«  1  »

 

Gemeinderat, 25. Sitzung vom 27.06.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 75 von 103

 

in den letzten 10 Jahren sogar um sagenhafte 11 Prozent zurückgegangen.

 

Und Sport ist doch so wichtig. Die Zeit drängt, gerade jetzt muss man für die Gesundheit etwas tun und einen erheblichen Beitrag für die Wienerinnen und Wiener leisten. Und ja, wir haben es von den Vorrednern Korosec und Gorlitzer gehört, wenn es um das Thema Adipositas und Übergewicht geht, ist Sport eine ganz wichtige Sache, die betrieben werden soll, wenn die Folgekrankheiten und psychische Krankheiten berücksichtigt werden. Mehr als die Hälfte der Österreicher ist übergewichtig. Bei den Kindern ist es noch viel schlimmer, jedes dritte Kind ist übergewichtig, hat meist schlechtere Schulerfolge und ist öfter in der Schule abwesend. Generell ist man einfach nicht oder weniger zufrieden, wenn man übergewichtig ist. Deshalb ist es tatsächlich ein sehr wichtiger, verantwortungsvoller Auftrag für uns in der Politik, wir müssen auch für den Sport die richtigen Rahmenbedingungen schaffen, damit die Vereine, Trainerinnen und Trainer ihrer Arbeit nachgehen können. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Deswegen bringe ich auch zwei Anträge ein. Es gibt hier zwei Ansatzpunkte, das eine ist der Antrag zur Sportsanierung, sprich, es müssen neue und bessere Kapazitäten geschaffen werden. Beginnen wir beim Ernst-Happel-Stadion, das in ganz schlechtem Zustand ist, bis hin zu einem fehlenden Leichtathletikzentrum, aber auch zur Ausweitung von Schwimmanlagen. Und der zweite Antrag bezieht sich auf die bestehenden Sportstätten, die ausgebaut werden müssen, besser ausgelastet. Ich rede über die Turnsäle, es gibt ja fast 600 Turnsäle, die besser, effizienter genutzt werden können, wenn man die Sportstunden eine Stunde vorverlegt und eine Stunde nachverlegt, dann hätte mit einem Schlag 72.000 Bewegungsstunden mehr.

 

Unserer Sportvereine und die vielen Ehrenamtlichen sowie die aktiven Breitensportler und Spitzensportler sollte man wie echte Kunden behandeln und nicht wie Bittsteller. Ihr Engagement müssen wir wirklich unterstützen, wir müssen dankbar sein für ihren Einsatz für die Volksgesundheit.

 

Zum Schluss jetzt noch ein persönliches Anliegen und ein Antrag mit Zuweisung. Es freut mich sehr, wenn es um das Thema Frauensport geht. Als viele Jahre vollberufstätige Frau habe ich auch einmal unter Gender Pay Gap gelitten und weiß, dass man auch endlich im Sport das Gap schließen sollte. Der Sport ist ein Vorbild, der Sport in Wien muss generell aufgewertet werden, muss mehr in den Fokus gerückt werden. - Herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Als Nächste zu Wort gemeldet ist GRin Mautz-Leopold, selbstgewählte Redezeit ist zehn Minuten.

 

17.35.21

GRin Mag. Andrea Mautz-Leopold (SPÖ)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen!

 

Ich darf jetzt wieder einen Themawechsel einleiten, denn ich möchte zu Beginn meiner Ausführungen über die Leistungen des Wiener Gesundheitsverbundes reden. Der Wiener Gesundheitsverbund ist wohl die Einrichtung in Wien, die das Bekenntnis Wiens zu einer starken öffentlichen Gesundheitsversorgung mit einem gleichen Zugang für alle Wienerinnen und Wiener in der täglichen Arbeit umsetzt. Geht‘s um die Versorgung im Wiener Gesundheitsverbund, dann ist die beste Versorgung garantiert, unabhängig vom Einkommen, dem Alter, dem Geschlecht, der sexuellen Orientierung, dem sozialen Status oder der Herkunft. Und das ist wirklich eine beachtliche Leistung, diese Aussage kann ich mit ein paar eindrucksvollen Zahlen belegen. So gibt es zum Beispiel im Jahr 2021 in der Ambulanzfrequenz eine Steigerung von 8,6 Prozent. Gut 4,7 Millionen Menschen werden jährlich in den Ambulanzen des WiGev versorgt und rund 2 Millionen Pflegetage werden in Wiens Kliniken geleistet. Im gesamten Jahr 2021 blieb allerdings auch Covid-19 ein beherrschendes Thema in den Kliniken des Wiener Gesundheitsverbundes. Über 8.600 Menschen wurden im Zusammenhang mit Covid-19 stationär betreut. Leider ist die durchschnittliche Belagsdauer bei Covid-19-Erkrankungen gestiegen, wobei sie - und das ist auch wichtig - bei anderen Krankheitsbildern sinkt. Gerade die Pandemie belegt ein Mal mehr die Notwendigkeit und den hohen Stellenwert eines öffentlichen Gesundheitswesens im Sinne rascher, effizienter medizinischer Versorgung auf höchstem Niveau.

 

Trotz dieser vielen zusätzlichen Aufgaben durch die aktuelle Pandemie schafft der WiGev moderne Strukturen und bündelt Kompetenzen, um auch weiterhin die beste öffentliche Gesundheitsversorgung gewährleisten zu können. Es wird hinkünftig sechs Kliniken in drei Regionen geben, die gemeinsam mit dem Universitätsklinikum, dem AKH Wien, die hohe Qualität der Gesundheitsversorgung sichern. Der Wiener Gesundheitsverbund geht also mit sieben Kliniken in die Zukunft. Hinkünftig versorgen je zwei Partnerkliniken die Bevölkerung in drei Regionen über Wien verteilt gemeinschaftlich mit aufeinander abgestimmten Leistungen. Das AKH bietet als Zentralversorger und Universitätsklinik weiterhin das komplette Spektrum der Medizin sowie Forschung auf internationalem Spitzenniveau an.

 

Die erste Phase der Modernisierung - weniger Klinikstandorte, Verbesserung der medizinischen Leistung durch Bildung von Kompetenzzentren - ist abgeschlossen. Wien modernisiert also in den nächsten Jahren auch alle Gemeindespitäler mit dem größten Investitionsprogramm des Wiener Gesundheitsverbundes in seiner Geschichte, 3,3 Milliarden EUR sind dafür bis 2030 sichergestellt. Bis ins Jahr 2040 werden alle Kliniken des Gesundheitsverbundes komplett modernisiert. Das kommt nicht nur den Menschen in Wien zu Gute, sondern auch den rund 30.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Wiener Gesundheitsverbundes, bei denen ich mich hier ganz, ganz herzlich für die vielen geleisteten Arbeitsstunden und die gute Arbeit bedanken will. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Eine so große Arbeitgeberin wie der Wiener Gesundheitsverbund spielt natürlich auch im Bereich Ausbildung und Personalentwicklung eine zentrale Rolle, egal, ob es um die Ausbildung von Ärztinnen, Ärzten geht oder um das im Oktober 2021 gestartete Projekt „Pflege. Zukunft.

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular