Gemeinderat, 16. Sitzung vom 29.11.2021, Wörtliches Protokoll - Seite 49 von 98
Die für uns so wichtige Ballsaison, die die Monate Jänner und Februar für die Hotellerie immer zu erfolgreichen Monaten gemacht haben und die in Summe 140 Millionen EUR an Wertschöpfung für die gesamte Wiener Wirtschaft bringt, wird de facto nicht stattfinden. Und auch die übrigen Freizeitbetriebe müssen halt leider zum überwiegenden Teil geschlossen bleiben und können ihre Dienstleistungen nicht anbieten.
Kurzum: Die für Wien so wichtige Tourismusbranche liegt nach einem kurzen Aufschwung, der im Spätsommer und im Frühherbst begonnen hat, leider wieder auf dem Boden.
Die gute Nachricht ist jedoch, dass die Branche in diesen 20 Monaten der Krise gezeigt hat, dass sie auch einer Krise wie dieser trotzen kann. Und etwas ist jedem klar: Es ist kein einzelnes Hotel, kein spezielles Restaurant oder eine bestimmte Sehenswürdigkeit, die Wien als Destination ausmacht, sondern es ist der gesamte Strauß an Unterkünften, an gastronomischen Angeboten und Attraktionen, was zusammen und gemeinsam Wien ausmacht und hoffentlich in Zukunft auch ausmachen wird.
Woran liegt es nun, dass nach mehr als 20 Monaten nahezu Totalausfall die Wiener Tourismuswirtschaft trotz aller Unwägbarkeiten immer noch funktions-, überlebens- und vor allem zukunftsfähig ist? - Die Wiener Stadthotellerie hat in den vergangenen Jahren außerordentlich gut gewirtschaftet und Reserven aufgebaut. Das ist etwas, was in den kommunalen Bereichen ja nicht so gut gelungen ist. Der Mix aus den verschiedensten Hilfsmaßnahmen, die vom Bund ausgeschüttet wurden, und nun kurzfristig auch wieder in Kraft gesetzt beziehungsweise verlängert wurden, gepaart aber auch mit den zugegebenerweise wirklich wichtigen Impulsen der Stadt wie der Aufstockung des Vienna Meeting Fund haben ihres dazu beigetragen, dass die Branche immer noch da ist und dass es der Branche zukunftsorientiert immer noch gut geht.
Das bringt mich zu einem Punkt: Es ist heute schon sehr viel und vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gedankt worden. Ich möchte mich vor allem dafür bedanken, dass die Wiener Wirtschaftstreibenden so viel Enthusiasmus, Kraft, Energie und Optimismus in unsere touristische Zukunft stecken, dass wir gemeinsam mit positiven Gedanken in diese Zukunft gehen können. Dafür danke ich jeder einzelnen und jedem einzelnen der in diesem Bereich Tätigen.
Etwas hat uns diese Krise gelehrt: Es geht nur miteinander. Genauso wie der Tourismus in Wien eine Melange aus den verschiedensten Wirtschaftsbereichen ist, so ist auch der Weg in unsere touristische Zukunft eine Mischung aus den verschiedensten Initiativen, die der Bund aufgesetzt hat und die wir hoffentlich gemeinsam mit der Stadt aufsetzen können und aufsetzen werden und auch weiterhin nutzen dürfen.
Deshalb möchte ich mit ein paar Ideen und Wünschen für die gemeinsame touristische Zukunft schließen. Wir fordern die Tourismuszonen immer wieder und sehr intensiv, weil das nicht nur eine Bürde sein soll für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Handel tätig sind, sondern weil das auch eine Chance sein soll, neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden. Wir wünschen uns eine Redimensionierung der Ortstaxe, eine Unterstützung der Gastronomie, wenn sie wieder aufsperrt, und auch eine Unterstützung der Öffnung am Sonntag, wenn es am 19.12. in den Endspurt geht für den Wiener Handel und den Wiener Tourismus. - In diesem Sinne sage ich: Danke schön.
Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Das waren 6 Minuten, die fraktionelle Restredezeit beträgt jetzt nur noch 3 Minuten. Als nächster Redner zu Wort gemeldet hat sich Herr GR Florianschütz. Die selbstgewählte Redezeit beträgt 9 Minuten, die fraktionelle Restredezeit wären 21 Minuten. Ich stelle ihnen auf jeden Fall einmal schon die 9 Minuten ein. Bitte, Sie sind am Wort.
GR Peter Florianschütz, MA, MLS (SPÖ): Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer! Meine sehr geehrten Damen und Herren! 21 Minuten Redezeit ist verführerisch, aber ich werde das nicht ausnützen.
Europa ist oftmals etwas Abstraktes, und ich werde mich heute bemühen, das herunterzubrechen auf eine konkrete Praxis. Was heißt das? Was bedeutet Europa für uns und unsere Tätigkeit? Und was bedeutet Europa für Wien? - Ich fange an mit drei Berichten aus den letzten Sitzungen des Ausschusses für europäische und internationale Angelegenheiten. Einer davon war der Bericht zum europäischen Green New Deal betreffend ein klimaresilientes Europa, und ich bringe Ihnen aus dem Geschäftsstück die Begründung, warum das in der Europäischen Union und bei uns im Ausschuss auf die Tagesordnung gesetzt worden ist: Weil der Klimawandel längst begonnen hat, müssen wir die Welt resilienter machen, und das gilt natürlich global. Das gilt für Europa, und das gilt auch für Wien.
Was ist geschehen? - In den Jahren 2018 und in Folge im Mai und im Juli 2020 hat eine öffentliche Konsultation in Europa stattgefunden, um sich mit der Frage Klima und dem New Green Deal auseinanderzusetzen. Dazu kann ich Ihnen berichten, dass der Art. 7 des Übereinkommens von Paris dazu geführt hat, dass die Maßnahme Nr. 13 des Ziels für nachhaltige Entwicklung in EU-Recht umgesetzt worden ist. Das klingt nach wenig, ist aber viel, weil das damit ein Rechtsbestandteil der Europäischen Union geworden ist und damit auch eine Bindung der Gebietskörperschaften in Österreich besteht. Das freut nicht nur mich, sondern auch meine Kolleginnen und Kollegen im Bereich des Umweltressorts.
In diesem Zusammenhang ist Wien eine Umweltmusterstadt. Sie entwickelt sich als solche weiter, und ich bedanke mich ausdrücklich beim zuständigen Herrn Stadtrat für Klima und Umweltschutz Jürgen Czernohorszky, dass er auf der letzten Klimakonferenz war und dort die Interessen der Stadt Wien vertreten hat. Auf Bundesebene war man am Anfang ein bisschen zögerlich, es wurde dann aber doch zugestimmt. Wien war nie zögerlich, sondern hat den Umweltschutz massiv vertre
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