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Gemeinderat, 37. Sitzung vom 25.04.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 88 von 103

 

Einführung einer digitalen Fieberkurve für all unsere Spitäler, die IT-Unterstützung für die Etablierung der OP-Roboter. Die Online-Terminvereinbarung für Terminambulanzen wird programmiert und dann auch als Prozess Schritt für Schritt eingeführt werden, ganz wichtig, und zwar unspektakulär für die Außenwelt, wichtig für die Innenwelt: Die Einführung einer völlig neuen Personaladministration und Zeitwirtschaft inklusive eines Dienstplansystems, wo dann die Dienstplanorganisation - wir kennen das ja auch aus diversen Rechnungshofberichten - in einem einheitlichen System abgebildet, dargestellt und durchgeführt werden kann. Die Landeszielsteuerung hat ein eigenes Projekt zu telemedizinischer Betreuung durch Akutspitäler in Pflegeheimen gemacht.

 

Zur Frage 12: Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, welche Missstände in der Generaldirektion im Wiener Gesundheitsverbund von Ihnen angesprochen werden. Aus den Rechnungshofberichten der letzten Jahre sind mir auch keine Hinweise auf Missstände in der Generaldirektion in Erinnerung. Ich erinnere mich vielmehr noch sehr genau an den gemeinsamen Termin der Mitglieder des zuständigen Gemeinderatsausschusses mit dem Aufsichtsgremium im Wiener Gesundheitsverbund, und ich erinnere mich, dass das Aufsichtsgremium Ihnen als Abgeordnete versichert hat, dass die Arbeit des Vorstandes ausdrücklich als sehr positiv betont worden ist.

 

Zur Frage 13: Selbstverständlich gibt es in den zentralen Abteilungen eines Unternehmens mit 30.000 MitarbeiterInnen und einem Jahresumsatz von 3,8 Milliarden EUR laufend personelle und strukturelle Veränderungen. So sind zur Zeit etwa unbesetzte Stellen im Einkauf und im Finanzwesen in Ausschreibung. Derzeit wird die Ausschreibung für das Regionalmanagement in der Region West vorbereitet, aber eine grundsätzliche, strukturelle Änderung in der Generaldirektion - und nur diese möchte ich ehrlich gesagt beantworten und nicht einzelne Postenausschreibungen in solch einem Riesenunternehmen -, grundsätzliche, strukturelle Änderungen sind zur Zeit nicht ins Auge gefasst. Sie erinnern sich, dass wir in der Frage des Baumanagements die strukturellen Veränderungen ja schon realisiert und umgesetzt haben.

 

Zur Frage 14: Der Wiener Gesundheitsverbund vollzieht aktuell definitiv eine der größten Umstrukturierungen und Weiterentwicklungen seiner Unternehmensgeschichte. Die bereits umgesetzten und weiteren geplanten Maßnahmen sind sichtbare und spürbare Zeichen, um auch in Zukunft die beste medizinische Behandlung für unsere PatientInnen zu gewährleisten und das Arbeitsumfeld für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so gut es geht zu verbessern.

 

Für die organisatorische Weiterentwicklung des Wiener Gesundheitsverbundes sind auch mehrere - in Wirklichkeit viele kleine und auch viele große - Reformprojekte umgesetzt worden. Zum Beispiel eben die Änderung der gesamten inneren Struktur samt Neuorganisation der Generaldirektion, die Fragen der Unternehmensidentität, die erfolgreiche Implementierung des Software-Programms One.ERP - das ist das gesamte Buchhaltungs- und Finanz- und Controllingprogramm auf SAP-Basis gewesen - während der Pandemie mit einer Umstellung von 23 Dienststellen mit einem Schlag zum Jahreswechsel, also als Big Bang in Betrieb genommen, super vorbereitet und völlig lücken- und problemlos implementiert - da wissen wir, dass es viele große Firmen gibt, die solche Einführungen mit viel größeren Problemen zustande bringen -, wir haben ein Compliance Management eingerichtet - um nur einige wenige Punkte in diesem Zusammenhang zu zitieren.

 

Die bereits zitierte Ziel- und Gesamtplanung, von der wir vorhin schon gesprochen haben, präsentiert ja auch den umfassenden Zukunftsplan für die Leistungsplanung der Kliniken und Pflegehäuser und garantiert die Modernisierung unserer Kliniken bis 2040. Ich habe schon erwähnt, dass wir auch hier im Haus die gemeinsame Zustimmung zu dieser Planung gegeben haben, und daher hat auch der Gesundheitsverbund einen klaren Auftrag, sich ständig weiterzuentwickeln, ständig daran zu arbeiten, eine moderne Dienstleistungsorganisation zu werden. Wir berichten auch ständig und laufend über die einzelnen Schritte.

 

Zur Frage 15: Ich gebe zu, dass mich diese ein bissel verblüfft hat, die anderen Fragen weniger, aber diese hat mich ein bisschen verblüfft, denn auf Wunsch aller politischen Parteien, auch der Opposition, vielleicht sogar gerade wegen der Opposition, haben wir, als ich angefangen habe, meine Aufgabe als Gesundheitsstadtrat wahrzunehmen, gemeinsam über die Gesundheitsplattform diskutiert. Das waren 20 Minuten Sitzung, wie ich mich erinnere und wie wir uns alle noch erinnern, die dabei gewesen sind, wenn überhaupt 20 Minuten: Vortrag des Vorsitzenden, Abstimmung, Danke, das war’s. Nach einer Viertelstunde sind alle gegangen und haben sich über das Wetter unterhalten.

 

Auf gemeinsamen Wunsch haben wir gesagt, wir machen diese Plattform zur gemeinsamen gesundheitspolitischen Diskussionsplattform, und das haben wir auch gemacht. Das haben wir ja auch gemacht, und daher verblüfft mich eben Ihre Frage auch so, ehrlich gesagt, weil sie eine intensive, aber auch regelmäßige gemeinsame Austauschplattform zu allen Fragen des Gesundheitswesens ist, wo es auch keine Tabus gibt, wo es keine Grenzen gibt. Oftmals diskutieren wir über Anfragen, die die Opposition stellt, um einfach wirklich diese Themenfelder tiefgreifender diskutieren und gemeinsam auch beraten zu können. Der Gesetzgeber selbst, nämlich der Bundesgesetzgeber, schlägt nur maximal zwei Pflichtsitzungen vor, die im Übrigen nicht einmal in physischer Präsenz tatsächlich stattfinden müssen. In den meisten Bundesländern gibt es überhaupt nur ein bis zwei kurze Sitzungen. Wir haben gemeinsam beschlossen, ich habe es auch veranlasst, dass jährlich bis zu sechs Sitzungen stattfinden, die - manchmal leiden wir auch darunter - manchmal auch drei Stunden dauern können. Ich habe aber keine einzige dieser Sitzungen als eine sinnlose Sitzung, als eine sinnlose Zeitvergeudung erlebt, sondern als sehr intensive, gemeinsame, sehr produktive Debatte.

 

An den Sitzungen nehmen die Vertreter aller Fraktionen teil. Es nehmen die Vertreter aller Organisationen im direkten Umfeld des Wiener Gesundheitsbereiches, wie

 

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