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Gemeinderat, 37. Sitzung vom 25.04.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 77 von 103

 

weil sich hier plötzlich Männer in die weiblichen Räume sozusagen hineinbegeben. Das wollen wir nicht, da muss man dahinter sein, das muss man auch ansprechen und dafür muss man auch ein Bewusstsein wecken. Das ist wirklich wichtig.

 

Sehr geehrte Damen und Herren, wie gesagt, hinter etwas, was eher als eine Art Kultur begonnen hat, haben sich Interessen geschoben - das ist ja ganz klar, wie in vielen Entwicklungen. Und wo komme ich am besten heran? Das sind natürlich Kinder und Jugendliche. Welche sind am besten dazu zu bewegen? Das sind Kinder und Jugendliche, die sich in einer unsicheren Phase oder einer unsicheren Situation befinden. Daher ist es doppelt und dreifach wichtig, dass die Versäumnisse, die sich jetzt herausgestellt haben und die nach wie vor nicht aufgehoben sind, in der Versorgung, vor allem in der psychiatrischen, in der psychologischen und in der psychotherapeutischen Versorgung von jungen Menschen so rasch wie möglich auch wirklich Platz greifen kann. Und es ist nicht so, dass das wirklich, so wie es jetzt in den letzten Wochen dargestellt wurde, schon alles auf Schiene ist. Das ist nicht der Fall. Fragen Sie beim Berufsverband der österreichischen Psychologen nach, die wissen ganz genau Bescheid, nach wie vor gibt es immense Defizite. Und das ist zu beheben, um vor allem hier Kindern eine Stabilität zu gewähren.

 

Und, sehr geehrte Damen und Herren, dieses Thema ist ein hartes Thema, vielen ein sehr unangenehmes Thema, aber ich glaube, es muss sich jeder ernsthaft die Frage stellen, wie möchte ich das für die Menschen haben, die mir am nächsten stehen. Das sind in der Regel ja natürlich vor allem die Kinder, für die ich Verantwortung trage. Wie möchte ich das für die haben? Und ich kann es mir nicht vorstellen. Wir haben viele Reaktionen bekommen und wir haben viele Gespräche geführt, in Reaktion auf unsere Landtagssitzung oder auch, wenn wir unterwegs sind - das sind wir ja sehr gerne und sehr viel draußen -, und ich habe noch niemanden kennen gelernt bei meinen vielen Gesprächen, der gesagt hat, na, das ist richtig so und das muss man so machen und es ist überhaupt kein Problem. Es ist einfach eine verschwindend kleine Gruppe von Menschen, die dieses genderfluide Leben tatsächlich befürwortet und auch führen will.

 

Sehr geehrte Damen und Herren, nehmen Sie es bitte mit: Schutz für unsere Jugend, Behandlung, Betreuung dort, wo es notwendig ist, und natürlich eine Ablehnung jeder hormonellen Einsätze, um die Entwicklung von Kindern oder Jugendlichen zu bremsen. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächster ist Herr GR Mahdalik zu Wort gemeldet, und ich erteile es ihm. Bitte, Herr Gemeinderat.

 

17.30.57

GR Anton Mahdalik (FPÖ)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Werte Damen und Herren!

 

Dem Kollegen Weber, dem der Joe Taucher wieder nur eine eineinhalbminütige Rede in die Hand gedrückt hat - ich glaub‘, das war die gleiche vom vorigen Mal -, möchte ich nur raten, vielleicht den Erhard Busek bei weniger Gelegenheiten als leuchtendes Beispiel heranzuziehen. Der mag jetzt auch die Farbe der Rosa Lila Villa zur Verfügung gestellt haben, aber um in die Medien zu kommen, war ihm so gut wie jedes Mittel recht. Er hat auch 2008 im Festzelt der SPÖ nach der EU-Abstimmung mit erhobener Faust die Internationale mitgesungen (GR Mag. Josef Taucher: Guter Mann!), also vielleicht ein anderes Beispiel, Herr Kollege Weber. (Beifall bei der FPÖ. - GR Mag. Josef Taucher: Hat die wahre Bestimmung gesehen!) Oder Joe, schreib es ein bisschen anders auf, das war ein bisschen fad.

 

Der StR Nepp hat es aber ganz am Anfang erwähnt, wir sind weder homo- noch transphob noch sonst irgendwas, und da würde ich wieder aus eigener Erfahrung berichten, aus dem Nähkästchen plaudern. Ich war acht Jahre lang in der Schule mit einer jetzt langjährigen grünen Bezirksrätin. Damals war es ein Bursche und seit vielen Jahren ist sie eine Frau. Wir sehen uns alle heiligen Zeiten beim runden Maturatreffen, unterhalten uns dort bestens. Wir reden aber nicht darüber, ich weiß auch gar nicht, was er hat machen lassen, dass er heute eine Frau ist, ob er operiert ist. Das interessiert ja keinen, wir unterhalten uns einfach darüber, was man halt so macht beim Maturatreffen, wenn man was trinkt: Ich erzähle ihm, wie leiwand es bei den Blauen ist, sie sagt mir, wie schlimm es bei den GRÜNEN ist. Und das ist es auch schon und keiner von uns hat ein Problem mit irgendwas, haben wir auch als Partei überhaupt nicht.

 

Aber, das ist ja das schöne Beispiel, er war vorher ein Mann oder ein Bursche und jetzt ist sie eine Frau, es gibt aber trotzdem nur 2 Geschlechter, und nicht 62, 69 oder 79. Es bleibt bei zwei Geschlechtern auf Gottes Erden, der hat sich dort oben schon was dabei gedacht. Und darum ist es auch erstens nicht nur Blödsinn, sowas auf der Homepage der Stadt Wien zu schreiben oder die Beamten dazu anzuhalten, intergeschlechtliche Personen oder Menschen aller Geschlechter, aller Herren Länder, sondern es ist, und das kritisieren wir, besonders verantwortungslos, massiv gesundheitsgefährdend und skandalös, dass die Stadt Wien auf ihrer Homepage aus meiner Sicht offensiv Werbung für Hormonblocker macht. Das lehnen wir ganz entschieden ab. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Aber wie schizophren vor allem die SPÖ beim Thema Homosexuellenrecht agiert, möchte ich an einem ganz einfachen Beispiel festmachen. Wien ist ja laut SPÖ die Regenbogenhauptstadt Europas. Der 6. Bezirk ist überhaupt der schwulste Bezirk von überhaupt, hat ja einen, ich weiß nicht, ob er noch Bezirksvorsteher ist: Wir wollen der schwulste Bezirk Wiens werden! - Ist mir auch alles recht. Dann gibt es die Regenbogenparade, es gibt den Pride-Monat, bei jeder zweiten Rede von Grün, von Rot und von den Genossen von den Strabags: LGBTIQ, Homosexuellenrechte, und so weiter, und so fort. (GRin Mag. Nina Abrahamczik: Ich rede die ganze Zeit davon!) Ich kann es bald nicht mehr hören, damit ich nicht wieder einen Ordnungsruf bekomme, es interessiert in Wirklichkeit aber niemanden, aber bei diesem ganzen LGBTIQ-Gedudel fehlt nicht mehr viel und ich komme mir als Hetero bald vor wie ein Sittenstrolch. Aber so zart besaitet bin ich eh nicht, in dem Leben und im nächsten auch nicht mehr.

 

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