Gemeinderat, 5. Sitzung vom 25.02.2021, Wörtliches Protokoll - Seite 16 von 127
lich Bewusstseinsbildung macht. Das ist jetzt der Zusammenhang zur Frage.
Wir wissen, dass das Problem des Litterings nicht nur entlang der Donau und auf der Donauinsel besteht, sondern generell entlang von Wanderwegen. Daher ist meine Frage, ob Sie sich vorstellen können, diese Gelegenheit, wenn viele Schilder ausgetauscht werden, zu nutzen, in diese Richtung tätig zu werden, also eine Bewusstseinskampagne gegen Littering zu starten. Was halten Sie von diesen Empfehlungen und Ideen, und was werden Sie als Umweltstadtrat überhaupt gegen Littering unternehmen? Danke.
Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Herr Stadtrat!
Amtsf. StR Mag. Jürgen Czernohorszky: Ich muss jetzt noch einmal enttäuschen. Die zugrundeliegende Annahme ist einfach nicht wahr. Es werden nicht im großen Stil viele Schilder ausgetauscht, auch wenn es sich viele, viele wünschen. Ich kann damit leider nicht dienen. Ich habe aber vorhin schon erwähnt, dass die Schilder, die bestehen und laufend ausgetauscht werden, wenn sich irgendetwas inhaltlich verändert oder sonst nach Maßgabe unserer Budgets und eben laufend, zum Beispiel genau solche Hinweise beinhalten. Das sind die vier bis sechs Symbole, die ich zuvor erwähnt habe. Das sind zum Beispiel Hinweise auf die Notwendigkeit, die Parks rein zu halten.
Wir haben ja mit dem Wiener Reinhaltegesetz auch empfindliche Strafen und mit den Waste Watchern als, wenn man so will, Organ, dieses Gesetz auch zu kontrollieren, eine Truppe, die sich genau darum kümmert.
Sie sehen, es ist mir ein wichtiges Thema, und ich kann sehr viel mit diesen Anregungen anfangen. Wenn immer wir merken, dass man vielleicht durch eine zusätzliche Beschilderung, einen zusätzlichen Hinweis, aber sicher auch durch zusätzliches Hinschauen zum Beispiel durch die Waste Watcherinnen und Waste Watcher auch auf einer Informations- und Awareness-Ebene etwas machen kann, dann bin ich dafür mehr als bereit und gerne dabei, wenn es darum geht, Vorschläge dazu auszutauschen.
Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Die 3. Zusatzfrage kommt von der ÖVP und wird von GR Dr. Mantl gestellt.
GR Dr. Josef Mantl, MA (ÖVP): Sehr geehrter Herr Stadtrat!
Wir bleiben gleich bei den Kosten. Kommunikation ist wichtig, aber natürlich muss behutsam mit dem Steuergeld der Bürgerinnen und Bürger in der öffentlichen Verwaltung umgegangen werden. Meine Frage lautet: Wie hoch werden die PR- und Kommunikationskosten für den neuen Klimaschutzplan sein, der hoffentlich bald einmal veröffentlicht wird?
Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Herr Stadtrat!
Amtsf. StR Mag. Jürgen Czernohorszky: Ich kann die Frage nicht beantworten, weil wir noch keine PR- und Kommunikationskosten für den neuen Klimaschutzplan ausgewiesen, überlegt, reserviert haben. Insofern kann ich Sie beruhigen, hier wird derzeit kein Cent Steuergeld geplant und ausgegeben.
Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Vielen Dank für die Beantwortung. Somit ist die 4. Anfrage abgeschlossen.
Wir kommen zur 5. Anfrage (FSP - 204122-2021 - KNE/GM). Die 5. Anfrage wurde von Herrn GR Dipl.-Ing. Dr. Gara gestellt und ist an den Herrn Amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe für Bildung, Jugend, Integration und Transparenz gerichtet. (Auf Grund der Maßnahmen zur Eindämmung von SARS-CoV 2 sind viele Bereiche des öffentlichen Lebens nun schon über Monate nicht zugänglich. „Social Distancing“ ist zwar einerseits notwendig, um die Ansteckungszahlen gering zu halten, andererseits führt diese soziale Distanz bei vielen Menschen zunehmend zu psychischen Problemen bzw. werden vorhandene Probleme verstärkt. Für Kinder und Jugendliche haben vor allem die Schulschließungen im Zuge des „harten Lockdowns“ teilweise gravierende Auswirkungen auf die psychische Gesundheit. Welche Maßnahmen ergreift die Stadt Wien, um diese Kollateralschäden der Pandemie zu lindern?)
Ich bitte um Beantwortung, Herr Stadtrat!
VBgm Christoph Wiederkehr, MA: Schönen guten Morgen, Frau Vorsitzende! Lieber Herr Gemeinderat! Sehr geehrte Damen und Herren!
Es ist genau ein Jahr her, dass der erste Corona-Fall aufgetaucht ist. Ich habe vorher gerade auf Twitter die damaligen Berichte mit dem Hotel in Tirol wieder gelesen. Ein Jahr später ist uns allen bewusst, dass die Folgen auf Wirtschaft, Gesundheit, auf die Bildungserfolge massiv sind. Viel zu spät wurde aber gesehen, welche Auswirkungen die Pandemie auch auf die psychische Gesundheit haben wird, vor allem auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen, die besonders von der Pandemie betroffen sind, weil sie lange nicht zur Schule gehen konnten und keine Freunde treffen konnten, weil genau das, was im jugendlichen Alter so wichtig ist, nämlich neue Sozialkontakte zu schließen, sich auch von zu Hause zu emanzipieren, nur sehr erschwert möglich war. Darum sind die psychosozialen Auswirkungen der Pandemie vor allem auf Kinder und Jugendliche massiv.
Wir kennen die Zahlen von wissenschaftlichen Studien, dass mittlerweile mehr als jeder zweite Jugendliche Erscheinungen haben, die auf psychische Probleme deuten lassen, zum Beispiel Angststörungen, Angst vor dem Virus, aber nicht nur das, auch andere Ängste, die dadurch aufkommen, aber auch ganz starke Depressionen, nämlich das Gefühl der Hoffnungslosigkeit, der Perspektivlosigkeit. Darum ist es wichtig, genau hier anzusetzen, Kindern und Jugendlichen eine Perspektive zu geben und auch die psychosozialen Folgen der Krise so ernst zu nehmen, dass wir auch zusätzliche Hilfsangebote etablieren und Kinder und Jugendliche entsprechend unterstützen.
Wir haben alle mitbekommen, welche Stelle besonders gefordert ist, das ist die Psychiatrie, vor allem im AKH, die überlastet ist. Die Psychiatrie kann aber nur die letzte Instanz sein. Ja, wir stocken die psychiatrischen
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