Gemeinderat, 12. Sitzung vom 29.06.2021, Wörtliches Protokoll - Seite 74 von 103
Es heißt auch, dass wir Mädchenförderung in den unterschiedlichsten Bereichen aktiv betreiben, egal, ob es darum geht, Rollenbilder aufzubrechen, ob es darum geht, Mädchen stark zu machen, sie über ihre Rechte aufzuklären, ob es darum geht, auch mit Burschen zu arbeiten und in späterer Folge dann auch mit Männern.
All das ist in unserer Stadt seit langer, langer Zeit auf der Tagesordnung. All das sorgt dafür, dass wir als Wien auch die Frauenstadt sind. Im letzten Jahr ist sehr viel passiert, es wird auch im kommenden Jahr wieder unfassbar viel passieren. Ich freue mich darauf und beende damit meinen Redebeitrag. Vielen Dank.
Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Mag. Sequenz. Fraktionelle Restredezeit ist acht Minuten, die ich auch einstellen werde.
GRin Mag. Heidemarie Sequenz (GRÜNE): Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrte Vorsitzende! Liebe ZuseherInnen via Livestream!
Wir hatten hier eine sehr engagierte Debatte zu Frauenpolitik. Ich werde in meiner Rede später vielleicht auch noch darauf einsteigen, aber mein Antrag geht in eine ganz andere Richtung.
Im 13. Bezirk, Sie werden es vielleicht wissen, gibt es das Don Bosco Haus, eine Einrichtung, die seit Jahrzehnten als Treffpunkt und sehr beliebter Veranstaltungsort gilt. Nun schließt dieses Haus leider seine Pforten. Die besondere Attraktion dort war aber die Wiese daneben, die sehr, sehr, sehr viele Jahre von den AnrainerInnen und auch von Vereinen für diverse sportliche Aktivitäten genutzt wurde. Möglich war das, weil eben sehr engagierte AnrainerInnen Vereine gründeten, die es erlaubten, diese Wiese, die dadurch quasi halb öffentlich gemacht wurde, zu nutzen.
Ich habe eine sehr, sehr beeindruckende Liste von Aktivitäten bekommen, die dort quasi rund um die Uhr stattfinden. Dort gibt es eine Mädchenfußballmannschaft, dort wird Baseball gespielt. Sehr engagiert ist ein Nachbarschaftsverein GRÄTZLeben Hietzing, der dort mehrere Tage in der Woche gratis ein Fußballtraining anbietet.
Und diesen Vereinen wurde jetzt mitgeteilt, dass sozusagen die Nutzung dieses Sportplatzes oder dieser Wiese nur mehr bis Oktober 2021 möglich ist, weil die Salesianer diese Verwendung, die das Don Bosco Haus bis jetzt hatte, aufgeben werden. Jetzt ist natürlich die Befürchtung, wenn das Grundstück verkauft, verpachtet oder vermietet wird, diese Nutzung der Wiese nicht mehr öffentlich ist. Es ist sogar eine Widmung drauf, die einem anderen Eigentümer dort zum Beispiel die Errichtung eines Pools erlauben würde.
Daher geht auch mein Antrag dahin, dass sich die Gemeinde Wien mit den zukünftigen Eigentümern darauf einigt, dass diese Wiese, egal, wie die Besitzverhältnisse sind, auch weiterhin benutzt werden kann.
Warum ist das wichtig? - Wir hatten gestern hier einen Antrag, Jugendlichen einen 100-EUR-Gutschein zur Verfügung zu stellen, damit sie in Vereinen tätig sein können. Das ist sicher eine gute Sache, und, ja, der Bewegungsmangel in unserer Gesellschaft ist alarmierend. Das betrifft nicht nur Kinder und Jugendliche, aber vor allem diese brauchen den Raum, wo sie sich vor allem sicher und ungecoacht bewegen können.
Das beginnt schon mit dem Schulweg, der zum Beispiel in Kopenhagen von 38 Prozent der Kinder mit dem Fahrrad zurückgelegt wird, in Wien sind das nur 4 Prozent. Die Folgen von Bewegungsmangel kennen wir alle: Übergewicht, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Rückenleiden. Es ist auch so - das weiß ich, ich bin Lehrerin und auch noch Sportlehrerin -, dass wirklich trainierte, gute Sportler auch immer sehr leistungsfähig in der Schule waren.
Eine weitere persönliche Beobachtung, die ich hier einbringen möchte, ist: Ich wohne in einer autofreien Wohnhausanlage und sehe den Unterschied - damit komme ich darauf zurück, was ich am Anfang über Frauen gesagt habe -, da sehe ich einfach, dass sichere und in der Nachbarschaft liegende Bewegungsräume vor allem Mädchen helfen, sich so zu bewegen und das zu tun, was sie möchten und auch sehr viel an Selbstbewusstsein dazugewinnen.
In diesem Sinne hoffe ich, dass den Jugendlichen in Hietzing diese Wiese erhalten bleibt und hoffe auf Ihre Zustimmung. Vielen Dank.
Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächste zu Wort gemeldet ist zum 2. Mal GRin Matiasek. Die fraktionelle Restredezeit sind 1 Minute und 40 Sekunden, ich werde 2 Minuten einstellen.
GRin Veronika Matiasek (FPÖ): Frau Vorsitzende!
Nur ganz kurz, vor allem an die Adresse der GRÜNEN: Sie sind entweder unfähig oder unwillig oder beides, die Realität zu erkennen. Mindestens 50 Prozent der Täter der Frauenmode sind genau diese Männer aus diesem Kulturkreis, von denen ich gesprochen habe. Mindestens 80 Prozent davon waren davor schon auffällig. Hätte man sie gleich abgeschoben, so wie wir das immer fordern, hätte man für mehr Sicherheit gesorgt, besser noch, sie wären überhaupt nicht hereingekommen.
Sehr geehrte Damen und Herren und liebe Kollegin Faymann! Ich muss mich nicht als Feministin bezeichnen, um so zu leben, wofür ich mich wirklich nicht genieren muss. Ich habe sehr vielen Frauen geholfen, mich für Frauen eingesetzt. Das kann ich ganz ohne die Bezeichnung. Ich habe - das kann ich mit Fug und Recht sagen und ich glaube, darin äußert sich das auch - einen Sohn erzogen, der sehr respektvoll gegenüber Frauen ist, und das war mir immer ein wichtiges Anliegen. Und ich trete nach wie vor weiterhin - auch ohne die Bezeichnung, eine Feministin zu sein - für die Anliegen von Frauen, aber selbstverständlich für die Anliegen aller Menschen ein. Vorhin ist die Menschlichkeit zitiert worden, auch diese steht bei mir im Vordergrund.
Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau VBgm.in Gaál, und ich erteile es ihr.
VBgm.in Kathrin Gaál: Frau Vorsitzende! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
2020 wird ganz sicher als jenes Jahr in die Geschichte eingehen, in dem Corona die Welt auf den Kopf gestellt hat. Mein Ziel und unser Ziel ist es, dass man sich
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular