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Gemeinderat, 71. Sitzung vom 30.06.2020, Wörtliches Protokoll  -  Seite 44 von 110

 

Erwähnenswert, finde ich, ist ebenfalls auch noch die Lehrlingsausbildung. Die Wiener Stadtgärten bildeten im Jahr 2019 insgesamt 24 Lehrlinge aus. Mit dieser Zahl stehen die Wiener Stadtgärten österreichweit an vorderster Stelle als Ausbildungsbetrieb im Bereich landwirtschaftlicher Gartenbau. In enger Zusammenarbeit mit der Berufsschule für Gartenbau und Floristik - die Wiener Stadtgärten betreuen den Ausbildungsgarten beziehungsweise die Ausbildungsgärtnerei - kann auch die Qualität der Ausbildung als erstklassig bezeichnet werden.

 

Integrative Berufsausbildung bei den Wiener Stadtgärten: Unter integrativer Berufsausbildung ist die berufliche Ausbildung benachteiligter oder behinderter Personen, zumeist Jugendlicher, zu verstehen. Ziel sind ein beruflicher Ausbildungsabschluss und die Eingliederung in ein normales Berufsleben. Praktisch funktioniert das durch eine verlängerte Lehrzeit. Die Wiener Stadtgärten bilden weiterhin Jugendliche, bei denen sich im Laufe der Lehrzeit ein besonderer Förderungsbedarf abzeichnet, in einer integrativen Berufsausbildung fertig aus.

 

Ich kann mich jetzt nur mehr bei allen bedanken, auch für ihre exzellente Arbeit. Es ist schön, zu wissen, dass es in dieser Stadt so viele engagierte MitarbeiterInnen gibt, die für uns tagtäglich ihr Bestes geben.

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr GR Stumpf. Sie haben das Wort.

 

13.50.24

GR Michael Stumpf, BA (FPÖ)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Wie wichtig eine starke Stimme für den Tierschutz ist, das beweist die FPÖ seit geraumer Zeit. Seien es die Igel - ich habe in meiner ersten Möglichkeit bei einem Rechnungsabschluss das Thema angesprochen, dass Laubhaufen in Wiener Parks und Parkanlagen nicht weggeräumt werden sollen, vor allem im Herbst, wenn die Igel dort Überwinterungsmöglichkeiten suchen, weil die Igel daran zu leiden haben - oder seien es die Ziesel - die Kollege Guggenbichler schon lange vor meiner Zeit als Vorreiter und als starke Stimme für den Tierschutz in Wien ja zum Thema gemacht hat - oder auch die Hunde - da haben wir leider Gottes in Wien eine Gesetzgebung erlebt und gesehen, dass der Frau Stadträtin an Hunden leider Gottes nichts liegt, und die FPÖ eine starke Stimme für alle Hundebesitzerinnen und -besitzer und für unsere treuen vierbeinigen Freunde war.

 

Ja, und das ist ein Garant dafür, dass wir immer darauf schauen werden und schauen wollen, dass Tiere die nötige Stimme, die politische Stimme bekommen, denn Tierschutz ist uns ein Anliegen. Ich habe es mittlerweile zur Tradition gemacht, dass ich der Frau Stadträtin zu jedem Rechnungsabschluss ein Geschenk überreiche. Sie erinnern sich, beim Igelthema habe ich Ihnen einen Plüschigel überreicht, beim nächsten Rechnungsabschluss auch zu diesem Thema eine Rettungsdecke, die symbolisieren sollte, wie wichtig es ist, dass unsere tierischen Freunde den nötigen Schutz bekommen, auch in den kalten Wintermonaten. Auch heuer werden Sie von mir wieder ein Geschenk bekommen, aber dazu komme ich noch später.

 

Ich habe ursprünglich vorgehabt, einen Antrag einzubringen, Kollegen Taucher habe ich informiert. Ich werde das nicht tun, man lernt ja dazu. Ich war nämlich erstaunt, ob der vielen toten Bienen im Wiener Rathaus und vor allem im Arkadenhof, aber auch auf den Balkons kann man dieses traurige Phänomen begutachten, und ich wollte beantragen, dass Expertinnen und Experten sich dieses Phänomen anschauen, um zu sehen, woran das liegen könnte. Wir wissen jetzt die Antwort, die Stadt Wien hat - übrigens auch dafür ein großes Danke - über Twitter bereits eine Antwort auf meine Frage geliefert.

 

Die Stadt Wien berichtet, dass es ein natürlicher Totenfall der Honigbiene ist, denn ab der Sommersonnenwende sterben täglich mehr Bienen, als geboren werden, damit reduziert jedes Bienenvolk die Anzahl der Arbeiterbienen von 60- bis 70.000 auf 20.000 Bienen. Wenn die Biene nach zirka sechs Wochen Lebenszeit merkt, dass ihr Ende gekommen ist, verlässt sie den Stock, um außerhalb zu sterben. Täglich fliegen jetzt 3.000 Bienen pro Volk aus, um zu sterben. Die Schwachen schaffen vielleicht 50 m, um dann in Stocknähe zu verenden. Bienen fliegen auch zum Sterben nur bei Schönwetter und dadurch kommt es besonders nach Regenwetter zu einer Anhäufung toter Bienen. Das ist schade, das ist der natürliche Kreislauf des Lebens, man lernt nie aus, aber danke für dieses professionelle Beantworten dieser Fragestellung.

 

Was ich beim Kollegen Valentin allerdings schon kritisch anmerken muss, wenn er als Antwort in einer Rechnungsabschlussdebatte zum Thema Bienensterben liefert, ja, wenn die Rathausböden nicht weiß wären, dann würden Sie es gar nicht merken, das ist alles andere als professionell, Herr Kollege Valentin. Das sei nur am Rande angemerkt.

 

Nun ja, aber Wiener Bienen und der Schutz der Bienen, das ist natürlich ein wichtiges Thema. Sie alle kennen ein Zitat von Albert Einstein, der schon 1949 gesagt haben soll: „Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr.“

 

Was natürlich auch ein Thema dahin gehend ist, und diesbezüglich werde ich meinen Antrag an die Frau Stadträtin auch einbringen, dass die Ausgabe von Bienenweiden ermöglicht wird. Wien erfreut sich zum Glück Dank der vielen Grünflächen und auch einer großen Zahl an Klein-, Balkon-, Hof- und anderen Hobbygärtnern eines großen Potenzials, um Bienenparadiese schaffen zu können. Das wäre wichtig, und deswegen auch der Beschlussantrag, dass es erstens eine zusätzliche Informationskampagne gibt, die für das Überleben von Bienen und bestäubenden Insekten initiiert wird, und dass bei einer allfälligen nächsten Pflanzenverteilaktion der Stadt Bienenweiden ausgegeben werden. In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung beantragt.

 

Man darf die Hoffnung nie verlieren, dass, wenn ein FPÖ-Antrag eingebracht wird, der sinnvoll ist und Hand

 

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