Gemeinderat, 23. Sitzung vom 24.05.2022, Wörtliches Protokoll - Seite 33 von 111
den Sie, Frau Kollegin Keri, gesagt haben, zu machen. Sie haben gesagt, dass es heute eine kleine Initiative ist. Es ist eine Initiative, für die wir heute über 12 Millionen EUR beschließen, das ist die Hälfte des gesamten Gewaltschutzpaketes der Bundesregierung für ganz Österreich. - So „klein“ ist die Initiative, die wir heute beschließen! (Beifall bei SPÖ und NEOS.) Damit, glaube ich, ist sehr viel gesagt.
Auch ich bin heute sehr froh und stolz, dass wir gemeinsam eine Initiative beschließen können, eine Ausbildungsinitiative für Frauen und eine Offensive für die Bereiche Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Technik. Ich denke, das ist ein Bereich, das haben schon viele meiner Vorrednerinnen und -redner gesagt, in dem wir einfach auch noch vor großen Herausforderungen stehen, in dem wir Fachkräfte benötigen und in dem Frauen noch sehr unterrepräsentiert sind, Berufe, die derzeit vor allem von Männern ausgeübt werden und die nicht nur sehr gebraucht werden, sondern die vor allem viel besser bezahlt werden als jene Berufe, die die sogenannten klassischen Frauenberufe sind.
Deshalb ist das Ziel dieser Ausbildungsoffensive nicht nur die Erhöhung des Frauenanteils in den Fachhochschulen bei diesen Ausbildungen, sondern das Ziel sind hochqualifizierte Fachkräfte für unsere Wiener Unternehmungen, das ist letztendlich schon auch das Ziel dieser Ausbildungsoffensive. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)
Der heutige Beschluss ist aber auch ein ganz, ganz wichtiger und meines Erachtens auch großer Meilenstein für Wien. Unser Ziel ist es, dass Frauen letztendlich die gleichen Chancen wie Männer haben. Ich bin schon sehr stolz, dass es uns mittlerweile gelungen ist, in so vielen wesentlichen Bereichen der Stadt spezielle Förderungen und die besondere Beachtung und vor allem auch Dotierung für die Zielgruppe der Frauen hinzubekommen.
Lassen Sie mich bei dieser Gelegenheit ein Jubiläum ansprechen, weil es nicht irgendetwas ist und weil ich nicht weiß, ob das sozusagen heute noch irgendwo anders Platz finden wird. Es ist nämlich so, dass wir ein Jubiläum begehen, ziemlich genau - also nicht betreffend Tag, aber die Zeit - vor 30 Jahren wurde die Frauenabteilung der Stadt Wien geschaffen. Sie kennen die MA 57 hoffentlich mittlerweile alle sehr gut, man kann es nicht glauben, aber es ist tatsächlich 30 Jahre her, als diese Frauenabteilung der Stadt Wien gegründet wurde. Ich habe es auch schon mitbekommen, ich habe ganz persönlich ein lachendes und weinendes Auge, denn daran merkt man auch, wie viel Zeit man schon hier in unserer wunderbaren Stadt lebt.
Vor 30 Jahren waren wir sehr, sehr stolz darauf, dass es gelungen ist, eine eigene Abteilung für Frauen in dieser Stadt zu etablieren. Es zeigt aber auch, dass die Stadt Wien schon sehr früh damit beschäftigt war und sehr früh aktiv wurde. Mit der Gründung dieser Abteilung hatte die Abteilung immer auch den Anspruch, in alle Bereiche der Stadt hineinzuwirken und den speziellen Fokus eben auf die Gruppe der Frauen zu richten, ganz unter dem Motto „Frauenpolitik ist Querschnittspolitik“. Und das Ziel war und ist eben, gleiche Chancen für Frauen und Männer in allen Bereichen der Stadt Wirklichkeit werden zu lassen.
Lassen Sie mich heute hier die Gelegenheit wahrnehmen - ich hoffe, im Namen vieler zu sprechen -, mich ganz, ganz herzlich bei so vielen vor allem Frauen, aber auch Männern zu bedanken, die dazu beigetragen haben. Ich kann mich noch erinnern, im Jahr 1996, glaube ich, war es: das Wiener Gleichbehandlungsgesetz. Heute klingt das wie eine Selbstverständlichkeit, damals, kann ich Ihnen sagen, war das überhaupt keine Selbstverständlichkeit. Es war nicht nur ein Novum in Österreich, es war auch in diesem Haus keine Selbstverständlichkeit. Es ist uns damals aber gelungen und heute können wir darauf aufbauen. Es war nur eines der Dinge, die gleich am Beginn der MA 57 stattgefunden haben.
Wirklich ein Dank an all jene unermüdlichen Kräfte, die in den letzten Jahren und Jahrzehnten tätig waren und zum heute Erreichten beigetragen haben. Glauben Sie mir, es war und ist nicht leicht - auch heute nicht -, wenn es um Gelichbehandlung, wenn es um Gleichberechtigung geht. Auch heute trifft man nicht nur auf offene Türen, wenn man mit Anliegen kommt. Deshalb ein ganz, ganz großes Dankeschön von dieser Stelle an alle hier so engagierten Frauen und Männer in dieser Stadt. Danke.
Kollegin Keri, es ist nicht nur eine Initiative, die wir heute beschließen, die Stadt Wien macht so viele Initiativen. Kollegin Huemer hat schon viele erwähnt. Kollegin Huemer hat auch schon so viel Richtiges zum Thema Arbeitsmarkt gesagt. Lassen Sie mich eine Initiative hervorheben, die sie angesprochen hat, das ist der Töchtertag. Auch dieser feiert heuer ein Jubiläum, er hat nämlich heuer zum 20. Mal stattgefunden. Es klingt so klein und eher: Na, was ist das schon? Der Töchtertag ist aber ein wesentlicher Meilenstein und ein wesentliches Beispiel dafür, wenn wir immer davon reden, wir müssen bereits bei den Jüngsten im Kindergarten, in der Volksschule, in den Schulen beginnen, um dort Rollenbilder aufzubrechen, um den jungen Mädchen, den Frauen, den jungen Frauen zu zeigen, es gibt auch etwas anderes als Friseurin, Sekretärin - ohne diese Berufe kleinreden zu wollen. Ich habe gerade vor diesen Berufen großen Respekt, aber es gibt noch andere Betätigungsfelder, spannende, interessantere, besser bezahlte. Und dafür ist der Töchtertag, den wir vor 20 Jahren zumindest in Österreich als Erste ins Leben gerufen haben, so, so wichtig. Heuer sind es 20 Jahre, es haben 50.000 Mädchen an diesem Töchtertag teilgenommen. Das ist wirklich eine ganz, ganz tolle Bilanz, die wir hier ziehen können.
Es sind nicht nur 50.000 Mädchen, sondern was ich schon auch sehr toll finde, ist - und daran sieht man auch, dass die Zusammenarbeit zwischen Stadt Wien und Unternehmen so wichtig ist -, dass mittlerweile an die 200 Unternehmen jedes Jahr beim Töchtertag mitmachen. Das finde ich großartig! Ja, das hat sich in den letzten Jahren wirklich auch sehr, sehr gesteigert, und dafür ist auch wirklich ein großes Dankeschön zu sagen. Heuer waren es 2.800 Mädchen, die daran teilgenommen haben, auch an die 200 Unternehmen, und wir
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