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Gemeinderat, 22. Sitzung vom 27.04.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 63 von 73

 

nicht die einzige Firma, die diese Leistung anbietet. Es gibt mittlerweile sehr viele Firmen, die diese Leistungen anbieten, und ich bin mir hundertprozentig sicher, dass nicht nur wir Freiheitlichen zahlreiche Informationen, E-Mails und Anfragen bekommen, warum sich die Stadt Wien nur auf dieses eine Unternehmen konzentriert. Das ist nämlich ganz einfach nicht nachvollziehbar.

 

Spätestens dann, meine Damen und Herren, wenn andere Mitbewerber schreiben, dass sie das nicht nur genauso schaffen, sondern dass sie das auch schneller und billiger schaffen, dann wäre es doch klug, sich in dieser Hinsicht vielleicht einmal etwas zu überlegen. Es muss ja nicht eine neue Ausschreibung gemacht werden, aber wir könnten zumindest jetzt einmal alle zu uns bitten, um das zu erklären. Dann können wir uns anschauen, ob sich das wirklich so verhält, und wenn das der Fall ist, meine Damen und Herren, dann muss man halt die Firma Lifebrain von ihren Aufgaben entbinden. Wenn jetzt nämlich, wie gesagt, 509 Mitarbeiter in der nächsten Zeit von dieser Firma in die Arbeitslose geschickt werden, dann berechtigt das dieses Unternehmen nicht, weitere zig Millionen aus Steuergeldern einzuheimsen. - Herzlichen Dank

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Als Nächste zum Wort gemeldet ist GRin Malle. Ich erteile es ihr.

 

15.52.48

GRin Mag. Mag. Julia Malle (GRÜNE)|: Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen!

 

Wir werden im Gegensatz zur FPÖ dem Poststück zustimmen. Das Thema Lollipop-Tests hat uns immer wieder beschäftigt, und ich habe langsam ein bisserl das Gefühl von Redundanz, wenn ich dazu spreche. Wir haben gefühlt unzählige Anträge gestellt, wurden aber immer wieder mit verschiedenen Argumenten vertröstet wie etwa, dass das noch nicht wirksam genug sei oder das mit den Kindern noch nicht bewerkstelligt werden kann.

 

Jetzt kommt das doch. Es war nicht immer ganz verständlich von der Argumentation, und es ist auch nicht ganz verständlich, warum es jetzt auf einmal doch kommt, da das Testsystem in den Schulen zurückgefahren wird, die Maßnahmen immer weiter zurückgenommen werden und die Zahlen sinken. Man muss aber nicht alles verstehen.

 

Ich möchte jetzt nur eine Hoffnung eventuell auch für den Herbst mitgeben. Eine junge Mutter hat die Bitte an uns herangetragen: Ziehen Sie doch die entsprechenden Lehren, um in Zukunft schneller auf eine derzeitige Situation reagieren zu können!

 

Wir unterstützen natürlich die Maßnahmen und hoffen, dass Sie diese auch weiterführen, wenn die Zahlen, was wir nicht hoffen, wieder einmal steigen sollten. - Vielen Dank.

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Ich danke, und zwar auch für die Desinfektion. - Als Nächste zum Wort gemeldet ist GRin Janoch. Ich erteile es ihr.

 

15.54.32

GRin Silvia Janoch (ÖVP)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Liebe Wienerinnen und Wiener!

 

Heute habe ich erneut die Möglichkeit, über ein ganz besonderes Thema zu sprechen, nämlich über die Umsetzung von PCR-Lollipop-Tests in allen Wiener Kindergärten. Bereits am 28. April 2021, also morgen vor einem Jahr, habe ich hier die erste Frage in der Fragestunde gestellt, und zwar an Herrn StR Wiederkehr. Die Frage lautete: „Ab welchem Zeitpunkt werden alle Kinder in Wiener Kindergärten getestet?“ - Ich wollte ihn gerade fragen, ob er noch weiß, was er damals geantwortet hat. Leider ist er jetzt nicht im Saal, aber ich kann verraten: Diese Antwort war sehr ernüchternd. Und genau diese passive Reaktion auf diese wichtige Forderung war meine persönliche Motivation.

 

Ab diesem Zeitpunkt begann ich, mit Hartnäckigkeit mein Herzensthema weiterhin zu verfolgen und permanent die Befassung damit und dessen Umsetzung zu fordern. Deshalb folgten unter anderem diverse Anfragen an Stadträte, eindringliche, emotionale und zielgerichtete Reden meinerseits hier im Wiener Gemeinderat, Kampagnen in Social Media, Zeitungsberichte, und vieles mehr. Die wichtigsten Recherchen ergaben sich jedoch aus persönlichen Gesprächen mit Experten und Trägern von Bildungseinrichtungen. Es gab Hilferufe von betroffenen ElementarpädagogInnen und Telefonate, E-Mails und Aussprachen mit zahlreichen besorgten Eltern. Genau das ist nämlich mein persönlicher Zugang: Nicht nur die Theorie ist relevant, sondern die Praxis. Genau das habe ich schon einmal gesagt: Man muss wissen, worüber man redet. Und ich weiß es, weil ich es tagtäglich mitbekommen habe.

 

Man muss Betroffene ernst nehmen und ihnen auch zuhören. Auch deshalb habe ich mich so ausdauernd als Sprachrohr für PCR-Lollipop-Tests eingesetzt, denn das ist mir wichtig. Ich habe das, wie gesagt, wirklich tagtäglich mitbekommen: Fakt ist, dass Kindergartenkinder seit Beginn der Pandemie schutzlos sind. Es gibt noch keine Zulassung für eine Covid-Schutzimpfung für Kinder unter sechs Jahren. Deshalb ist dieses Instrument ein sehr wichtiges und notwendiges. Auch die von der Stadtregierung empfohlenen Gurgeltests waren für Kinder unter sechs Jahren nur bedingt anwendungsfähig, und auch diese Trichter sind suboptimal.

 

Auf den Punkt gebracht: Die Jüngsten in unserer Gesellschaft wurden in Wien im Stich gelassen. In Wien hat es zwei Jahre gedauert, um auch Kindergartenkinder mit einem anwendbaren Schutzsystem sinnvoll zu schützen, nämlich mit den PCR-Lollipop-Tests. Das Burgenland hatte diese Maßnahme schon früher.

 

Nach all der sinnlos verstrichenen Zeit, geprägt durch viele erkrankte Kinder, verängstigte Familien und überlastete Elementarpädagoginnen, konnte ich es dann ja kaum glauben: Es kam der 7. April 2022, und im Ausschuss wurde das beschlossen. Die Stadt Wien schwenkt endlich auf die Linie der neuen Volkspartei Wien ein und setzt die von mir geforderten PCR-Lollipop-Tests in Wiener Kindergärten um!

 

Sehr geehrte Herren Stadträte Hacker und Wiederkehr! Ich freue mich wirklich sehr, dass Sie nun endlich die Jüngsten in unserer Gesellschaft schützen. Kindergartenkinder können in den folgenden Monaten einen gesunden, sicheren und geschützten Kindergartenalltag erleben. Ich glaube, das ist wirklich ein wesentlicher

 

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