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Gemeinderat, 70. Sitzung vom 24.06.2020, Wörtliches Protokoll  -  Seite 125 von 147

 

dort wichtig. In den neuen Gesiba-Bauten, die ein Dorn im Auge vieler sind, werden zum Beispiel auch Wohnungen gebaut, wo sterbenskranke Kinder mit ihren Familien wohnen können, damit sie die kurze Zeit, die sie noch gemeinsam haben, gemeinsam verbringen können.

 

Ich freue mich jedenfalls sehr, dass das Otto-Wagner-Areal aus seinem Dornröschenschlaf geholt wird und zu einem modernen Universitätscampus in denkmalgeschützten Pavillons wird. Wer weiß, ob sich Otto Wagner vielleicht nicht auch freuen würde, wenn seine weiße Stadt, wie er sie immer genannt hat - die er übrigens, das finde ich sehr witzig, völlig ohne Bäume geplant hat, da war nichts - jetzt ein Ort für Bildung, Wissenschaft und Kultur wird. Ich könnte mir vorstellen, Otto Wagner hätte sich darüber gefreut. - Danke schön.

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Zu Wort gemeldet ist Frau GRin Schütz. - Ich erteile ihr das Wort.

 

22.58.11

GRin Angela Schütz (FPÖ)|: Herr Vorsitzender! Werte Berichterstatterin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuhörer!

 

Ja, es gibt viele Aspekte, die man bei diesen drei Geschäftsstücken betrachten kann und muss. Meine Kollegin hat es auch sehr deutlich gesagt, dass es wichtig gewesen wäre, oder wichtig ist, dieses Areal als Gesamtheit zu erhalten und dass es toll gewesen wäre, da einen Universitätsstandort einzurichten, was man verabsäumt hätte. Zum Universitätsstandort fallt mir als allererstes natürlich Universitätsklinik ein, und damit wäre ich bei dem Aspekt, der mir heute bei allen Vortragenden ein bissel zu kurz gekommen ist, den noch keiner beleuchtet hat: es war ein Spital, es ist zum Teil noch ein Spital, es hat eine wunderbare Pavillonbauweise. Wenn uns dieses Coronavirus, mit dem wir seit Februar zu kämpfen haben, eines ziemlich deutlich gezeigt hat, dann ist das, wie schnell Krankenhäuser in Europa an die Kapazitätsgrenze gelangt sind. Jetzt haben wir natürlich im März hier in diesem Haus die Messe bemüht, ja, und ich weiß, das ist natürlich im Katastrophenplan so enthalten. Man kann trotzdem einen unterschiedlichen Zugang dazu haben, ob die Messe jetzt das ideal geeignete Areal ist, und ob vor allem der Arbeiter-Samariter-Bund als NGO das geeignete Gremium ist, die Betreuung der Patienten in der Messe zu übernehmen.

 

Das, was man auf jeden Fall in einer Pandemie braucht, ist vor allem Platz, vor allem bei einer Pandemie, bei der ich Aerosole ausstoße, die hochgefährlich sind. Was wir wissen - und wir wissen nicht wirklich viel oder noch viel zu wenig über das Virus -, ist, dass Seuchen und Erkrankungen und Pandemien in Zukunft wahrscheinlich öfter auf Europa zukommen werden. Die WHO sagt, wir werden damit leben lernen müssen, es ist der Preis, den wir für die Lebensweise zu bezahlen haben, die wir bis jetzt gelebt haben, für das, was wir sozusagen exzessiv an Raubbau betrieben haben, und wir müssen uns dann daran gewöhnen.

 

Allerdings, wie gesagt, sind wir weit davon entfernt, zu wissen, was dieses Virus genau macht, wo es herkommt, wie es entsteht, welche Folgen es hat, et cetera. Da sind wir bei allem erst am Anfang. Was wir aber definitiv schon wissen, ist, dass sich das Virus in Massenunterkünften - wie sagt man so schön? - besonders gerne verbreitet und dort bevorzugt um sich greift, aber auch durch prekäre Arbeitsverhältnisse übertragen wird.

 

Da nehme ich die zwei Beispiele heran, die das am deutlichsten zeigen, das sind die zwei Postverteilungszentren in Wien und Hagenbrunn, und wenn wir über die Grenze nach Deutschland schauen, dann ist es dort der Schlachthof, wo über 1.300 Menschen erkrankt sind. Was wir auch wissen, ist, dass die Pandemie nicht das einzige Problem ist, mit dem wir zu kämpfen haben.

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik (unterbrechend): Frau Kollegin, ich darf Sie erinnern, es sind die Geschäftsstücke 27, 114 und 133, betreffend die Liegenschaft, um die es dort geht. Ich bitte, zur Sache zu reden. Danke.

 

GRin Angela Schütz (fortsetzend): Genau, es geht um das Otto-Wagner-Areal! Das Problem ist, dass wir auch mit anderen Erkrankungen zu tun haben, die Lungenerkrankungen sind, zum Beispiel Tbc. Das heißt, was wir definitiv brauchen, sind entsprechende Krankenhäuser. Und welches Areal ist hier nicht besonders gut geeignet, wie das, das schon ein Krankenhaus beherbergt, nämlich das Areal des ehemaligen SMZ Baumgartner Höhe beziehungsweise halt das sogenannte Otto-Wagner-Areal, das Spitalsareal? Das heißt, wir haben hier schon Pavillonbausysteme, wir hätten hier die Möglichkeit, ein Infektions- und Epidemiologiespital mit dem Schwerpunkt Lungenerkrankungen zu errichten. Das haben wir ja bis jetzt auch schon dort gehabt, denn wir haben dort Lungenstationen gehabt, die ausgezeichnet waren.

 

Das heißt, es ist ganz wichtig, dass wir dieses Areal im Eigentum des Krankenanstaltenverbundes erhalten. Daher stelle ich mit meinen Kollegen folgenden Antrag: Der Wiener Gemeinderat fordert den Amtsführenden Stadtrat für Soziales, Gesundheit und Sport auf, das Spitalskonzept 2030 dahin gehend zu adaptieren, dass Spitäler mit Pavillonbauweise als fixer Bestandteil in den Gesundheitseinrichtungen Berücksichtigung finden und diese auch zu Isolierstationen in Krisenzeiten umgerüstet werden können, sowie das gesamte derzeit in Verwaltung des Wiener Krankenanstaltenverbundes stehende Otto-Wagner-Areal in dessen Eigentum zu behalten und als Schwerpunktspital für Pulmologie und Infektionskrankheiten zu adaptieren und auszubauen.

 

Es ist eben wichtig, dass wir in Zukunft autark sind und vor allem ein Pavillonsystem haben, das wir gut abriegeln können, das man eventuell gut isolieren kann, das man gut absperren kann, und wir in Zukunft dann nicht mehr auf Fremdeinrichtungen, die die Stadt Wien viel Geld kosten, zurückgreifen müssen. Danke.

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Kollege GR Al-Rawi. Sie haben das Wort.

 

23.04.46

GR Dipl.-Ing. Omar Al-Rawi (SPÖ)|: Herr Vorsitzender!

 

Ich werde versuchen, es so kurz wie möglich zu halten und nicht all die Dinge zu wiederholen, die Frau Bezirksvorsteherin Schüchner eh schon erwähnt hat.

 

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