger den Rad-Highway überqueren darf. (GR Anton Mahdalik: Fliegen!) Fliegen! Gute Idee! Wir haben - auch da muss ich Herrn Mahdalik recht geben - außerdem wirklich die Gefahr, die von parkenden Autos ausgeht. Die Autotüren werden aufgemacht und die Radfahrer knallen hinein. Es werden also auch die Radfahrer nicht geschützt.

 

Es gibt dort 20 Ärzte, zu denen die Leute wirklich, ob es euch passt oder nicht, mit dem Auto oder dem Taxi fahren. Diese haben keine beziehungsweise sehr wenig Möglichkeit, dort zu parken, ganz zu schweigen in diesem Zusammenhang von den Geschäften. Es gibt dort leider wirklich eine ziemliche Verplanung anstatt einer gesunden Planung, und das tut mir sehr, sehr leid. Wir lehnen eure Anträge ab beziehungsweise müssen diese ablehnen, denn ihr seid ja auch gegen den Abbieger bei der Aspernbrückengasse, den man aber braucht. Wir haben das jetzt irgendwie eingefädelt, was meiner Meinung nach halt ein Kompromiss ist.

 

Es handelt sich hierbei, ganz ehrlich gesagt, um eine Verplanung von damals grüner Seite, jetzt aber auch von SPÖ und NEOS, und der Mega-Rad-Highway ist dort wirklich fehl am Platz. - Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Als Nächste zu Wort gemeldet ist GRin Rompolt. Ich erteile es ihr.

 

20.05.14

GRin Ing. Astrid Rompolt, MA (SPÖ)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Frau Berichterstatterin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren, die über das Internet zugeschaltet sind!

 

Ich freue mich über diesen Rad-Highway, und ich freue mich, dass wir endlich dabei sind, das letzte Stück zu verwirklichen. Es geht um 7 km, es geht um eine schnelle Verbindung von der Innenstadt hinaus in den 22. Bezirk zum Donauzentrum, und es ist gut, dass das endlich kommt. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Ich darf eine etwas andere Sicht einbringen, nämlich die aus der schönen Leopoldstadt. In der schönen Leopoldstadt haben wir die letzten sieben Jahre mitbekommen, wie sich dieses Projekt entwickelt hat. Und man kann jedenfalls sagen: Zu wenig Bürgerbeteiligung gab es nicht. Es gab Bürgerbeteiligung unter unserem leider verstorbenen Bezirksvorsteher Karlheinz Hora. Es gab Bürgerbeteiligung unter der vorigen Bezirksvorsteherin im 2. Bezirk. Und es gibt auch jetzt Bürgerbeteiligung unter Bezirksvorsteher Alexander Nikolai. Es ist gut, dass die Bürgerinnen und Bürger sich einbringen können. Es ist gut, dass sich die Anrainerinnen und die Anrainer und vor allem auch die Geschäftsleute in der Praterstraße einbringen konnten. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Wir haben es schon gehört, wie viele Bäume es bei diesem Projekt geben wird. - Ja. Es gibt 51 Bäume, und es gibt auch noch etwas anderes, nämlich die sogenannten Hochstammsträucher. Das Problem ist, dass man auf dem Mittelstreifen nur auf zwei Dritteln der Strecke Bäume anpflanzen kann, weil einfach der Untergrund nicht geeignet ist. In diesem restlichen Drittel muss man sich behelfen. Und wenn die GRÜNEN sagen, dass es anders mit mehr Bäumen möglich gewesen wäre, dann kann ich nur sagen: Dabei handelte es sich um Computer-Renderings, um kurz abgestimmte oberflächliche Planungen. Bei der genauen Planung hat man sich dann mit den Magistratsabteilungen und den Dienststellen, die die Einbauten ha

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular