Gemeinderat, 9. Sitzung vom 28.04.2021, Wörtliches Protokoll - Seite 70 von 114
Hansson-Siedlung, weil da geht man über die Straße drüber, während es zum Ortszentrum von Oberlaa, sag‘ ich einmal, fußläufig, wenn Sie flott unterwegs sind, mindestens fünf, sechs, sieben Minuten dauert, bis Sie im Ortskern von Oberlaa drinnen sind. Da muss man auch einmal dazusagen, wie die tatsächliche Lage von dieser Liegenschaft ist. Ich gebe meiner Kollegin Arapović natürlich vollkommen recht, dass sie sagt, wir müssen Plätze wie diesen, wo die U-Bahn daneben ist, wo wir hochwertige Anbindungen, öffentlichen Verkehr haben, nutzen. Das ist ja in Wahrheit auch, wir haben zuerst bei der Stadtstraße stundenlang über den Klimaschutz debattiert, gelebter Klimaschutz, wenn wir Wohnungen in einer großen Anzahl auch direkt zu den entsprechenden Verkehrsträgern hinbringen, wo die Leute gar nicht mehr ins Auto steigen müssen, dass sie irgendwo hinkommen.
Wenn wir hier auch noch einen vernünftigen Supermarkt hinbauen und auch die bitter dringend notwendige Polizeiinspektion, die wir dort in der Gegend brauchen, eine neue für die Leute, für die Polizisten in der Ada-Christen-Gasse, die eigentlich heute schon Schwierigkeiten haben, dass sie dort vernünftig leben können, das sind nämlich wirklich gute Projekte, die wir hier, sag‘ ich einmal, vonstattenbringen müssen. Darum, glaub‘ ich, ist es einmal wichtig, grundsätzlich dieses Projekt zu machen.
Kommen wir zur Dimension dieses Projektes. 150 Wohnungen sind eigentlich nicht so viele, ja, und es geht in die Höhe. Es ist letztendlich wahrscheinlich die einzige Möglichkeit, dass wir in Zukunft vernünftige Projekte machen, dass wir dort, wo wir die Möglichkeit haben, auch die Höhen möglichst gut ausnutzen. Und auch die Bürgerbeteiligung haben wir ernst genommen, man hat mit den Leuten gesprochen. Aber ich glaube nicht, dass wir im Endeffekt auf ein Ergebnis kommen werden, wo wir allen Menschen in irgendeiner Form recht tun können, weil ich bin mir sicher, ein Teil dieser Leute sagt: Nein, das darf nicht höher als zwei Stockwerke sein. Dann wird es auch andere Leute geben, die Hochhaus-Fans sind. Der sagt gleich, das sollten 30 Stockwerke sein - wie auch immer. Ich glaube, dass wir einen Weg gefunden haben, hier eine Dimension zu finden, die für diesen Teil des Bezirks mehr als verträglich ist in dieser Form.
Und weil ich da noch vom Kollegen Berger angesprochen wurde, wo es um Rothneusiedl gegangen ist und die Zukunft, dass die Marktgemeinde Vösendorf sich große Sorgen um die Zukunft macht, dass die Wiener nach Vösendorf wandern. Na, ich glaub‘, die Wiener fahren, sag‘ ich einmal, heute viel eher mit dem Auto in die Shopping City, was auch nicht unbedingt das Umweltfreundlichste ist. Aber da ist ihnen der Wiener und dafür ist ihnen der Favoritner dann recht, wenn ich mit dem Auto in die Shopping City einkaufen fahr‘? Das ist dann super für den Herrn Vösendorfer Bürgermeister. Ich glaub‘, ich werd‘ in Zukunft drauf verzichten, in die Shopping City zu fahren oder an die Shopping City auch nur anzustreifen. Ich werd‘ halt ganz einfach bei mir in Wien lieber irgendwo auf der Wollzeile oder sonst irgendwo oder in Favoriten auf der Favoritenstraße einkaufen gehen. Das wird dann sinnvoller sein, weil wenn mich der Vösendorfer sozusagen nicht als Spaziergänger haben will, werd‘ ich auch dort nicht hingehen.
Da hab‘ ich einmal versucht, mir anzusehen: Wie leben denn die Vösendorfer ihre eigene Geschichte? Das heißt, sie widmen, wo sie sagen, ein Grundstück maximal ein Drittel verbauen, maximal 8 m hoch. Wenn wir uns jetzt einmal die Dimensionierung anschauen: Was ergibt denn das in Summe? Würden wir zum Beispiel Rothneusiedl nach dem Modell Vösendorf entwickeln, hätten wir sozusagen für die Anzahl der Wohnungen gar nicht genug Platz auf den 147 ha in Rothneusiedl, sondern für die 10.000 Wohnungen würden wir unter dieser Prämisse die doppelte Anzahl an Hektar, nämlich rund 300 ha brauchen, damit man das bauen könnte. Da hätten wir noch nicht einmal eine Straße dazugebaut, da hätten wir noch nicht einmal einen Supermarkt dazugebaut, da hätten wir gar nichts dazugebaut. Da wären dort nur die Gärten, Garten an Garten, Haus an Haus gereiht, da wär‘ noch gar nichts dabei. Das heißt, so wie unsere Umlandgemeinden letztendlich planen, dass sie glauben, sie müssen das Haus flach halten, ja, das sind nämlich die Dinge, die in Wahrheit in Zukunft eigentlich den Verkehr bescheren, sag‘ ich. Da ist es dann wurscht, weil da kann er sich seine zwei Tesla in den Garten stellen, weil mit denen kommt er gar nicht mehr raus, weil so viel dann gefahren werden muss.
Auch Rothneusiedl wird letztendlich ein gutes Projekt werden, weil wir auch dort hin eine zweite Endstation der U1 bauen werden und auch dort rundherum eine entsprechende gute öffentliche Anbindung haben werden, sodass wir das Auto oder die Fahrzeuge zu einem Großteil gar nicht mehr brauchen werden, da wir hier auch eine optimale Anbindung haben. Um eine Stadtstraße brauchen Sie sich dort keine Sorge machen, die S 1 und andere hochrangige Straßen sind letztendlich daneben. Jedenfalls „An der Kuhtrift“ ist ein gutes Projekt und es ist auch gut, dass wir dieses gute Projekt hier heute beschließen.
Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Vielen Dank. Zu Wort ist niemand mehr gemeldet, die Debatte ist geschlossen, die Berichterstatterin verzichtet auf das Schlusswort.
Bei der nächsten Postnummer 23 ist kein Redner zu Wort gemeldet.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 24 zur Verhandlung. Sie betrifft eine Förderung an die Diakonie - Flüchtlingsdienst gemeinnützige GmbH. Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Marina Hanke, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Marina Hanke, BA: Ich ersuche um Zustimmung.
Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Vielen Dank. Ich eröffne die Debatte. Zu Wort gemeldet ist Frau GRin Spielmann. Ich erteile Ihnen das Wort.
GRin Viktoria Spielmann, BA (GRÜNE): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Liebe Vizebürgermeisterin!
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