Gemeinderat, 38. Sitzung vom 24.05.2023, Wörtliches Protokoll - Seite 102 von 146
Deshalb bräuchte es das Mobilitätsgesetz oder eben regelmäßig den Mut von Ihrer Seite. Ich hoffe, dass das häufiger kommt und dass der Radweg Krottenbachstraße dann auch weiter eine Verlängerung findet, denn auch in Neustift am Walde wohnen Menschen, die gerne mit dem Rad fahren würden, und da wäre es sehr aufgelegt, diesen Radweg weiter bis zum Kreisverkehr zu verlängern. Erste Etappe, danke dafür, und ich hoffe, auf zur nächsten. Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Als Nächste zu Wort gemeldet ist GRin Hungerländer. Bitte sehr.
GRin Mag. Caroline Hungerländer (ÖVP): Danke schön. Ich war jetzt etwas verwirrt, weil Kollegin Sequenz gefehlt hat und wir ja heute gemeinsam einen Antrag zur Wiedereinführung des Bäderbusses einbringen. Es wurde bereits angekündigt, wir haben mit Entsetzen festgestellt, dass der „Kurier“ darüber berichtet hat, ich habe zumindest im „Kurier“ darüber gelesen, dass der Bäderbus nicht mehr kommt.
Das hat mich durchaus emotional getroffen, denn ich bin meine ganze Studienzeit mit dem Bäderbus ins Gänsehäufel gefahren und habe dort quasi meinen ganzen Sommer verbracht und deswegen weiß ich auch, warum dieser Bus so enorm wichtig ist. Man fährt ja nicht mit dem Handtascherl ins Bad, sondern man fährt vollgepackt mit Badesachen, mit dem Klappbett, mit der Badematte, mit den Umziehsachen, mit den Schlapfen, mit Sackl, Sackl, Packl ins Bad.
Das habe ich schon als alleinstehende Studentin gemacht, aber wie viel mehr hat jemand mit, der Kinder mit hat oder vielleicht eine ältere Person, die nicht so gut Sachen tragen kann, die sich damit schwer tut? Also dieser Bäderbus war eine wahnsinnig wichtige, bequeme, angenehme, tolle Einrichtung, nicht nur, weil er gratis war, das ist dazugekommen, sondern einfach, weil er gebraucht wurde.
Die Frau Kollegin hat gesagt, an sonnigen Tagen war der Bus überlaufen. Das ist mirakulös, dass ein Bäderbus im Hochsommer an sonnigen Tagen mehr als ausgelastet ist und noch mirakulöser ist, dass er an Regentagen nicht ausgelastet ist. (Heiterkeit bei der ÖVP.) Meine Damen und Herren, das ist aber einfach eine Frage der Flexibilität. Das scheint mit nichts zu sein, was man nicht lösen kann, wenn der politische Wille da wäre. Leider Gottes scheint er bei den NEOS nicht da zu sein, diesen wichtigen Bus wieder einzuführen. (Beifall bei ÖVP und GRÜNEN.)
Was wir sonst als Auswirkung befürchten, ist, dass die Leute, die ein Auto haben, auf das Auto umsteigen werden. Ich habe ja gesagt: Wer, der mit Sackl, Sackl, Packl unterwegs ist, fährt bis nach Kaisermühlen und hatscht dann die 20 Minuten bis ins Gänsehäufel oder fährt mit der U2, steigt dann in den Bus um und hatscht dann immer noch 10 Minuten ins Gänsehäufel? - Das macht ja niemand, der ein Auto hat.
Was wird passieren? - Diejenigen, die ein Auto haben, packen sich zusammen, setzen sich ins Auto, parken sich in Kaisermühlen ein und gehen dann hinüber ins Gänsehäufel. Dadurch wird es in Kaisermühlen an den Wochenenden eine noch schlimmere Parkplatzsituation geben. Ich weiß nicht, ob Sie das kennen, ich kenne das sehr gut: Da stehen die Leute hinten beim Damm bereits in der zweiten Spur, völlig wurscht, weil sie in der Verzweiflung nichts mehr finden. Das ist dort völlig zugeparkt. Die Anrainer sind wirklich, wirklich, wirklich arm dort, und das wird sich verschärfen, wenn dieser wichtige Bus nicht kommt.
Was möchten wir? - Wir möchten, dass Sie diese Entscheidung noch einmal überdenken und dass Sie sich anschauen, was die logistischen Probleme dieses Busses sind. Okay, an regnerischen Tagen hat man vielleicht ein geringeres Intervall, an heißen Tagen hat man vielleicht ein intensiveres Intervall. Es gibt einen Run auf den Bus: Ja, auch das lässt sich lösen.
Also wir sind doch bitte nicht die erste Großstadt, die ein Besuchsmanagement einführen muss, seien Sie mir nicht böse. Es lassen sich doch Besucherströme steuern. Dass ich beispielsweise einen Eingang in den Bus für Menschen mit Behinderungen reserviere, das ist doch alles machbar. Wir haben im Ausschuss gehört, es ist so unangenehm für den Bus, denn wenn er über die Brücke drüberfahrt, dann sind lauter Radler unterwegs und die sind ihm im Weg. Auch das lässt sich aber doch lösen. Und selbst wenn, dann sind die Radler im Weg, und trotzdem ist dieser Bus enorm wichtig. Dann fährt er halt langsam hinter den Radlern her, aber für alle jene, die nicht Radfahren können, weil sie vielleicht nicht so gut zu Fuß sind, weil sie älter sind, weil sie die Kinder mit haben, ist das keine Alternative, die brauchen den Bus. Deswegen, bitte, schauen Sie sich an, dass Sie diesen Bus wieder einführen.
Wie auch immer - wie auch immer -, über die MA 44 weiterführen lassen oder sollen es die Wiener Linien übernehmen oder soll es vielleicht ein Privater übernehmen. Das ist doch egal, aber diesen Bus brauchen wir. Wir brauchen diese Lösung, und für die Umsetzung dieser politischen Forderung und für die Umsetzung dieses wichtigen Anliegens sind Sie politisch zuständig. Das müssen Sie einfach hinbekommen. Danke. (Beifall bei ÖVP und GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Als Nächste zu Wort gemeldet ist GRin Novak.
GRin Barbara Novak, MA (SPÖ): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Frau Berichterstatterin!
Ich möchte ganz kurz, und es ist viel gesagt worden, auch meine Freude hier im Wiener Gemeinderat zum Ausdruck bringen, dass ein Projekt, das wirklich schon einen sehr langen Bart hat, jetzt endlich auch Realität wird, nämlich ein sehr, sehr familienfreundlicher und großartiger Radweg auf der Krottenbachstraße. Ein Projekt, das Vorgängergenerationen von Gemeinderätinnen und Gemeinderäten aus Döbling hier auch schon gefordert haben, dafür politisch kampagnisiert haben und die sich, das weiß ich, weil sie mir geschrieben haben, heute auch sehr freuen. An dieser Stelle ganz liebe Grüße an den ehemaligen Gemeinderat Franz Ekkamp aus Döbling.
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