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Gemeinderat, 71. Sitzung vom 30.06.2020, Wörtliches Protokoll  -  Seite 28 von 110

 

forschung Austria. Da kann man Beratung in Anspruch nehmen, wie man damit umgeht und wie man vor allem damit umgeht, dass man möglichst nicht im Supermarkt Glyphosat - das heißt dort nicht Glyphosat, sondern Unkrautex - kauft und dann in der Gegend versprüht und damit die Gegend mehr oder weniger für lange Jahre versaut. In diesem Bereich hat die Stadt Wien vieles auf den Weg gebracht und worüber ich mich sehr gefreut habe, die Frau Stadträtin hat auch eine Presseaussendung dazu gemacht: Endlich ist das Weingut Cobenzl zum Bioweingut Cobenzl geworden. Es hat lange Jahre der Diskussion bedurft, bis wir das gehabt haben.

 

Heute habe ich mir wirklich vorgenommen, die MA 22 erst ganz zum Schluss zu behandeln, denn da gibt es so viele Aktivitäten, und die möchte ich mir wirklich genau anschauen, aber vorher noch ein paar Worte zu einer Sache: Ich wohne jetzt im 22. Bezirk und bin gestern, nein, ich bin am Wochenende mit dem Fahrrad bei der Copa Beach vorbeigefahren. Am Anfang habe ich mir gedacht, bumm, was für ein Volksauflauf, aber es ist so: Die Oberfläche ist ordentlich hergerichtet worden, es gibt alte Bäume dort drinnen, es könnten vielleicht mehr sein, aber insgesamt gibt es ein großes Angebot für die Menschen dort. Leute sind angestanden, um sich beim Sommerspritzer, der dort auf der Copa Beach auch war, ein bisschen abzukühlen. (Zwischenruf.) Na, nicht nur den Joe, sondern den anderen, der war auch gut, daneben ein Skaterpark, also ein wirklich tolles Angebot jenseits der Donau, also in dem Fall in Transdanubien, (Zwischenruf) - Lido, danke Joe -, im Lido von Wien, wenn man so will, also ein wirklich tolles Angebot von der MA 45.

 

Dann war ich überrascht über die Zahl, weil vorhin Kollegin Emmerling davon gesprochen hat, dass 100.000 Hundekotsackerl im Jahr ausgebracht werden - 100.000, das ist relativ viel - und insgesamt 5,4 Millionen Tonnen Hundekot anfallen. Das ist einfach eine gescheite Menge, wenn man sich das vorstellt. So drastisch will ich es nicht formulieren, dass deine Freunde, weißt eh, aber im Wesentlichen denke ich mir, 5,4 Millionen Tonnen Hundekot: diese Belastung! Da hat sich einiges geändert, da gibt es jetzt mittlerweile überall Sackerlspender, ich war ja am Anfang skeptisch, dass da was passieren kann, aber die Frau Stadträtin - in dem Fall noch einmal Lob -, die hat da einiges auf den Weg gebracht. In Wien steigt man im Vergleich zu anderen Städten einfach nicht dauernd ins Glück hinein, das muss man auch sagen. Das ist wirklich eine gute Geschichte.

 

So, jetzt bin ich dann doch bei der MA 22 gelandet. Und warum? Was mir da wichtig ist? Und zwar: Wenn man zum Beispiel im Wald spazieren geht, dann wundert man sich manchmal, warum da links und rechts so viele Bäume fehlen. Da ist es so, dass das Österreichische Forstgesetz da vorschreibt, dass links und rechts von jedem Weg ungefähr eineinhalb Baumlängen geschlägert werden müssen, damit sozusagen der Grundeigentümer bei der Haftung freigehen kann. Wir haben aber vor einiger Zeit mit verschiedenen Institutionen darüber beraten, es hat auch verschiedene Konferenzen dazu gegeben, da ist es darum gegangen, wie man mit den sogenannten Angstschnitten umgeht.

 

Also wenn ich in Wirklichkeit eine Angst habe, dass ein Baum, ein Ast umfällt und dann jemanden erschlägt oder verletzt, dann schneide ich sicherheitshalber gleich den Baum um. Das bedeutet aber in Wirklichkeit, dass man im Wald oder in Parkanlagen eine Autobahn hineinschneidet, und da ist einiges weitergegangen, aber dieses Themas wird sich Kollegin Kickert annehmen. Aber wie gesagt, noch einmal, diese Haftungsgeschichte ist ein Problem in Österreich, da muss man sich einmal anschauen, ob das tatsächlich geht, ob nicht in Wirklichkeit der Besucher des Waldes, des Parks nicht in gewisser Weise sozusagen eine Verantwortung für sich selbst hat.

 

Heute in der Früh hab ich mir gedacht: Was ist da draußen für ein Lärm? Und dann hab ich gesehen, am Nachbarhaus an der Isolierung macht sich ein Specht bemerkbar und macht einen Höllenlärm. Ich hab mir gedacht, die Isolierung wird auf die Dauer ein bisschen ein Problem kriegen, aber worüber ich mich gleichzeitig sehr gefreut habe, waren die Mauersegler in der Donaustadt - ganz, ganz viele mittlerweile. Da ist auch einiges passiert mit Nistkästen, und es gibt mittlerweile eine Mauerseglerkartierung in Wien auf freiwilliger Basis - da hab ich auch ein bissl mitgemacht, aber es ist eine sehr, sehr schöne Geschichte.

 

So, und jetzt zum Essen und zur Klimawandelanpassung. Wir haben letztes Mal einen Antrag auf den Weg gebracht, der hat gelautet: „Wien isst G.U.T.“ - „isst“ in diesem Fall mit zwei s. Wien ist zwar auch gut, ist schon seit ganz langer Zeit die lebenswerteste Stadt, übrigens genau so lang, wie es Rot-Grün gibt, wenn ich mich nicht täusche - das hängt vielleicht doch ein bisschen damit zusammen.

 

Tatsache ist - wir haben uns das angeschaut -: Es gibt im Wesentlichen ein rot-grünes Projekt, das, glaube ich, damals noch Kollegin Pilz vorangetrieben hat. Da ist es darum gegangen, dass man in den Wien-eigenen Dienststellen, sprich, bei Kindertagesheimen, bei Schulen, bei PensionistInnenheimen und dergleichen, den Bioanteil erhöht. Und da ist einiges weitergegangen und wird einiges weitergehen, das wird sicherlich eine neue Koalition, so es Rot-Grün gibt, vorantreiben, und da geht es in Wirklichkeit einfach ums gute und ums nachhaltige Essen. Also, noch einmal: Bioessen und regionale Herkunft sind da wichtig, und dazu gibt es mittlerweile auch ein gutes Siegel, und zwar das Bionachhaltigkeitssiegel, das die MA 22 da vorangebracht hat.

 

So, unser Ziel muss sein: möglichst 100 Prozent Bio. Die einzige Stadt in Europa, die dem nahekommt, ist Kopenhagen. Dort sollten wir auch hinkommen.

 

Da bereits das rote Licht leuchtet und nicht das grüne, muss ich noch geschwind etwas zur Klimawandelanpassung sagen. Wir haben ja schon über „Coole Straßen“ geredet, aber es gibt eine Offensive der MA 22 zur Fassadenbegrünung, Innenhofbegrünung, Dachbegrünung - dafür sind die Mittel um 500.000 EUR gesteigert worden -, und es gibt ein schönes Projekt, und zwar das Projekt BeRTA: Da wurden in Innerfavoriten Häuser

 

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