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Gemeinderat, 5. Sitzung vom 25.02.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 6 von 127

 

was unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten, auch was die Pflege unserer Bäume betrifft. Bäume, die nicht durch eine automatische Bewässerungsanlage versorgt werden, werden mindestens ein Mal wöchentlich - witterungsabhängig natürlich häufiger - gegossen. Das heißt, bis zu 150 Personen und fast 50 Gießfahrzeuge sind täglich im Einsatz und bewässern unsere Bäume mit täglich rund 300.000 l Wasser. Es gibt in diesem Zusammenhang natürlich auch viel Innovation, zum Beispiel unsere Bewässerungssäcke. Mittlerweile sind über 10.000 solcher Gieß-Bags für Jungbäume im Einsatz. - Sie sehen, wir pflanzen viel, aber wir kümmern uns auch um die Bäume.

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Vielen Dank für die Beantwortung. Die 1. Zusatzfrage wird von Frau GRin Dipl.-Ing. Otero Garcia gestellt. Bitte.

 

9.07.10

GRin Dipl.-Ing. Huem Otero Garcia (GRÜNE): Guten Morgen! Herzlichen Dank für die Beantwortung. Ich habe eine aktuelle, sage ich jetzt einmal, Zusatzfrage: Wie Sie wissen, wurden jetzt im Zuge des Baus der U5 dutzende Bäume in Zentrumsnähe gefällt. Die Frage ist - und Sie haben ja auch schon das Mikroklima und die Rolle der Bäume für das Mikroklima angesprochen, insbesondere im dicht verbauten Gebiet -, ob Sie diese Bäume nachpflanzen wollen, vor allem möglichst in der Nähe der ehemaligen Standorte, obwohl natürlich - wir wissen es - das Baumschutzgesetz keine Anwendung findet. Also werden Sie diese Bäume nachpflanzen?

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Herr Stadtrat, bitte.

 

Amtsf. StR Mag. Jürgen Czernohorszky: Sie haben recht, es handelt sich um ein Eisenbahnprojekt von überregionaler Bedeutung, und daher ist es sozusagen von der Stadt und behördlich anders zu handhaben, was den Baumschutz betrifft. Aber erstens einmal handelt es sich um eines der größten Klimaprojekte unserer Zeit: Allein der U-Bahn-Bau bringt eine Einsparung von 75.000 t CO2 pro Jahr. Wenn man das umrechnen würde in Bäume, kommen wir durch eine mögliche Verlagerung des Individualverkehrs eben auf diese 75.000 t CO2 pro Jahr. Um die gleiche Menge CO2 aufzunehmen, müssten augenblicklich 6 Millionen 30-jährige Buchen in Wien gepflanzt werden. 6 Millionen Bäume, das entspricht einem Wald so groß wie die Fläche der Bezirke 1 bis 11 beziehungsweise so groß wie die Donaustadt. - Dies nur, um zu erfassen, was wir mit dem U-Bahn-Projekt gerade in Wien für das Klima machen.

 

Sie haben aber eine konkrete Frage gestellt, nämlich betreffend die bestehenden Bäume, die durch das U-Bahn-Bauprojekt sozusagen betroffen sind. Da ist mir zuerst einmal wichtig, dass wir in der Stadt alles getan haben, besonders der dafür verantwortliche StR Hanke, der sich mit Bärenkräften dafür eingesetzt hat, während der Bauarbeiten jeden einzelnen Baum, der schützbar ist und erhaltbar ist, zu schützen, zum Beispiel durch Einhausungen. Man sieht das auch beim Vorbeifahren.

 

Zweitens: Dort, wo, wenn irgendwie möglich und sinnvoll, Bäume umgepflanzt werden - Sie wissen, das ist ja auch spektakulär medial betrachtet worden -, und drittens dort, wo - und das ist in einem erklecklichen Ausmaß der Fall - Bäume trotz aller dieser Bemühungen entfernt werden müssen, liegt der Fokus völlig und ganz auf der Wiederherstellung und der Neugestaltung der Oberfläche, und da kann ich Ihnen sagen: Jeder Baum, der entfernt werden muss, wird nachgepflanzt. Es werden mehr werden, und damit wird die Umgebung nach dem U-Bahn-Bau grüner als zuvor werden.

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Die 2. Zusatzfrage wird von GR Dr. Mantl gestellt. Bitte.

 

9.09.57

GR Dr. Josef Mantl, MA (ÖVP): Sehr geehrter Herr Stadtrat!

 

(Der Redner spricht einen Satz in nichtdeutscher Sprache.)

 

Problematischerweise ist ja der Grünraum in der Stadt Wien ungleich verteilt, da die Bezirke innerhalb des Gürtels wesentlich weniger Begrünung erfahren als die Außenbezirke.

 

Baumpflanzungen sind natürlich eine wichtige und sinnvolle Maßnahme, aber meine konkrete Frage lautet: Wie kann die Stadt die Lücke schließen, wenn derzeit an mehreren Orten die vorhandenen Bäume sterben und die Stadt es nicht schafft, dass diese sinnvoll nachgestiftet werden?

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Herr Stadtrat, bitte.

 

Amtsf. StR Mag. Jürgen Czernohorszky: Ich erspare mir jetzt einmal, die Frage zu dokumentieren, denn da ist jetzt eine Annahme dabei, die lasse ich einmal so dahingestellt. Aber das Thema ist ein sehr zentrales, und Sie haben völlig recht: Wir müssen uns vielleicht - oder sicher - noch mehr bemühen, im dicht verbauten Gebiet die Bäume zu schützen und mehr Bäume zu pflanzen, auch an neuen Standorten, wie das in einem Flächenbezirk vielleicht leichter möglich ist, weil wir dort sozusagen noch immer mehr nicht versiegelte Flächen zur Verfügung haben. Genau deshalb haben wir uns im Regierungsprogramm da auch wirklich starke Ziele gesetzt: Wir haben uns vorgenommen, an 500 völlig neuen Standorten im verbauten Gebiet neue Bäume zu pflanzen, über 3.000 neue Bäume an solchen Standorten. Das gibt eigentlich schon den Rahmen für die doch recht große Herausforderung, die wir in diesem Zusammenhang haben, aber diese Herausforderung nehmen wir an.

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Die 3. Zusatzfrage wird von der SPÖ gestellt und kommt von GRin Däger-Gregori. Bitte.

 

9.11.36

GRin Luise Däger-Gregori, MSc (SPÖ): Guten Morgen, Herr Stadtrat! Meine Frage ist: Was tut die Stadt, um sicherzustellen, dass die Bäume auch in Zukunft in unserer Stadt gut gedeihen und wachsen können?

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Herr Stadtrat, bitte.

 

Amtsf. StR Mag. Jürgen Czernohorszky: Ich habe vorhin im Zusammenhang mit den Gieß-Bags schon kurz darauf hingewiesen, dass bei der Pflege und der Kontrolle und der Sicherung unserer Bäume wirklich viel Innovation dahintersteckt, und diese Innovation ist wirklich etwas, auf das wir gemeinsam in der Stadt stolz sein können.

 

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