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Gemeinderat, 6. Sitzung vom 24.03.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 69 von 78

 

Während der Bund Maßnahmen setzt, um Kindern und Jugendlichen zumindest etwas Freiheit zu gewähren, rüstet sich die SPÖ schon für die Zeit nach der Pandemie auf.

 

Meine Damen und Herren! Ich lebe selbst neben einer Schule, und wenn die Kinder einmal laut sind, na, dann freut es mich, dass die Kinder Spaß haben können. Spielende Kinder sind in meinen Ohren Musik, aber in den Ohren der SPÖ nicht erwünscht. Dass die NEOS und besonders Herr StR Wiederkehr da nichts dagegen machen, wundert mich. In Zeiten wie diesen Spielplätze in derartigem Ausmaß zu sperren, ist aus bildungs-, gesundheits- und sportpolitischen Gründen einfach fahrlässig und falsch. Deswegen stellen meine KollegInnen und ich heute folgenden Antrag: Der Wiener Gemeinderat fordert den Amtsführenden Stadtrat für Bildung, Jugend, Integration und Transparenz auf, den Schulsportplatz des Christine-Nöstlinger-Campus der Öffentlichkeit nach Beendigung der Covid-19-Einschränkungen wieder im ursprünglich vorgesehenen Ausmaß zur Verfügung zu stellen. Weiters sollen die technischen Möglichkeiten, beispielsweise ein Schallschutz, ausgeschöpft werden, um die Geräuschkulisse für AnrainerInnen so gering wie möglich zu halten. - Danke schön.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zum Wort gemeldet ist GRin Emmerling. Ich erteile es ihr.

 

16.50.57

GRin Mag. Bettina Emmerling, MSc (NEOS)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

 

Über das Poststück ist heute gar nicht geredet worden, aber ich glaube, es wird auch einstimmig angenommen. Das freut mich sehr. Es geht um das Ausgabepersonal an den Wiener Pflichtschulen und die Finanzierung dafür, die wir dringend benötigen.

 

Ich möchte heute auf den Redebeitrag meines Vorredners eingehen, in dem es um den Sportplatz des Christine-Nöstlinger-Campus ging. Sie haben viele wichtige Dinge gesagt. Gerade in dieser Pandemie prasseln, wenn es um die psychische Gesundheit von Kindern geht, Tag für Tag alarmierende Nachrichten auf uns ein, und sie werden immer mehr und sind wirklich ein großer Grund zur Sorge.

 

Sie haben im Zusammenhang mit dieser Krise und der Situation der Jugendlichen auch der Stadt ein Lob ausgesprochen für das, was sie macht, aber auch gesagt, dass man in den Bezirken dann wegschaut und das Gegenteil tut. Was den Sportplatz des Christine-Nöstlinger-Campus betrifft, habe ich mich heute länger damit beschäftigt, weil ich ehrlich sagen muss, dass ich nicht im 2. Bezirk wohnhaft bin und nicht sehr in diesem Thema drinnen war, ich kenne mich jetzt aber, glaube ich, sehr gut aus. Dass dort eine Mehrfachnutzung angeboten werden kann, ist, glaube ich, ein großes Anliegen und durchaus sinnvoll. Dennoch ist die Umsetzung und Durchführung abhängig von den räumlichen Gegebenheiten und auch, wie Sie richtig erwähnt haben, von der Wohnsituation dort.

 

Ich bin voll bei Ihnen, wenn Sie sagen, Kinderlärm darf kein Lärm sein, sondern ist Musik in den Ohren - definitiv. In diesem Fall ist es leider auch ein bisschen anders gelagert, weil dort nämlich - Sie kennen wahrscheinlich die Wohnsituation dort sehr gut - Familien mit teilweise auch sehr kleinen Kindern leben und diese Sportplätze bis sehr spät abends geöffnet waren, was zu dieser Situation geführt hat, wodurch man sich gezwungen sah, einen Schritt der ursprünglich geplanten Öffnung zurückzunehmen und diese zu verringern.

 

Es ist natürlich genauso wichtig, dass auch die BewohnerInnen dort ein gutes Wohnklima vorfinden, und genauso wichtig ist, dass wir in diesem Grätzl, wo viele Interessen aufeinanderstoßen, zu einem Kompromiss kommen. Fakt ist auch, dass diese Mehrfachnutzung natürlich weiterhin möglich sein wird, allerdings mit anderen Öffnungszeiten.

 

Jetzt vielleicht zu dem, was im Vorfeld versucht wurde zu tun - weil Sie gemeint haben, der Bezirk macht nichts dazu und auch die Stadt macht nichts dazu -: Man hat sich dieses Themas sehr genau angenommen und es sehr genau geprüft. Es wurden infrastrukturelle, lärmhemmende Maßnahmen getroffen, vor allem, was die Verbesserung der Aufhängepunkte, Montagepunkte des Gitters betrifft. Man hat sich auch andere Lärmquellen angeschaut, die vermieden werden können, die Basketballplätze zum Beispiel mit dem Belag, der eh schon eine Highend-Version darstellt, schon am oberen Level ist, aber das Dribbeln mit dem Ball ist dort nicht wirklich verbesserbar und vor allem, wenn ein Basketball an das Brett des Korbes fällt - jeder kennt, glaube ich, dieses Scheppern -, und das spät nachts, dann kommt es - auf Grund der Nähe des Wohnhauses daneben - natürlich zu einem Problem.

 

Die MA 56 hat auch mit der MA 13 Kontakt aufgenommen, damit man, wenn der Platz dann wieder aufsperrt, dort ein Fairplay-Team im Einsatz hat, damit man sich einfach mit den Jugendlichen auch Geräuschkulissen anschaut, damit man Geschrei und Musik vor allem in den späteren Stunden ein bisschen entgegenwirkt.

 

Und ja, ich glaube, es ist jetzt im Sinne der Jugendlichen, die dort diesen Platz nutzen und Sport betreiben wollen, nicht zufriedenstellend, das ist überhaupt keine Frage. Der andere Bereich ist für die dort wohnende Bevölkerung - und ich denke vor allem an Familien mit Kindern, die um spätestens 20 Uhr, meistens um 18 Uhr im Bett sind - auch nicht zufriedenstellend.

 

Jedenfalls wurde dieses Thema ja auch im Bezirk behandelt, und ich habe auch erfahren, dass Sie einen Antrag dazu eingebracht haben und dieser Antrag jetzt in der Bezirksentwicklungskommission noch einmal behandelt wird, dort Experten geladen sind, damit man noch einmal schaut, welche Möglichkeiten es noch gibt, um hier zusammenzukommen. Dieser Termin ist am 19.4., und ich glaube, diesen Termin dort sollten wir alle abwarten, um zu schauen, dass wir hier zu Kompromissen und zu einer guten Lösung kommen. Natürlich wird es immer ein Kompromiss bleiben, ich glaube, dessen müssen wir uns bewusst sein, aber das sollten wir einfach abwarten.

 

Ich glaube, das ist eine gute Vorgangsweise so. Alle Informationen einzuholen, alle Lösungen auf den Tisch zu legen und vor allem, alle Beteiligten an den Tisch zu

 

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