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Gemeinderat, 14. Sitzung vom 28.10.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 87 von 92

 

cher Chorherr passiert ist - wird über den grünen Klee gelobt, für die grüne Klientel unter den „Falter“-Lesern, wie toll die GRÜNEN bei der Stadtplanung aktiv waren.

 

Mir ist es wurscht, ob das beim Herrn Fellner oder beim Herrn Klenk passiert, ich möchte nicht, dass öffentliche Gelder für positive Berichterstattung missbräuchlich verwendet werden. Und wenn wir das alle gemeinsam angehen müssen und angehen wollen, dann müssen wir die Scheinheiligkeit ablegen. Dann müssen wir uns wirklich überlegen, wie kommen wir vom hohen Ross, sagen nicht, wir sind nicht schuld, nur die anderen, sondern, wie finden wir Regeln, die wir alle einhalten können. Dann ja, aber hören wir auf, über andere vorschnell zu urteilen, hier in Wien, aber auch auf Bundesebene. - Vielen herzlichen Dank.

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Zu Wort hat sich noch einmal GR Ornig gemeldet. Sie haben eine Restredezeit von sieben Minuten.

 

18.43.12

GR Markus Ornig, MBA (NEOS)|: Frau Vorsitzende, danke für das Wort!

 

Die sieben Minuten werde ich nicht ganz ausschöpfen, aber ich bin schon durchaus erschlagen vom ausführenden Wort zum Sonntag vom Herrn Kräuterpfarrer Weidinger, Entschuldigung, dem Kollegen Juraczka, der tatsächlich vor der Debatte einmahnt, sachlich zu bleiben, und dann hier herausgeht, einen Rundumschlag seiner Sicht der Dinge macht und hier noch einen der angesehensten Journalisten in Österreich in einem völlig aus dem Zusammenhang gegriffenen Zitat nennt. Natürlich hat Florian Klenk nicht den „Falter“ gemeint, natürlich hat er alle Medien in Österreich gemeint. Hier sich auch noch hinzustellen und das alles zu machen, da fällt mir eigentlich nur mehr eines ein: Sie haben heute sehr viele Zitate genannt. Ich sage jetzt eines von einem sehr geschätzten ehemaligen Parteiführer in Österreicher, nämlich Matthias Strolz, ich ändere nur den Vornamen: Ich muss wirklich sagen, Manfred, es ist vorbei!

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte über die Beantwortung der Dringlichen Anfrage ist somit beendet.

 

18.44.24Wir kommen daher wieder zur Tagesordnung. Wir haben unterbrochen bei der Postnummer 19, und die Frau Kollegin Dipl.-Ing. Otero Garcia war am Wort. Das würde ich ihr auch wieder übergeben, mit einer Restredezeit von 16 Minuten.

 

18.44.51

GRin Dipl.-Ing. Huem Otero Garcia (GRÜNE)|: Ich freue mich, dass wir jetzt endlich zum wirklich spannenden Thema des Abends gelangen, nämlich der Trinkwasserversorgung in Wien. Wir haben vorhin über die Wasserversorgung gesprochen, und wenn man über das Wasser in Wien redet, muss man schon auch über die Qualität sprechen. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, wenn ich für eine längere Zeit ins Ausland gehe oder nur nach Niederösterreich fahre, das reicht auch, und dann wieder nach Wien komme, nach Hause komme und die Wasserleitung aufdrehe, mir ein Glas Wasser einschenke und dann daraus trinke, dann merke ich wirklich, dass ich wieder zu Hause bin. Da schmeckt das Wasser richtig gut. Es gibt so ein gutes Wasser wirklich nur in Wien. Es gibt keinen besseren Durstlöscher an einem heißen Sommertag als das Wiener Wasser. Es gibt kein Lebensmittel, das so hohen Qualitätskriterien entspricht wie das Wiener Wasser, und es gibt keine Dienstleistung, die wir täglich so oft in Anspruch nehmen, die so günstig ist und die für uns so selbstverständlich ist wie die Wasserversorgung in unserer Stadt.

 

Das war nicht immer so. Wien war im 19. Jahrhundert Schlusslicht, was die Wasserversorgung betrifft, und erst mit dem Bau der I. Wiener Hochquellleitung im 19. Jahrhundert konnte man dieses Problem lösen. Die Wiener Hochquellleitungen sind ein visionäres Meisterwerk. Man kann ganz ohne pumpen das Wasser aus dem Rax- und aus dem Hochschwab-Gebiet nur auf Grund des Gefälles nach Wien befördern. Das Besondere daran ist, dass man diesen Beschluss hier in diesem Gemeinderat getroffen hat. Man hat sich im 19. Jahrhundert für diese eine Variante entschieden, weil es unter der Ausschreibung, die es damals gegeben hat, die beste aller Varianten war. Das hat sich als eine sehr gute Entscheidung erwiesen. Wir werden seit fast 150 Jahren über die Hochquellleitungen versorgt. Das haben damals kluge Köpfe entscheiden, sie haben eine sehr kluge Entscheidung getroffen für nachkommende Generationen, das sind wir, und auch für zukünftige Generationen, die nach uns kommen. Und jetzt komme ich zum wesentlichen Punkt, das ist genau die Art und genauso sollten wir Entscheidungen in diesem Gemeinderat treffen: in die Zukunft schauend mit Vision, und vor allem mit Sorgfalt.

 

Aus diesem Grund bringe ich jetzt auch einen Antrag ein zum Schutz der Trinkwasserreserve in der Lobau. In der Lobau befindet sich eine nicht genutzte Trinkwasserreserve der Stadt Wien. Das ist ein Grundwasser, das in sehr tiefen Lagen ist, und da es so tief liegt, ist es besonders geschützt. Es eignet sich sehr gut für Notfälle, wie zum Beispiel bei einer atomaren Verseuchung. Es ist relativ gut geschützt, es ist zumindest besser geschützt als das Quellwasser, das heißt, man würde Kontaminationen erst später dort finden. Und der Lobau-Tunnel gefährdet dieses Grundwasser, man kann Kontaminationen dieses Grundwassers während der Bauphase nicht ausschließen. Man wird auch durch den Bau des Tunnels die geologische Schichtabfolge dort verändern. Das hat unbekannte Auswirkungen auf den Grundwasserspiegel dieses Horizonts, und es ist schon unverfroren, wenn Sie sich hinstellen und den Leuten in Wien erklären wollen, dass der Lobau-Tunnel super ökologisch ist, weil es keine Trasse ist, die an der Oberfläche geführt wird, sondern weil er unterirdisch geführt wird, und den Leuten quasi einreden, dass das den Nationalpark nicht gefährdet. Das stimmt einfach nicht. Und wenn Sie das nicht wissen, dann sind Sie entweder schlecht beraten oder Sie wissen es und wollen die Leute in Wien für dumm verkaufen.

 

Niemand kann seriöse Auskünfte darüber geben, wie wahrscheinlich es ist, dass dort Kontaminationen des Grundwassers stattfinden werden. Es sind sehr viele Nachweise über die hydrogeologischen Auswirkungen nicht erbracht worden. Und diese Kritik stammt nicht von

 

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