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Gemeinderat, 74. Sitzung vom 24.09.2020, Wörtliches Protokoll  -  Seite 41 von 101

 

dass wir durchaus sehr rasch Hilfspakete nicht nur beschlossen, sondern auch sehr rasch abgewickelt haben, sodass sie vielen Institutionen tatsächliche Hilfestellung gegeben haben.

 

Und da verstehe ich auch nicht und weiß nicht, wie es zu der Kritik kommt, die der Kollege Ornig betreffend den Gastro-Gutschein formuliert hat. Also jetzt weiß ich nicht, ob die Brunnenmarktgegend die Fine-Dining-Szene Wiens ist, wie er es gesagt hat. Ich glaube nicht. Aber nachdem ich letzte Woche dort in sehr vielen Lokalen unterwegs war und auch bin - also der Gastro-Gutschein wird von allen Lokalen sehr positiv aufgenommen. Ein paar haben nicht mitgemacht, aber ob es das Schutzhaus Waidäcker ist, ob es das Kent ist, ob es der Club International oder die Oase ist, also in allen Regionen, das sind nicht die Fine-Dining-Lokale, sondern genau dort, wo Menschen tatsächlich diesen Gutschein auch genommen haben und es für sie annehmbar war, in diese Lokale zu gehen. Und das sind nicht die, die ins Fine-Dining gehen, ganz im Gegenteil, gerade von der Abrechnung ist es einfach ganz umgekehrt. Also im Fabios, glaube ich, sind nicht viele Gutscheine eingelöst worden, oder in ähnlichen. Also ich meine, das ist überhaupt nicht der Fall, sondern ganz im Gegenteil. Es sind die Mittagsmenüs, also zumindest bei uns in Ottakring, es sind die kleinen Zwischendurchsnacks, die man oft eingenommen hat, wenn man sagt, ich geh halt mit zwei Freunden hin.

 

Also ich glaube tatsächlich, dass dieses Modell ein sehr erfolgreiches ist. Wir sind mittlerweile ja schon deutlich über den 50 Prozent, der Ausschuss ist auch schon wieder zwei Wochen her. Also wissen Sie auch ganz genau, dass wir bei über 23 Millionen an eingelösten Gutscheinen sind, wenn meine letzte Zahl stimmt. Sie wird wahrscheinlich schon wieder höher sein. Aber dass ihn nicht alle nehmen, das war von Anfang an auch klar. Aber ich glaube, es war ein ganz wesentlicher Impuls. Und so sind auch die heutigen Pakete, glaube ich, eine wesentlich Unterstützung. Und da vielleicht auch zum Kollegen: Jetzt kann man schon sagen, das hilft vielleicht in der Situation jetzt nicht. Auf der anderen Seite weiß ich genau, in vier Monaten, wenn wir dann hoffentlich diese Pakete in Anspruch nehmen können und wir würden sie erst dann beschließen, täten Sie sagen: Warum warten Sie so lang? Jetzt hätten wir es schon gebraucht. Es ist ein gewisser Beschlussmodus in diesem Gemeinderat, im Rathaus notwendig. Daher finde ich es auch gut, dass man jetzt durchaus auch schon an eine Situation denkt, die nicht nur jetzt aktuell ist, sondern gerade darüber hinaus Impulse setzt, wenn es hoffentlich, wann auch immer, Ende des Jahres, im nächsten Frühjahr dann auch zur Verfügung steht. Deswegen sind auch die Beantragungsfristen so gewählt, dass durchaus dann, wenn sich tatsächlich die Situation hoffentlich durch Impfung oder durch mehr Disziplin entspannt oder durch was auch immer, im Großen und Ganzen hier geholfen werden kann.

 

Ich halte es auch für notwendig und wichtig, dass gerade auch im Bereich der jungen Menschen hier mit diesen Lehrlingsverbünden versucht wird, einen neuen Weg zu gehen. Es ist ein Pilotversuch, gar keine Frage. Aber ich bin deshalb davon auch überzeugt, dass es ein guter Versuch ist. Versuch hat immer den Vor- und Nachteil, er kann klappen, er kann nicht klappen, er kann in Anspruch genommen werden, er kann nicht so in Anspruch genommen werden. Das ist natürlich extrem volatil, wir wissen es nicht. Aber es ist, glaube ich, eine sinnvolle Förderung, die vielleicht ein bisschen eine neue Förderschiene letztendlich ist, dass Unternehmen die Möglichkeit haben, in vier Monaten oder für vier Monate ihre Lehrlinge in die überbetriebliche Lehrausbildung zu geben, sich damit entsprechende Kosten sparen, denn eines sag‘ ich schon auch: Ich bin jetzt doch schon einige Jahre hier im Wiener Gemeinderat und wir haben schon eine Vielzahl von Lehrlingsmaßnahmen beschlossen, die unmittelbar Förderungen in die Betriebe waren, und die Ausbildungskosten übernommen. Ich weiß nicht, wie viel Pakete wir hier schon beschlossen haben, wo immer gesagt wurde: Wenn das kommt, dann wird die Wirtschaft wieder die Lehrlinge voll einstellen. Tatsache ist, muss man sagen, es ist nie in dem Ausmaß eingetreten, wo gerade auch seitens der Wirtschaft immer zugesagt wurde: Wenn die Förderung kommt, dann wird es mehr Lehrlinge geben. Daher finde ich es einen interessanten Ansatz, die überbetriebliche Lehrausbildung hier zusätzlich zu nutzen, letztendlich im Bereich der Hotellerie, der Gastronomie, aber auch im Bereich Bürokaufmann- und -frauausbildung diese Einrichtungen zu nutzen, um hier die zusätzliche Qualifizierung auch vornehmen zu können. Ich glaube auch, dass die Unterstützung für die Klubszene tatsächlich eine wesentliche ist. Ja, da gebe ich dem Kollegen Ornig völlig recht, ich glaube auch, da ist sehr viel durcheinandergemischt worden.

 

Ich glaube aber auch, dass durch den kulturellen Ansatz, den Wien mit Veronica Kaup-Hasler gewählt hat, nämlich Veranstaltungen durchaus möglich zu machen und auch tatsächlich durchzuführen, zumindest in den Bereichen, wo man helfen kann, eine wesentliche Unterstützung ermöglicht wurde. Wir sind diesbezüglich sehr unbürokratisch vorgegangen, es sind viele Unternehmen zum Zug gekommen und haben letztendlich auch von diesen Aufträgen profitiert. Ich halte das für gut. Ich sehe aber durchaus, dass es hier tatsächlich in unterschiedlichsten Bereichen auch Restriktionen gegeben hat, die seitens der Bundesebene vielleicht gar nicht so intendiert waren, die aber letztendlich zu einem Nachteil für die ganze Event-Branche geführt haben.

 

Nichtsdestotrotz, auch wenn man im Zusammenhang mit der Klubszene gleich immer an 2.000 Leute in irgendeinem Dome, oder wie immer diese Einrichtungen heißen, denkt: Ich weiß, dass es auch sehr viele kleinere Klubs gibt, bei denen man sehr intensiv darüber nachdenkt, mit welchen Veranstaltungskonzepten sie sich hier bewerben können. Ich glaube, dass hier durchaus auch die Innovation gefördert wird. Wir wissen ja alle zusammen einfach nicht, wie lange diese Krise dauern wird.

 

Die Verlängerung der Winterschanigärten ist schon angesprochen worden. Ich glaube, auch das ist ein ganz wesentliches Gebiet.

 

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