Gemeinderat, 23. Sitzung vom 24.05.2022, Wörtliches Protokoll - Seite 105 von 111
jeder Schulstandort dieses umfassende Angebot, das die Volkshochschulen an den Schulstandorten, aber auch mit den Lernstationen den Schülerinnen und Schülern, den Eltern bieten, zusammenbringen soll, wie die das mit 12.500 EUR zustande bringen sollen, möchte ich gerne vorgehüpft haben.
Ich kann es mir eigentlich nicht vorstellen. Gerade deshalb haben wir ja damals auf die Volkshochschulen zurückgegriffen, weil es natürlich Synergien gibt, weil es natürlich Angebote am Standort gibt, aber wir wissen auch, dass viele Kinder eben gerade nicht am Standort ein Angebot in Anspruch nehmen wollen und die Volkshochschulen da die Möglichkeit haben, auch dezentrale Infrastruktur anzubieten.
Noch schlimmer wäre es, wenn man jetzt sagt, die Kindergärten nehmen wir auch noch alle dazu. Das war dann so die zweite Wortmeldung, man soll es den Schulen und den Kindergärten geben. Dann kriegt jeder Standort 3.000 EUR. Also was die dann an Unterstützungsmaßnahmen geben können und ob das dann wirklich effizient eingesetzt ist, wenn man mit der Gießkanne dieses Geld verteilt, davon soll sich jeder selbst ein Bild machen.
Zu Kollegin Janoch möchte ich schon auch eines anmerken: Wir haben natürlich in Wien oft das Problem - ich kann mich an eine Wortmeldung eines Volksanwalts hier im Gemeinderat erinnern -, wir stehen in Wien oftmals mit Maßnahmen in der Kritik, die es nirgends anders gibt außer in Wien. Bei den Summer City Camps ist es ein bisschen ähnlich. Wir diskutieren zwar jetzt, Kollegin Emmerling ist schon darauf eingegangen, dass es heuer EDV-Probleme gegeben hat, in den letzten Jahren nicht.
Ich erinnere dann daran, dass es vor zwei Jahren ein EDV-Problem gegeben hat, aber nicht bei den Summer City Camps, sondern bei der Bank Austria. Auch große Unternehmen haben manchmal das eine oder andere Problem. Wir diskutieren da aber über eine Maßnahme, die es in 8 Bundesländern nicht einmal ansatzweise gibt, weder von der Struktur mit 24.000 Plätzen her noch vom finanziellen Anreizsystem. Also ich glaube, wir werden da durchaus gerne für Maßnahmen kritisiert, auf die wir insgesamt Gott sei Dank sehr, sehr stolz sein können.
Es ist mir auch wichtig, immer wieder zu sagen: Es geht eben nicht nur um eine Sommerbetreuungsmaßnahme. Es geht uns tatsächlich um ein umfassenderes Angebot, von Sport, über Lernen, über Freizeitbetreuung. Ich hoffe, dass dieses Qualitätsmerkmal auch in Zukunft sichergestellt werden kann. Sichergestellt werden kann es deshalb, weil man in der Stadt auf große, unterschiedliche Träger zurückgreift. Das weitet sich auch das eine oder andere Mal aus, es kommen auch immer wieder Träger dazu. Als einer der Träger, die bei den Summer City Camps dabei sind, muss man ganz offen dazusagen: Ja, wir stoßen derzeit an personelle Kapazitätsgrenzen.
Man merkt heuer, da können Sie auch mit vielen Betrieben reden, dass gerade auch in den Sommermonaten die Nachfrage nach Ferialplätzen im Bereich der Jugendarbeit, im Bereich der Kinderarbeit unheimlich zach ist. Wir sind auch noch am Recherchieren, warum das eigentlich heuer so ist. Ich kann es nur aus unserer Organisation sagen: In erster Linie fehlen uns derzeit die Studenten, die letztendlich in diesem Bereich immer wieder ganz maßgeblich tätig sind.
Daher haben wir tatsächlich erstmals ein Problem, Personal in ausreichender Zahl zu finden. Es gelingt, aber wir haben in der Regel immer so ein Drittel mehr Anfragen gehabt, als wir gebraucht haben. Im Moment haben wir nicht einmal knapp 4 Prozent mehr, als wir im Endeffekt brauchen werden. Warum das so ist, können wir vielleicht ein anderes Mal diskutieren. Es ist sicherlich auch darauf zurückzuführen, dass es mehr Homeoffice gegeben hat, die Studierenden weniger in Wien sind und daher aber auch nicht für zwei Monate zu einem Sommerjob nach Wien kommen. Also es gibt hier diese Kapazitäten.
Der zweite Bereich, der aber wichtig ist, ist neben der Anmeldesituation die Nachfragesituation. Schauen wir jetzt einmal, ich glaube, man ist intensiv am Abarbeiten all der Beschwerden, die es zu Recht gegeben hat - Kollegin Emmerling hat schon darauf hingewiesen -, die es natürlich gibt. Wenn ein EDV-System zusammenbricht, dann bricht es zusammen. Ich glaube aber, was auch angesprochen wurde, dass man gerade mit den zwei Anmeldeterminen um 9 Uhr und um 18 Uhr auch hat sicherstellen können, dass sich nicht nur die, die im Büro sind, anmelden konnten. Man sollte also in seinen Wortmeldungen schon auch die Veränderungen berücksichtigen. In diesem Sinne kann ich zu allen Postnummern nur die Zustimmung empfehlen. Danke. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)
Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Herr Gemeinderat, darf ich Sie um Desinfektion ersuchen. Danke. Als Nächster zu Wort gemeldet ist GR Berger. Es sei ihm erteilt, sobald die Desinfektion erfolgt ist.
GR Stefan Berger (FPÖ): Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister! Sehr geehrte Damen und Herren hier im Sitzungssaal!
Ich werde mich kurz halten. Ich möchte auch noch einmal auf die Summer City Camps zu sprechen kommen und insbesondere auch dem Vorredner entgegnen. Also so, dass es nur gewisse Organisationen gibt, die da in Frage kämen und dass das gewissermaßen alles gottgegeben sei und es halt nun einmal nicht anders geht, so ist es ja nicht, meine Damen und Herren. Es waren ja niemand Geringere als die NEOS, und auch eine Vorrednerin hier am Rednerpult, die vor noch nicht allzu langer Zeit, nämlich im Juni 2020, selbst gefordert hat, dass es zu einer Ausschreibung der Summer City Camps kommen soll.
Sie hat in Bezugnahme auf einen Rechnungshofbericht unter anderem Luxusgagen und Misswirtschaft kritisiert. Zugegebenermaßen ist ein Verein oder ein Veranstalter, der da angeführt ist, offensichtlich im Akt jetzt nicht enthalten beziehungsweise ist er nicht einer der Mitorganisatoren. Insofern halten wir aber insbesondere auch den Antrag der ÖVP hinsichtlich einer Ausschreibung für absolut unterstützenswert, auch wenn ich beim Durchlesen festgestellt habe, dass mir das inhalt
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