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Gemeinderat, 4. Sitzung vom 28.01.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 5 von 100

 

(Beginn um 9 Uhr.)

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Einen schönen guten Morgen, meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Ich darf Sie ersuchen, Ihre Plätze einzunehmen, und die 4. Sitzung des Wiener Gemeinderates eröffnen.

 

09.00.37Entschuldigt für den heutigen Tag ganztägig sind Frau GRin Ludwig-Faymann und Frau GRin Dr. Ngosso. Zeitweilige Entschuldigungen gibt es von Frau GRin Arapović ab 18.30 Uhr, Herrn GR Berger von 17 bis 19 Uhr, Herrn GR Dipl.-Ing. Dr. Gara ab 18.30 Uhr, Frau GRin Klika bis 10 Uhr und ab 17.30 Uhr und Herrn GR Seidl ab 17.30 Uhr.

 

Ich darf Sie darüber informieren, dass eine neue Fraktionsvereinbarung am 25. Jänner in der Präsidiale von allen Fraktionen unterschrieben wurde. Diese Vereinbarung wurde auch der Magistratsdirektion zur Kenntnis gebracht.

 

Die heutige Sitzung findet wieder gemäß den ergänzenden Covid-Vereinbarungen statt und wie schon bei den letzten Sitzungen werden am Ende der Tagesordnung die Tagesordnungspunkte und die Anträge abgestimmt.

 

09.01.54Wir kommen nun zur Fragestunde.

 

9.02.10†VBgm Christoph Wiederkehr, MA - Frage|

Die 1. Anfrage (FSP-83803-2021-KNE/GM) betrifft Betreuung von Kindern und Jugendlichen in Krisensituationen. Diese 1. Anfrage wurde vom Herrn GR Mag. Konrad gestellt und ist an den Herrn Amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe Bildung, Jugend, Integration und Transparenz gerichtet. [Die Krisenzentren der Stadt Wien sind ein essentielles Angebot in der Hilfe für Kinder und Jugendliche in familiären Notlagen. In akuten Krisensituationen finden betroffene Kinder und Jugendliche Schutz und Hilfe. Das professionelle Team der MA 11 ist in der Folge bemüht, eine Wiedereingliederung in die Familie zu gewährleisten oder - wenn dies nicht möglich ist - eine anderweitige langfristige Unterbringung zu organisieren. Ein kürzlich erschienener Bericht des Stadtrechnungshofes zeigte Verbesserungspotenziale im Bereich der Krisenzentren vor dem Hintergrund stark gestiegener Herausforderungen auf. Welche Maßnahmen setzt die Stadt Wien (bzw. hat die Stadt Wien bereits gesetzt), um die Qualität der Betreuung von Kindern und Jugendlichen in Krisensituationen weiter zu verbessern?]

 

Ich darf den Herrn Vizebürgermeister zum Rednerpult bitten und ihn ersuchen, die Anfrage zu beantworten. Bitte schön.

 

VBgm Christoph Wiederkehr, MA: Schönen guten Tag und guten Morgen, heute mit Veränderung und Glaskuppel!

 

Danke für die Frage und vor allem auch für den wichtigen Bericht vom Stadtrechnungshof zum Thema der Kinder- und Jugendhilfe. Diese Berichte bieten natürlich immer eine Möglichkeit, um Verbesserungspotenzial zu finden - vor allem im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe, in dem die letzten Jahre schon vieles getan wurde -, um die Bemühungen auch noch weiter zu intensivieren. Es geht da um die physische und psychische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen in dieser Stadt, um ihnen einen sicheren Platz zu geben. Die 16 Krisenzentren, die es in dieser Stadt gibt, leisten einen sehr, sehr wichtigen Beitrag dazu, Kindern, die auf Grund von unterschiedlichen Gefährdungslagen ihre Familien verlassen müssen, einen sicheren Platz zu geben.

 

Die zentrale Aufgabe dieser Krisenzentren ist es, die gesamte Familie wahrzunehmen und die Kinder und Jugendlichen entsprechend zu betreuen und auch die Beziehungsdynamik der Jugendlichen mit den Eltern, die immer schwer zerrüttet ist, als Gesamtes zu sehen. Ziel muss dabei immer sein, dass es wieder zu einem gemeinsamen Familienleben der Kinder mit ihren Eltern kommt. Dabei leisten die Krisenzentren gemeinsam mit den Regionalstellen sozialer Arbeit einen sehr, sehr wichtigen Beitrag. Das Hauptziel ist, Zukunftsperspektiven zu erarbeiten und zu entwickeln. Es geht darum, eine Atmosphäre zu schaffen, in der die Familien die Probleme, die es gibt, aufarbeiten und im Idealfall auch lösen können.

 

Damit Sie eine Vorstellung bekommen, um welche Zahlen es da geht: Es geht jährlich um zirka 10.500 Gefährdungserklärungen und Gefährdungsabklärungen. Das ist ein Faktum und eine Zahl, die in den letzten Jahren relativ stabil ist, das geht mal ein bisschen nach oben, mal wieder ein bisschen nach unten. Aktuell sehen wir eine ein bisschen erhöhte Anzahl an Gefährdungsabklärungen, bedingt sicher auch durch den dritten Lockdown. Im ersten allerdings ist sie zum Beispiel ein bisschen gesunken. Ungefähr 1 Prozent der Kinder kommen nach den Gefährdungsabklärungen in ein Krisenzentrum, das vor allem vorübergehend.

 

Seit Jahren gibt es große Herausforderungen, weil die Fälle schwieriger und personalintensiver werden. Es gibt vermehrt Fälle von schweren Verhaltensauffälligkeiten und psychiatrischen Diagnosen. Das ist einerseits ein gesellschaftliches Phänomen, aber andererseits stellt sich auch die Frage, wie die Politik auf solche Fälle reagiert. Früher, das muss man so sagen, wurden die Kinder einfach in die Psychiatrie weggesperrt und kamen gar nicht in Krisenzentren. Jetzt kümmert man sich natürlich um jeden noch so schwierigen Fall im Krisenzentrum, um eine entsprechende Betreuung zu gewährleisten.

 

Diese schwierigeren Fälle bedeuten eine besondere Belastung, und das schon seit mehreren Jahren. Darum ist es jetzt wichtig, hier weiter zu investieren und ein zusätzliches Krisenzentrum zu errichten. Das wird im Sommer 2021 auch passieren - es ist das 17. Krisenzentrum in dieser Stadt. Es ist ein Spezialkrisenzentrum für 11- bis 15-Jährige, für besonders schwierige Mädchen und Burschen, für besonders verhaltensauffällige, aber noch strafunmündige Jugendliche, die aber meistens leider schon viel Erfahrung mit der Polizei machen mussten. Wir sind gerade dabei, einen geeigneten Standort zu finden. Das ist nicht ganz so leicht, weil es nicht eine Wohnung in der Innenstadt sein kann, sondern ein Haus am Stadtrand sein sollte. Es laufen gerade die Vorarbeiten, damit wir im Sommer dieses zusätzliche Krisenzentrum eröffnen können.

 

Es geht aber nicht nur um die zusätzliche Unterstützung in Krisenzentren, sondern im Idealfall kommt es gar

 

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