Gemeinderat, 12. Sitzung vom 28.06.2021, Wörtliches Protokoll - Seite 99 von 106
Als ich mir die Anträge von der Opposition angesehen habe, ist mir sehr wohl ein bisschen der Gedanke gekommen: Haben Sie sich schon einmal angesehen, was die Wiener Gesundheitsförderung alles tut und leistet? - Die Wiener Gesundheitsförderung ist ein gemeinnütziger Verein. Sie hat unter dem Jahresschwerpunkt „Gesund leben in Corona-Zeiten“ wirklich sehr viele Maßnahmen umgesetzt. Ich nenne jetzt zum Beispiel die Corona-Sorgen-Hotline Wien unter dem Titel „Lieber drüber reden als Schwamm drüber“. Oder: „Lieber jetzt das Gemüse als später den Salat“ heißt das Wiener Schulfruchtprogramm, bei welchem wöchentlich 4.600 Wiener Schulklassen mit frischem Obst und Gemüse beliefert werden. Es profitieren also über 100.000 PflichtschülerInnen von diesem Programm.
Andere gesundheitsfördernde Programme sind weitergelaufen und wurden natürlich angepasst wie zum Beispiel „Sex in the City“, bei dem es um die sexuelle Gesundheit von jungen Menschen geht. Weiters nenne ich die Hotline für Essstörungen, bei der es sehr viele Anruferinnen mit kleinem „i“ gibt, nur 6 Prozent der Anrufer sind männlich. - Ich meine, auch das sollte uns zu denken geben.
Weiters gibt es das Programm „Gesunde Schule“, das 180.000 junge Menschen im Jahr erreicht. Es gibt bei uns in Wien auch - und den diesbezüglichen Antrag finde ich sehr spannend - das Bekenntnis zu Gender-Medizin und Frauengesundheit seit 1998, beschlossen im Gemeinderat.
Im Rahmen des Programms für Frauengesundheit wurde natürlich in diesem Jahr 2020 sehr viel getan. Es wurden zum Beispiel auch die Lernerfahrungen aus der Krise betreffend die Gesundheit von Frauen aus unterschiedlichen Perspektiven in Zeiten von Corona zusammengetragen und gebündelt.
Persönlich besonders spannend finde ich auch das Thema Kinderwunsch: Ich denke, viele von uns kennen Frauen und Paare, die sich ein Kind wünschen, bei denen es aber einfach nicht klappt, und die Entscheidung zur künstlichen Befruchtung ist äußerst komplex und bedeutend. Im Rahmen des Wiener Programms für Frauengesundheit hat man sich die psychosozialen Aspekte in all diesen Behandlungsschritten genau angesehen, wodurch eine hohe Behandlungsqualität gewährleistet werden soll.
Vom Psychosozialen Dienst wurden im letzten Jahr rund 11.000 Menschen behandelt, betreut und beraten. Ich bin überzeugt, dass wir das offene und tabulose Gespräch über psychosoziale Probleme brauchen. Es geht darum, eine zukunftsorientierte, übergreifende und multiprofessionelle Versorgung für alle sicherzustellen. Wir haben hier einen psychiatrischen und psychosomatischen Versorgungsplan Wien 2030. Wir arbeiten daran, dass es bis 2030 sechs Ambulatorien für kinder- und jugendpsychiatrische Versorgung geben wird. In den letzten Jahren wurden die kinder- und jugendpsychiatrischen Behandlungskapazitäten im stationären und ambulanten Bereich erweitert und ausgebaut. Wir brauchen mehr Fachärzte und -ärztinnen für Kinder- und Jugendpsychiatrie im niedergelassenen Bereich. Diesbezüglich ist allerdings die Österreichische Gesundheitskasse gefordert, sich bitte an den Österreichischen Strukturplan Gesundheit zu halten.
Sucht und Drogen Wien hat auch auf die neuen Herausforderungen hervorragend reagiert. So sind zum Beispiel die „Mindboosts“ - ich weiß nicht, ob Sie das kennen - ein Programm für die psychische Gesundheit. Dabei wird in zweistündigen Online-Workshops mit Schulklassen Suchtprävention betrieben, und es wurde vor allem auch im Hinblick auf die Angst vor Corona und im letzten Jahr auch wegen des Terrorangriffs gearbeitet.
Kollege Arsenovic hat, wie ich meine, das Kapitel Sport so gut und inklusiv dargestellt, dass ich dazu gar nicht sehr viel sagen will oder hinzufügen muss. Nur ein schneller Durchlauf: Es ist großartig, was hier alles gelungen ist. Das Sportkonjunkturpaket 150 Millionen EUR ist ein mit allen beteiligten Interessengruppen verhandeltes Sportstätten-Entwicklungskonzept, und dieses ist wirklich großartig. Die Sportarena Wien wurde vorgestellt und präsentiert. Diese wird kommen. Es wird ein neues Becken im Stadionbad geben. Weiters nenne ich die Vereinsmillion für in Bestand gegebene Sportanlagen in Wien. - Es wurde also wirklich daran gedacht, für den Spitzensport, für den Breitensport, für den Frauen- und Mädchensport, also für ein buntes Wiener Sportleben etwas zu tun.
In diesem Sinne sage ich: Wir machen Politik mit Herz und Verstand. Auf Wien ist Verlass, zu jeder Zeit und eben auch im Krisenjahr 2020. - Herzlichen Dank.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die Redezeit betrug 8 Minuten, die Restfraktionsredezeit beträgt 19 Minuten. Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Mag. Berner. Die selbstgewählte Redezeit beträgt 5 Minuten, die Fraktionsredezeit noch 24 Minuten. Ich stelle die 5 Minuten ein, also nicht erschrecken, falls du überziehst. Bitte.
GRin Mag. Ursula Berner, MA (GRÜNE): Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich wünsche auch den Damen und Herren an den Bildschirmen einen guten Abend, wenn sie uns noch verfolgen.
Es wurde schon sehr viel gesagt, was im vorigen Jahr positiv gelaufen ist, und ich möchte das verstärken. Ich meine, wir haben jetzt genug gehört über die schlimmen Folgen von Corona. Ich möchte jetzt ein paar gute Beispiele dazu nennen, was Rot-Grün im vergangenen Jahr im sozialen Bereich gemacht hat.
Zunächst erwähne ich das Schulfruchtprogramm. Liebe Frau Kollegin! Das Schulfruchtprogramm hat eigentlich Birgit Hebein initiiert. Es war sehr schwierig, dieses Programm für den Gesamtbereich festzulegen, heute ist es aber kaum mehr wegzudenken. Wir können sehr stolz sein, dass jetzt alle Kinder in Wien, egal, aus welcher Familie sie kommen, am Vormittag Obst oder Gemüse in allen Pflichtschulen Wiens bekommen.
Auf ein weiteres sehr erfolgreiches Projekt möchte ich nochmals hinweisen Es ist schon kurz genannt worden, man kann aber auch zwei Mal darüber reden, es geht um den sogenannten One Stop Shop für Arbeitssuchende. Dieses Modell hat jetzt einen neuen Namen, nämlich U25. Auch dieses Modell ist auf Initiative der
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