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Gemeinderat, 12. Sitzung vom 29.06.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 53 von 103

 

Ich danke sehr für diese intensive Diskussion zu sehr vielfältigen Themen, ob es das Schulschwimmen, die integrationspolitische Debatte, LGBTIQ-Themen, Büchereien oder das Geländer am Donaukanal waren. Man sieht anhand der letzten Stunden, wie vielfältig dieses Thema, wie vielfältig das Ressort ist, für das ich Verantwortlicher sein kann.

 

Ich bin auch darauf stolz, wie viele unterschiedliche Angebote wir als Stadt vor allem den Kindern und Jugendlichen in dieser Stadt anbieten. Das ist mir besonders wichtig, das ist auch die Arbeit der letzten Jahre, auf der ich aufbauen darf. Der Rechnungsabschluss des Jahres 2020 ist in zweierlei Hinsicht bedeutsam für mich. Einerseits, weil ich das erste Mal in der neuen Koalition verantwortlich bin, zumindest für die letzten Monate, und zweitens, weil im Jahre 2020 doch vieles anders gelaufen ist, als es ursprünglich geplant war.

 

Das sieht man an den Zahlen, am Budget, aber man sieht es natürlich auch an den Herausforderungen, die durch die Pandemie gekommen sind. Die Pandemie hat viele Gesellschaftsbereiche massiv betroffen, sicher ganz vorangestellt den Gesundheitsbereich. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Auswirkungen, vor allem auf die Kinder und die Jugendlichen in unserer Stadt, aber auch weltweit, massiv sind, und dass es deshalb auch richtig war, genau in diesem Bereich der Kinder und Jugendlichen zu investieren, da Geld in die Hand zu nehmen, weil die Kinder und Jugendlichen in Wien es auch verdient haben, dass wir auf sie schauen.

 

Ich bin mir sicher, dass wir noch sehr langfristig die Folgeerscheinungen der Krise bei den Jungen sehen werden. Psychosozial zum Beispiel wissen wir, dass diese Herausforderungen sehr, sehr groß sind, und sie uns auch mittelfristig sehr intensiv begleiten werden, nicht nur bei der Frage, welche Unterstützungsangebote es für Kinder und Jugendliche gibt, sondern vor allem, wie wir auf die Schwächsten in dieser Gruppe schauen, auf diejenigen, die kein stabiles Familienumfeld haben, auf diejenigen, die zum Teil zu Hause vernachlässigt werden.

 

Wir sehen im Bereich der Stadt und der Entwicklung der Pandemie, dass die Anzahl der Kinder, um die wir uns in unserer Stadt kümmern müssen, gestiegen ist, weil leider die Anzahl der fremdbetreuten Kinder gestiegen ist. Am Anfang der Pandemie haben wir gesehen, dass viele Fälle nicht gemeldet wurden. Das ist allerdings rapide nach oben gegangen, und wir haben nachgezogen, indem wir in ein neues Krisenzentrum investieren, indem wir auch in neue Wohngemeinschaften von Kindern und Jugendlichen, die nicht mit ihren Eltern aufwachsen können, investieren.

 

Warum? - Weil es für diese extrem wichtig ist, dass wir uns darum kümmern, dass sie auch alle Chancen verdient haben, weil mir eines wichtig ist: Alle Kinder und Jugendlichen in dieser Stadt, egal, in welchem Elternhaus sie aufgewachsen sind, haben gute Chancen verdient, und darum werde ich mich auch in Zukunft bemühen.

 

Wir haben natürlich im Bereich der Schule gesehen, dass die Herausforderung enorm war. Es war ein Digitalisierungsschub, wie du auch ausgeführt hast, zwar anfangs unfreiwillig und unvorbereitet, aber es wurde da auch sehr, sehr viel Innovation ermöglicht, am Schulstandort selber adaptiert, Digitalkompetenz von Seiten der Schülerinnen und Schüler, aber auch der Pädagoginnen und Pädagogen dazugewonnen.

 

Wir haben diesen Prozess als Stadt begleitet. Wir haben zum Beispiel 5.000 Laptops zur Verfügung gestellt, und wir haben das Budget für die Digitalisierung weiter aufgestockt. Meine erste Amtshandlung als Stadtrat war ein Runder Tisch zum Themenfeld offene Schule und wie wir mit dem Bereich Schule in der Pandemie umgehen.

 

Von Seiten der Freiheitlichen ist es heute sehr prominent aufgebracht worden, ich möchte es aufgreifen: Es war die klare Haltung, die Schule und den Unterricht solange es irgendwie geht zu ermöglichen, und die Schule muss auch der erste Ort sein, der nach einem Lockdown wieder aufmacht. Genau das haben wir in dieser Stadt gemacht. Wir haben als erstes den Schulunterricht wieder geöffnet und haben damit ein klares Zeichen gegeben, nämlich, dass uns die Schulen das Allerwichtigste sind.

 

Wir haben massiv in den Bereich der Schule investiert. Überall dort, wo wir verantwortlich sind, und auch in Bereichen, in denen wir eigentlich nicht verantwortlich sind, haben wir Geld in die Hand genommen. Wir haben 2020/2021 200 neue Bildungsräume geschaffen. Wir haben auch 140 Millionen EUR in Neubau und Sanierungen investiert. Da sind großartige Campusprojekte dabei, aber auch viele Schulsanierungen in innerstädtischen Bezirken, da gibt es eine große Bandbreite.

 

Ich finde es großartig, dass wir auch einen neuen Bildungscampus, den Christine-Nöstlinger-Campus, fertiggestellt haben und im September 2020 als achten Wiener Bildungscampus eröffnet haben. Daran sieht man, wie wir investieren: In schöne moderne Gebäude und in ein gutes pädagogisches Konzept, das auch verschränkt wird. Es wurde die Ganztagsschule ausgebaut und auch zusätzlich Geld in die Hand genommen. Es wurde auch das administrative Unterstützungspersonal ausgebaut, was ich für sehr, sehr wesentlich halte, sodass das Ziel ist, dass jede Wiener Pflichtschule, die es möchte, Unterstützung bekommt.

 

Nicht nur das administrative Unterstützungspersonal wurde ausgebaut, sondern vor allem auch die Freizeitpädagoginnen und Freizeitpädagogen. Damit sind wir auch schon bei der aktuellen Diskussion um die Zuteilung von Ressourcen, die man auch gesamtheitlich sehen muss, was wir als Stadt in die Hand nehmen, und was zusätzlich dazukommt.

 

200 zusätzliche Freizeitpädagoginnen und Freizeitpädagogen: Das ist zum Beispiel ein Plus von 10 Prozent, und das ist wichtig, um die Lehrkräfte zu unterstützen, um auch in verschränkten Schulformen, in ganztägig geführten Schulformen, Lehrkräfte zu unterstützen. Dafür sind die FreizeitpädagogInnen auch da, die sind gut ausgebildet, dafür nehmen wir das Geld in die Hand. Wir setzen im nächsten Jahr 200 zusätzliche Kräfte ein, das ist eine Steigerung von immerhin 10 Prozent.

 

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