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Gemeinderat, 30. Sitzung vom 24.11.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 13 von 109

 

Schwimmhalle im Hallen- und Freibad Großfeldsiedlung erfolgt. Was sind die nächsten Meilensteine im Rahmen der Bäderstrategie 2030?)

 

Guten Morgen, Herr Stadtrat! Ich bitte um Beantwortung.

 

VBgm Christoph Wiederkehr, MA: Schönen guten Morgen, Herr Vorgesetzter, beziehungsweise - Entschuldigung! - Herr Vorsitzender! (Zwischenrufe, Heiterkeit und Beifall bei der FPÖ.) Ja. Vorsitzender reicht auch! Geschätzte Gemeinderätinnen und Gemeinderäte!

 

Wir kommen zu den Bädern. Die Bäder sind ein wesentliches Element für die Lebensqualität in Wien. Ich bin stolz darauf, für die Bäder zuständig sein zu dürfen, und auch darauf, dass wir im Vergleich zu den anderen Städten eine sehr gute Bäderinfrastruktur haben und diese sogar weiter ausbauen. Wenn ich in andere, vor allem kleinere Städte schaue, dann stelle ich fest, dass Bäder meist geschlossen werden. Wir in Wien tun das Gegenteil, und das ist auch wichtig, weil Wien recht stark wächst. Allein heuer gab es ein Nettowachstum um über 40.000 Personen, und da muss natürlich auch die Infrastruktur mitwachsen.

 

Die Bäder sind gut für die Lebensqualität, fürs Schwimmen, für die Bewegung, für den Sport. Einer der wesentlichsten Punkte für mich ist aber, dass die Kinder schwimmen lernen können, dass Kinder die Kulturtechnik des Schwimmens erlernen und damit auch vor Schwimm- und Badeunfällen gefeit sind. Wir haben nämlich jedes Jahr Tote beim Baden, und da sind vor allem auch Kinder betroffen. Dementsprechend ist das Kinderschwimmen beziehungsweise Schulschwimmen essenziell, damit alle Kinder, die in Wien wohnen, auch schwimmen lernen können.

 

Dafür müssen wir die Infrastruktur beständig ausbauen, damit es genug Schwimmflächen gibt, und zwar nicht nur für das Erlernen des Schwimmens, sondern auch für den Vereinssport. Wir haben trotz der vielen Wasserflächen einen sehr hohen Nutzungsdruck, und dementsprechend ist es sinnvoll und gut, dass es eine Bäderstrategie 2030 mit einem Bäderbauprogramm 2030 gibt: Wir werden insgesamt 5 neue Schwimmhallen errichten und ungefähr 30 Aufwertungen vollziehen, zum Beispiel durch neue Wasserspielplätze oder auch Umgestaltungen in den Wiener Bädern.

 

Ich habe erst vor Kurzem einen Spatenstich zur zweiten Schwimmhalle bei der Großfeldsiedlung gemacht, das ist der erste Spatenstich für eine neue Schwimmhalle in Wien seit über 25 Jahren von der MA 44, und das ist wichtig, weil das der erste Schritt in einer Folge der Errichtung weiterer neuer Schwimmhallen in Wien sein wird. Das Großfeldsiedlungsbad wird im Frühjahr 2024 eröffnen, und das nächste Großprojekt ist bereits auf Scheine, nämlich der Bau der zweiten Schwimmhalle beim Simmeringer Bad, wofür die Bauausschreibungen bereits in Vorbereitungen sind, um auch hier zügig in die Umsetzung zu kommen.

 

Ein weiterer Meilenstein im kommenden Jahr ist die Errichtung eines 25 m-Außenbeckens beim Hallenbad Brigittenau, wo wir bereits im Jahr 2021 wesentliche Verbesserungen vornehmen und zum Beispiel einen Wasserspielplatz für Kleinkinder errichten konnten, der sehr gut angenommen wird. Davon konnte ich mir auch schon persönlich ein Bild machen.

 

Aktuell in unserem Bäderprogramm ist auch die Sanierung von Dachflächen enthalten, was notwendig ist, denn diese sind in die Jahre gekommen. Konkret haben die Bezirkshallenbäder Brigittenau, Großfeldsiedlung und Donaustadt jeweils fast 50 Jahre alte Dachkonstruktionen, die auf den Stand der Technik gebracht werden müssen. Hier investieren wir in die Sanierung der Dächer, nützen diesen Vorgang aber auch gleich für die Klimawandelanpassung und für die Reduktion des Energieverbrauchs, indem für alle Dachsanierungen selbstverständlich auch flächendeckende Solaranlagen mit Begrünungsmaßnahmen mitgeplant werden, denn wir sehen in diesem Zusammenhang auch den Beitrag der Wiener Bäder, bis 2040 CO2-neutral in unserer Stadt zu werden.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Vielen Dank. Die 1. Zusatzfrage kommt von NEOS, von Herrn GR Dipl.-Ing. Dr. Gara. Bitte.

 

9.50.59

GR Dipl.-Ing. Dr. Stefan Gara (NEOS): Guten Morgen, Herr Stadtrat.

 

Vielen Dank für die Beantwortung. Sie haben schon kurz das Thema Energie und die Rolle der Bäder im Kontext des Umstiegs auf erneuerbare Energie und Energieeffizienz angesprochen. Es ist klar, dass die Energiekrise vor allem auch in allen öffentlichen Einrichtungen Einsparungsmaßnahmen notwendig macht. Gleichzeitig haben wir im Regierungsprogramm den Ausstieg aus fossilen Energieträgern und den Weg in Richtung Klimaneutralität beschlossen.

 

Mich würde interessieren: Wie reagieren die Wiener Bäder einerseits auf die gestiegenen Energiepreise, und welche Schritte werden sie andererseits für die Erneuerbare-Energie-Wende setzen?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Bitte, Herr Stadtrat.

 

VBgm Christoph Wiederkehr, MA: Der Betrieb der Bäder ist naturgegebener Maßen sehr energieintensiv. Wir bemühen uns seit vielen Jahren, auch die Energieeinsparungen zu verstärken, und zwar nicht erst seit dem Krieg in der Ukraine, sondern schon davor. Der große Hebel im Bereich der Bäder sind Energie-Contracting-Verträge, über die es hier garantierte Einsparungen gibt. Wir haben seit dem Jahr 2000 für Energie-Contracting-Maßnahmen insgesamt schon 74 Millionen EUR investiert, und zwar mit einer garantierten Einsparung einer Geldsumme von über 6 Millionen EUR pro Jahr. Das läuft schon viele Jahre. Hier wurden die Effizienzmaßnahmen schon sehr verstärkt. Energie-Contracting kann Solaranlagen betreffen, kann aber auch eine effizientere Nutzung der Badewasseraufbereitung sowie der Heizungs- und Lüftungsanlagen betreffen. Wir verwenden bei Wiener Bädern schon Wärmerückgewinnung und unterschiedliche andere Formen der erneuerbaren Energien.

 

Uns ist in diesem Bereich schon eine durchschnittliche Energieeinsparung von jährlich 36.000 Megawattstunden gelungen. Umgerechnet sind das ungefähr der Energieverbrauch von 4.000 Haushalten, den wir durch derartige

 

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