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Gemeinderat, 5. Sitzung vom 25.02.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 26 von 127

 

markt abspielt. 64.000 Frauen sind arbeitslos, der Anstieg der Frauenarbeitslosigkeit ist 28,2 Prozent. Eine von drei Frauen hat ihren Job verloren. Was wir also brauchen, ist ein umfassendes Corona-Arbeitsmarktpaket für Frauen. Wir brauchen besser bezahlte Jobs in existenzsichernden Zukunftsjobs. Eine nachhaltige Politik machen heißt, jetzt für die Zukunft arbeiten damit Frauen eine Perspektive bekommen, damit wir Frauen dabei unterstützen, dass aus der Krisenmanagerin von heute die Zukunftsarchitektin von morgen wird. Vielen herzlichen Dank!

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Ich ersuche um Desinfektion. - Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet hat sich GRin Greco.

 

11.12.33

GRin Dr. Katarzyna Greco, MBA (ÖVP)|: Sehr geehrte Vorsitzende! Sehr geehrte Stadträtin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren, die Sie heute via Livestream hier mit dabei sind.

 

Vieles wurde bereits gesagt, ganz wichtige wesentliche Punkte, und vieles davon kann auch gar nicht oft genug gesagt werden. Ich möchte heute hier auf drei Punkte eingehen. Das eine ist die Gesundheitsförderung, das andere sind die auch heute bereits mehrfach zitierten Kinderbetreuungsangebote und dann vor allem auch die Sichtbarkeit von Frauen, die Sichtbarkeit für Frauen. Das Thema der Gesundheitsförderung durfte ich ja bereits bei meiner allerersten Rede hier in diesem Haus näher betrachten und es ist kein Thema. Wichtig für uns alle, wichtig ist Gesundheit für Männer und Frauen. Und natürlich selbstverständlich gerade jetzt in der Krise beschäftigt sie uns mit dem Gesundwerden, aber natürlich auch wichtig für die Mehrfachbelastung, die wir haben. Nicht nur die vielen Arbeitnehmerinnen, von denen bereits heute gesprochen wurde, nicht nur die Mütter, ich gehöre auch zu denen, die Familie, Vereinbarkeit Schule, Homeschooling, alles unter einen Hut bringen müssen. Es sind auch unzählige selbstständige Unternehmerinnen da draußen. Die gehören auch dazu, die haben auch noch die Sorgen, wie geht es weiter morgen. Aber eines möchte ich ganz dezidiert von uns weisen: Wir sind keine Opfer, wir sind, Kollegin Spielmann, Sie haben‘s gesagt, Turbobeschleunigerinnen. Aber wir sind Turbobeschleunigerinnen raus aus der Krise und gerade das gehört gefördert, da müssen wir gezielt ansetzen, die Kraft uns allen Frauen geben, damit wir das auch in Zukunft so machen können.

 

Die Förderungen brauchen wir, die müssen allen Frauen in allen Bereichen zugänglich gemacht werden. Förderbudgets gehören erhöht, keine Frage, und dann dort ganz gezielt in den einzelnen Bereichen eingesetzt.

 

Wir haben es gehört, über 80 Prozent im Pflegebereich sind Frauen. Und ja, Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist oft eine große Herausforderung. Überdurchschnittlich viele Überstunden, Infektionsrisiko, welches erhöht ist, um hier auch wieder diesen Bezug zur Pandemie zu nehmen, psychische und physische Belastungen sind da viele Ansatzpunkte, viele Lösungsansätze, die weit über ein Danke hinausgehen. Dementsprechend noch einmal: Wir stehen dazu. Wir sind stolz darauf, wir Frauen von der neuen Volkspartei. Wir sind stolz darauf, hier mittragen zu können und wir werden uns auch kräftig dafür einsetzen, das zu unterstützen.

 

Diese Unterstützung bringt mich auch gleich zum zweiten Punkt, nämlich der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dazu gehören die Betreuungsmöglichkeiten, Nachmittagsbetreuung. Nachmittagsbetreuung hatten wir ja bereits letztes Mal im Jänner hier zur Diskussion. Bis zu 2.500 EUR jährlich werden von Familien ausgegeben, was bei verschränkten Ganztagsschulen ganz gratis ist, das muss, wie bereits von unserer Stadträtin Arnoldner und von unserem Bildungssprecher Zierfuß gefordert wurde. Selbstbestimmtheit, finanzielle Freiheit, Unabhängigkeit sind starke Motive, auch wenn es darum geht, dass sich Frauen selbstständig machen. Und auch das hier wiederum: Wir sehen, über 38 Prozent der Unternehmen sind von Frauen geleitet. Das bedarf der Flexibilität. Das sind Managerinnen, Managerinnen im Haus, Managerinnen im Einklang mit der Familie, denn auch diesen Gedanken möchte ich Ihnen bitte mitgeben: Wir müssen aufhören, davon zu sprechen, dass Kinder ein Frauenproblem sind, sondern Kinder gehören der Familie an und Familie besteht im Normalfall aus mehreren Personen.

 

Auch bei den Gründungen sehen wir es immer wieder im Wirtschaftsbereich. Über 50 Prozent aller Gründungen sind weiblich und über 52 Prozent der Ein-Personen-Unternehmen ebenso. Und dementsprechend, um all diesen Frauenbildern hier gerecht zu werden, kann man ganz klar Entlastung schaffen, Entlastung nämlich mit adaptierten, mit neuen und mit gerechten Betreuungsangeboten. Nachmittagsbetreuung flexibel, denn ja, es gibt viele Berufsvarianten einerseits in den systemrelevanten Berufen, aber auch in vielen anderen Fachbereichen, wo wir die Kinderbetreuung nicht von 9 bis 17 Uhr, sondern sie ganz zeitig in der Früh bis sehr oft spät am Abend benötigen.

 

Lassen Sie mich jetzt noch zum dritten Punkt kommen, nämlich der Sichtbarkeit, Sichtbarkeit für Frauen, Studentinnen. Da geht‘s nicht nur um die Frauen, um diejenigen, die jetzt bereits im Berufsleben stehen. Wir müssen in der Schule ansetzen, bei Studentinnen ansetzen, Forschungskarrieren von Frauen fördern. Vereinbarkeit von Unternehmertum und von Familie ist genauso wichtig wie die steuerliche und bürokratische Entlastung der Unternehmerinnen, denn nur eine gesunde Wirtschaft und eine optimale Organisation rund um Familien und Gesundheit garantieren unsere Zukunft nachhaltig und chancengleich.

 

Ich möchte mit der großen Bitte abschließen: Schauen wir hin und schauen wir nicht weg! Erhöhen wir die Förderbudgets nachhaltig und abgesichert! Und wie einst schon Bundesministerin …

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert (unterbrechend): Ich ersuche um den Abschlusssatz, bitte.

 

GRin Dr. Katarzyna Greco, MBA (fortsetzend): … außer Dienst Maria Rauch-Kallat sagte: Wir bekennen uns zur Frauenpolitik, zur Verschiedenheit der Geschlechter mit dem Ziel der Gleichbehandlung und der gleichen Chancen. Vielen Dank!

 

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