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Gemeinderat, 6. Sitzung vom 24.03.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 72 von 78

 

Signal an die Menschen, auch an die Menschen, die hier leben, ist. Unser Signal muss sein: So etwas geht nicht! Das akzeptieren wir nicht, meine Damen und Herren!

 

In dem Zusammenhang: Der Hinweis, dass die Vertragspartei gar nicht ausgetreten ist, weil die Frauen gehaut werden, sondern wegen LGBT, macht die Sache keineswegs besser, sondern weist einen schlechten Weg. Ich bin besorgt, dass Staaten, die in der Europäischen Union sind, vorweg die Republik Polen, auch erwägen, aus der Istanbul-Konvention auszutreten. Meine Damen und Herren, das müssen wir versuchen, durch Diskussion und durch Überzeugungsarbeit zu verhindern.

 

Ich ersuche Sie, diesem Antrag, der die Bezirke stärkt und unterstützt, menschenrechtsbasiert zu agieren, primär auch als Bewusstseinsmaßnahme der anrainenden Bevölkerung zu unterstützen und bedanke mich sehr für die Unterstützung. Danke.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Die Frau Berichterstatterin verzichtet auf das Schlusswort.

 

17.12.05Es gelangt nunmehr Postnummer 25 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine Sachkreditgenehmigung für den Ausbau Nordbahnhof Freie Mitte. Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Anderle, die Verhandlungen einzuleiten.

 

17.12.26

Berichterstatterin GRin Patricia Anderle: Ich ersuche um Zustimmung.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Ich eröffne die Debatte. Zu Wort gemeldet ist Frau GRin Mag. Pipal-Leixner. Bitte, ich erteile es ihr.

 

17.12.44

GRin Mag. Angelika Pipal-Leixner, MBA (NEOS)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe ZuhörerInnen!

 

Wir beschließen heute die Mittelfreigabe für die Freie Mitte Nordbahnhof. Die Stadt Wien errichtet ja laufend neue Parks und Erholungsflächen, um den bereits sehr hohen Grünflächenanteil weiterhin zu erhöhen. Es ist besonders erfreulich, wenn ein so großes Areal auf einmal geschützt und vor Versiegelung bewahrt wird. Wir sprechen hier von 93.000 m², das entspricht zirka 13 Fußballfeldern, und das mitten in der Stadt.

 

Es wird aber kein geschniegelter Park, sondern diese Stadtwildnis wird erhalten, der Erholung gewidmet und noch zusätzlich verbessert. Es ist wichtig, diese Stadtwildnis zu erhalten, einerseits als Erholungsfläche für die BewohnerInnen der dichtbesiedelten Gebiete um den Nordbahnhof und des Stadtentwicklungsgebietes Nordbahnhof, aber auch, um die einzigartige Natur dort zu erhalten. Es ist jetzt schon Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten wie Zauneidechse, Wechselkröte, Neuntöter - das ist übrigens ein Vogel -, unterschiedliche Fledermausarten, seltene Schmetterlingsarten wie den Segelfalter und für zahlreiche verschiedene Wildbienenarten. Und es wird ein Erholungsraum für Menschen geschaffen, die diesen Erholungsraum direkt mitgestalten konnten. In einem Bürgerbeteiligungsverfahren wurden die Wünsche und Bedürfnisse aufgenommen und in der Landschaftsplanung dann umgesetzt.

 

Was ist nun genau geplant? Die 180 Bäume und die vorhandene Vegetation bleiben erhalten, 320 neue Bäume werden gepflanzt. Es werden Aufenthalts- und Bewegungsflächen auf den Wiesen und unter den Bäumen geschaffen, Themenspielplätze für Kinder, Turngeräte für Erwachsene, ein Boggiaplatz, Hundezone, Skateplatz, ein Volleyballplatz, Fahrradparcours, Gemeinschaftsgärten, Trinkbrunnen und Ö-Klos. Man kann dann dort also ganze Tage verbringen und die Zeit genießen.

 

Was ich besonders spannend finde, ist, dass auch auf die Historie des Ortes als Bahnhof, als Frachtbahnhof zurückgegriffen wird. Der Wasserturm bleibt erhalten, auch die ehemaligen Kohlerutschen werden in einen Spielplatz integriert. Es werden einzelne Gleisabschnitte erhalten, an denen man dann entlangspazieren kann, Weichen, Wasseranzeiger, Strommasten, die Eisenbahnbrücke, und es wird einen Stadtbalkon geben, von dem aus man über den Park bis zum Kahlenberg blicken kann.

 

Ich finde, das ist ein sehr geniales Projekt. Schauen Sie sich das einmal an, auf der Web-Seite „gbstern.at“ können Sie die Pläne auch mit sehr schönen Zeichnungen und Visualisierungen ansehen. Man kann sich das schon ganz gut vorstellen, aber ich freue mich schon sehr darauf, das da bei meinem ersten Spaziergang durch die Freie Mitte Wien in realitas zu sehen. Danke schön.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zu Wort gemeldet ist GR Stark. Ich erteile es ihm.

 

17.16.00

GR Kilian Stark (GRÜNE)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen und ZuseherInnen!

 

Ja, heute freuen wir uns auch mit. Es ist ein historischer Tag. Ich freue mich so, ich habe sogar ein Taferl mitgebracht. Ich weiß, man wird es am Livestream nicht sehen, aber die Kollegin hat es eh schon gesagt, wo man sich das online anschauen kann.

 

Freie Mitte, 5 Millionen EUR für eine Wildnis mitten in Wien und ein Projekt, für das wir lange gekämpft haben, das seit Langem ein Herzensanliegen der GRÜNEN ist. Nirgendwo in der Stadt kann man wohl die Prinzipien der grünen Stadtplanung so gut sehen wie in jenem Teil des Nordbahnhofs, der jetzt gerade gebaut wird und in dem eben heuer der erste Teil der Freien Mitte auch umgesetzt wird. Durch eine Umverteilung der Bebauung konnte man dort sehr viel Grünraum erhalten, dichtere Bebauung am Rand, mehr Grün- und Freiraum in der Mitte, die sogenannte Freie Mitte.

 

Fast 10 ha - damit man sich das ein bisschen vorstellen kann - sind 14 Fußballfelder. Ich weiß nicht, wer sich 14 Fußballfelder vorstellen kann, die sind ungefähr so groß wie der Stadtpark, fast 1 km. Man wird ungefähr 15 Minuten von der einen Seite zur anderen gehen, oder ungefähr so weit wie von hier zum Beginn der Mahü. Freie Mitte!

 

Ja, im Leitbildprozess Nordbahnhof konnten Maria Vassilakou und Christoph Chorherr die Grundsteine legen. Die Freie Mitte wird hier das Herzstück des Quartiers und ganz anders aussehen, wenn auch gleich groß wie der Stadtpark. Die Natur soll hier möglichst unberührt

 

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