Gemeinderat, 39. Sitzung vom 20.06.2023, Wörtliches Protokoll - Seite 73 von 110
Millionen mehr, 50 Millionen, nur für 3 Bühnen. (Beifall bei der ÖVP. - GR Kurt Wagner: Sehr mäßig!) Das ist wirklich eine sehr mäßige Leistung der Vereinigten Bühnen, Herr Wagner, da haben Sie vollkommen recht. (GR Dipl.-Ing Omar Al-Rawi: Er hat den Applaus gemeint!)
Platz 6, NEOS in einer OTS: „NEOS gegen Subventionserhöhung bei den Vereinigten Bühnen, Meinl-Reisinger: Das ist Kulturpolitik ohne Konzept und Zukunft.“ - Ja, stimmt, das ist Kulturpolitik ohne Konzept und Zukunft.
Platz 5, ich bin wieder beim sehr respektablen und geschätzten Herrn Weber, und es ist auch wieder sehr richtig, was Sie sagen, Sie sprechen hier über die Zuständigkeit der Wien Holding, der MA 5 und der MA 7 - schönen Gruß an Frau Zemlyak -: „Mit welcher Intransparenz und mangelnder Kommunikation hier innerhalb der Stadt Wien gearbeitet wird, ist absolut unprofessionell.“
Lieber Herr Weber, haben Sie da schon etwas gemacht mit der Wien Holding, mit der MA 5 und der MA 7? Reden die schon miteinander, reden die mit Ihnen, wenn schon nicht mit uns? (Heiterkeit bei GR Thomas Weber.) Vollkommen klar, wissen wir nicht, vollkommen klar, keine Ahnung, brauchen wir nicht, ihr seid ja nicht die Transparenzpartei, kann man ruhig mit den Schultern einmal hier zucken.
Platz 4 der NEOS zu den Vereinigten Bühnen, damals waren es 39 Millionen, jetzt sind es 53 Millionen, und Meinl-Reisinger, Ihre Chefin sagt: „Es ist einfach ein Batzen Geld und es ist simpel unfair, einen Bereich so hoch zu fördern, der in anderen Teilen der Welt am Markt einfach funktioniert.“
Wir sind bei den Top 3 der NEOS zu den Vereinigten Bühnen. Wieder Beate Meinl-Reisinger, 26.6.2018 - zur Erinnerung, die Vereinigten Bühnen bekommen die Hälfte der gesamten Förderung für darstellende Kunst allgemein - und sie sagt: „Das ist ein riesengroßes Ungleichgewicht, drei große Theaterhäuser gegen die gesamte restliche Wiener Szene für darstellende Kunst, und das sind weit über 100 Theater und Theatergruppen,“ - mittlerweile sind es viel mehr - „die dann um die zweite Hälfte des Budgettopfs kämpfen müssen. An diesem Ungleichgewicht, diesem Riesen-Gap müssen wir dringend arbeiten.“ - Ja, bitte, an diesem Ungleichgewicht müsst ihr dringend arbeiten. Wo sind eure Reformen? Ist im Reformhaus NEOS alles ausverkauft, hat der Laden zu? Bitte. (Heiterkeit bei GR Thomas Weber.)
Platz 2, Beate Meinl-Reisinger in einem „Kurier“-Interview 2017: „Ein Mal mehr ist jede Zukunftsentwicklung bei den Vereinigten Bühnen Wien abgeblasen.“
Und Platz 1, Beate Meinl-Reisinger im „Standard“ 2015 (Zwischenruf von GR Thomas Weber.) - Nein, nicht Sie, es tut mir leid, aber wir können, wenn Sie wollen, noch einmal unter uns anders reihen. (GR Mag. Josef Taucher: Ja! - GR Ing. Udo Guggenbichler, MSc: Dann fangen wir von vorne an!) Platz 1: Die Vereinigten Bühnen würde sie überhaupt lieber schrittweise in die Privatautonomie entlassen: „In anderen Städten tragen sich solche Bühnen wirtschaftlich von selbst.“
Liebe NEOS, mir ist vollkommen klar, ich bin auch kein Träumer: Koalieren ist immer ein Kompromiss. Selbstverständlich bekommt man nicht immer alles durch, aber warum muss ein Kompromiss immer heißen, entweder in die Richtung oder in die Richtung? Warum kann es nicht ein bisschen weniger vielleicht in die eine Richtung gehen? Kleine Schritte sind auch schon ein Kompromiss, nicht immer nur Entweder-oder.
Und weil Sie mich als respektablen Politiker kennen gelernt haben (Heiterkeit bei GR Ing. Udo Guggenbichler, MSc und GR Thomas Weber.), ende ich mit einem Satz, den wir hier viel zu selten hören, und den wiederhole ich auch gerne für den Joe. (GR Mag. Josef Taucher: Musst du nicht, aber ich höre dir gerne zu!) - Ich weiß, du hörst mir gerne zu, und ich sage ihn immer und immer wieder gerne, auch so deutlich, dass mich die Frau Kulturstadträtin hört und Gerhard, unser leiwander Vorsitzender: Die Vereinigten Bühnen leisten einen wichtigen Beitrag für Wien. Auch dieser Satz fällt hier viel zu wenig. (GR Mag. Josef Taucher: Genau!) Bei aller Kritik, die wir hier üben, bei aller unterschiedlicher Meinung: Die Vereinigten Bühnen leisten einen wichtigen Beitrag, im öffentlichen Bild verlässt man sich darauf, dass man hier etwas geboten bekommt. Es ist natürlich wichtig, dass wir die Vereinigten Bühnen weiter unterstützen. Nur, innerhalb von 10 Jahren von 36 Millionen auf 53 Millionen EUR ist im Vergleich, Zitat Meinl-Reisinger, nicht gerade fair den kleinen Künstlern und Einrichtungen gegenüber. Es ist nicht gerechtfertigt.
Vielleicht wollen wir diesen Satz hier noch einmal am Ende der Rede stehen lassen: An diesem Gleichgewicht, diesem Riesen-Gap müssen wir - in dem Fall Sie, liebe NEOS - dringend arbeiten. Danke vielmals an alle, die zugehört haben. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Dr. Schmid. Sie haben das Wort.
GR Dr. Gerhard Schmid (SPÖ): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Frau Stadträtin!
Es ist immer ein großes Vergnügen, nach meinem lieben Freund und Kollegen Peter Eppinger hier reden zu dürfen. Du hast deine Rede mit dem Zitat begonnen, es ist die Rache der Journalisten, das Archiv zu plündern oder so ähnlich. Jetzt gibt es gute Journalisten, und ich bin mir sicher, du zählst da dazu, aber es gibt sicher welche, die können das Archiv plündern und können mit dem, was sie geplündert haben, auch nichts anfangen. Und da bin ich dann bei Karl Kraus und seinem berühmten Zitat: „Um ein guter Journalist zu sein, genügt es nicht, nichts zu wissen, sondern man muss es auch nicht formulieren können.“ (Heiterkeit bei SPÖ und NEOS.) Wir hoffen natürlich, dass das hier nicht der Fall ist.
Wir haben drei große Häuser bei den Vereinigten Bühnen Wien. Ich gestehe, dass ich kein Spezialist für Musicals bin, aber ich respektiere die großen Leistungen, die auch in der internationalen Presse Beachtung finden. Ich habe mir die Entwicklungen beim Theater an der Wien in den letzten Jahren ein bisschen näher angeschaut und ich muss sagen, das Theater an der Wien hat sich, auch ganz eng verbunden mit dem Namen Roland Geyer, zu einem der Spitzenhäuser der Musiktheater international entwi
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