Gemeinderat, 20. Sitzung vom 23.02.2022, Wörtliches Protokoll - Seite 61 von 128
aber damit ansprechen müssen, um erfolgreich zu sein, sind die Herzen der Wienerinnen und Wiener, sie begeistern, sie nicht alleine lassen.
Gerade bei den älteren BewohnerInnen in unserer Stadt kommt es oft zu Befürchtungen, dass sie diese Dinge, die wir im Bereich raus aus dem Gas, Änderung der Heizmöglichkeiten, Änderung der Energie, Änderung der Mobilität machen, nicht finanzieren können. Wer vor Kurzem in den Medien unterwegs war, weiß, dass gerade ältere Herrschaften in unseren Reihen, die Seniorinnen und Senioren, um Dinge finanzieren zu können, nicht einmal Kredite bei Banken bekommen. Das muss sich zusätzlich ändern, um Zwischenfinanzierungen zu ermöglichen und um den Menschen die Angst vor dem Umstieg zu nehmen.
Wobei ich aber sagen muss, ich kenne es aus dem Gartensiedlungs- und Kleingartenbereich: Sie haben keine Angst, sie sind willens und sie wollen abgeholt werden. Wir müssen sie unterstützen, wir müssen sie informieren und wir müssen sie aktiv ins Boot holen. Und wir sollten uns tunlichst nicht darauf verlassen, dass sich jeder Einzelne und jede Einzelne damit so intensiv beschäftigt und selbst für sich die Erkenntnisse gewinnt, sondern die Menschen für die Ideen, für die Strategien und für den Klimaplan begeistern.
Das gelingt uns mit dem Beschluss heute und mit der Tatsache, dass wir als Botschafter auftreten, niemanden zwingen, niemanden dazu anhalten, ihre Lebensgrundlagen zu verunmöglichen, sondern darauf dringen, dass wir das gemeinsam erfolgreich umsetzen werden. In diesem Sinne bitte ich um Zustimmung. Vielen Dank.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zu Wort ist niemand mehr gemeldet, die Debatte ist geschlossen. Der Herr Berichterstatter verzichtet auf ein Schlusswort.
Es gelangt nunmehr Postnummer 24 der Tagesordnung zur Verhandlung. Es ist eine Sachkreditgenehmigung für die Stadterweiterung in Wien 22., Breitenleer Straße. Es liegt keine Wortmeldung vor.
Post 25 der Tagesordnung betrifft das Plandokument Nr. 8034 im 17. Bezirk, KatG Dornbach. Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR Hursky, die Verhandlungen einzuleiten.
Berichterstatter GR Christian Hursky: Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Vielen Dank. Ich eröffne die Debatte. Zu Wort gemeldet ist GR Mahdalik. Ich erteile es ihm.
GR Anton Mahdalik (FPÖ): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Werte Damen und Herren!
Dem Plandokument selbst werden wir zustimmen, weil hier etwas für den Sport gemacht wird. Wie viele andere habe ich auch Zuschriften von der dortigen Bürgerinitiative bekommen und auch mit ihnen korrespondiert. Ich habe ihnen von Anfang an unsere Meinung ganz klar dargelegt.
Natürlich würde jeder am liebsten in einer Sackgasse mit U-Bahn-Anschluss wohnen und seine heilige Ruhe haben. Ich glaube aber, die Anrainer dort - wer die Gegend kennt: Oberwiedenstraße - zählen jetzt wirklich nicht zu den Zurückgelassenen dieser Gesellschaft, zu den Benachteiligten. Wenn sie diesen Status quo erhalten wollen, ist es ihr gutes Recht, aber es wird ihnen nichts Böses angetan.
Ich bin in dieser Gegend aufgewachsen, habe dort auch - damals hat er noch Z-Platz geheißen - als kleiner Bub beim Sportclub trainiert. Ich kenne den Platz also schon seit 50 Jahren, er hat der Zentralsparkassa gehört, und den gibt es sicher schon viel länger. Ich habe probiert, rauszukriegen, wie lange der schon dort existiert. Die wenigsten sind dort wahrscheinlich hingezogen, als dort noch gar nichts war, vielleicht nur ein paar Bäume oder ein paar Wiesen, sondern diesen Sportplatz gibt es schon länger.
Jetzt ist eben der Plan, dort eine Sporthalle zu errichten. Die Anrainer haben gemeint, ja, das ist eine Nischensportart oder eine Randsportart. Darauf habe ich gesagt: Na, genau deswegen unterstützten wir das auch, denn nur Breitensport ist auf Dauer auch ein bisschen fad. Und wenn man gerade das Hockey in Österreich als Randsportart bezeichnet: Es wird zwar von wenigen betrieben, aber wir sind dort Weltklasse. Bei den Männern sind oder waren wir zumindest Nummer 1 in der Halle und wir sind immer wieder für wirklich große Erfolge und Überraschungen bei internationalen Turnieren, Weltmeisterschaften, Olympischen Spielen gut - bei den Damen und bei den Herren.
Ein weiteres Argument war, das ist nicht im überwiegenden Interesse der Anrainer, denn dort kommen ja viele Bezirksfremde hin. Der Herr, der mir das geschrieben hat, der Sprecher dort, hat gesagt, er hat ja selber viele Jahrzehnte lang Fußball gespielt und ist auch in ganz Wien herumgekommen. Darauf habe ich halt geschrieben: Dann werden Sie auf vielen anderen Plätzen, wo es rundherum Anrainer gibt, auch gespielt haben. Das war auch nicht im überwiegenden Interesse der Anrainer, dass er aus dem 17. Bezirk oder von sonst wo dort hinkommt. Dann können wir alles und jeden Sport vergessen, wenn man so argumentiert.
Ich weiß aber gerade, dass sehr viele Hockeyspieler aus diesem Bereich kommen, weil ich dort in der Geblergasse auch in die Schule gegangen bin. Aber das ist kein Argument, es kommt auch Bezirksfremden zu Gute. Bis jetzt sind sie immer in eine Halle im 22. Bezirk ausgependelt, und das kann ja auch nicht im Interesse der Allgemeinheit sein, dass die durch halb Wien fahren, damit sie zum Training kommen. Das haben sie jetzt künftig dort, wo auch ihre Heimstätte ist, und ich glaube, das ist ihr gutes Recht, und wir tun alle gut daran, dass wir sowohl den Breitensport als auch den Nischen- oder Randsport tatkräftig fördern. Darum werden wir diesem Plandokument auch zustimmen.
Ich glaube auch nicht, dass die riesigen Verkehrsbelastungen auf die Anrainer zukommen, wie sie in dem Schreiben an alle Gemeinderäte zum Ausdruck gebracht haben, dass das jetzt schon die Hölle ist. Wie gesagt, wenn wer das die Hölle nennt, dann soll er in den 22. Bezirk kommen oder auf den Gürtel oder sonst irgendwo. Es gibt sehr viele Situationen, wo es wirklich viel Verkehr gibt und wo auch Leute leben. Die würden sich glücklich
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