Gemeinderat, 70. Sitzung vom 24.06.2020, Wörtliches Protokoll - Seite 52 von 147
so für uns nicht zu akzeptieren ist. Abgesehen davon, dass es die Kernaufgabe der Stadt sein sollte, derlei große pädagogische und integrative Freizeitprojekte zu leiten und zu organisieren, fällt immer wieder auf, dass bei Vergaben an allen Ecken und Enden die Transparenz fehlt und regierungsnahe Vereine augenscheinlich sehr gerne engagiert werden.
Ich möchte jetzt gar nicht so sehr auf den Empfehlungsteil des Evaluierungsberichtes eingehen, wonach in den einzelnen Bereichen eine ziel- und treffsichere Umsetzung 2019 noch zu vermissen war. Vielmehr geht es um eine offene, transparente und faire Abwicklung dieser ganzen Aktion, die die Stadt Wien - das ist unsere Meinung - wohl am effektivsten selbst umsetzen könnte, und zwar ohne Reibungsverluste und ohne den immerwährenden Geschmack der Freunderlwirtschaft im rot-grünen Wien und in den rot-grünen Kreisen.
Da gäbe es die Variante 1 im Hinblick auf die ursprüngliche Kritik des Rechnungshofes, die besagt, dass die BiM, also die Bildung im Mittelpunkt GmbH, die gesamte Organisation, auch die Abwicklung übernimmt, um nicht mehrere Vereine, die auch wiederum auf Grund gewisser Naheverhältnisse engagiert wurden, gleich auch die Abwicklung durchführen zu lassen.
Variante 2 wäre, hier eine komplett neue Ausschreibung zu machen, und ich danke auch dem Stadtrat für die Antwort auf meine heutige Frage, dass es diesbezüglich sehr wohl zumindest Überlegungen gibt, die eventuell im Raum stehen. Das heißt, das Ganze ist ergebnisoffen, so wie ich das verstanden habe.
Grundsätzlich zu begrüßen ist, dass das Thema der Bewerbung ausgebaut wird, damit es wirklich mehr Schülerinnen und Schüler erreichen kann und mehr Eltern von dem Angebot erfahren. Dabei möchte ich im Gegensatz zu meiner Vorrednerin von den NEOS noch festhalten, dass wir keinesfalls auf verpflichtende Teile im Rahmen dieser Summer School bestehen. Das soll freiwillig bleiben und niemals in eine Verpflichtung münden. Heute wären es die Deutschförderungs-Kinder und morgen die Mathematik-Tschapperln, und das wollen wir nicht.
Was wir auch begrüßen oder ich auch mit Wohlwollen heute gehört habe, ist, dass Sie auch eine Verzahnung mit der Sommerschule des Bundes für die letzten zwei Ferienwochen planen, wenn eben diese Deutschkurse vom Bund angeboten werden, damit es zu keinen Reibungsverlusten kommt und hier eventuell Synergien genutzt werden können.
Abschließend möchte ich noch festhalten: Ich weiß jetzt nicht genau, ob es eine beschränkte Wochenanzahl für die Teilnahme der Kinder gibt, aber man muss wahrscheinlich auch darauf aufpassen. Das soll nämlich natürlich auch kein Ferien- oder Urlaubsersatz mit der eigenen Familie werden. Es ist toll, dass es das Angebot gibt, es wäre aber trotzdem schön, wenn auch die Eltern mit ihren Kindern die Ferienzeit ein bisschen nützen könnten. - Danke für die Aufmerksamkeit.
Vorsitzender GR Mag. Gerald Ebinger: Bitte desinfizieren! Danke. - In Vorbereitung Frau GRin Mag. Berger-Krotsch. Bitte.
GRin Mag. Nicole Berger-Krotsch (SPÖ): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Meine sehr geehrten Damen und Herren hier im Saal, auf der Galerie, vor dem Livestream!
Wir schauen auf unsere Kinder, und die vorliegenden Poststücke heute haben uns das - sollten Sie sie aufmerksam gelesen haben - schon gezeigt und die Debattenbeiträge zu den bereits abgehandelten Poststücken und Bildungsakten vor allem von Rot-Grün haben Ihnen das sicherlich verdeutlicht, sofern Sie aufmerksam zugehört haben. Dieses auf die Kinder Schauen, dass sie alle Chancen haben und die Herausforderungen stemmen können, denen sie ausgesetzt sind, betrifft natürlich auch die Ferienbetreuung unserer Schülerinnen und Schüler, gerade auch in unbestimmten Zeiten wie diesen mit Covid-19.
Unser Stadtrat hat es schon richtig gesagt: Wir wollen einen tollen, wir wollen aber auch einen sicheren Sommer für die Kinder, und die Summer City Camps sind eine wichtige Säule in diesem ganzen Gefüge.
Letztes Jahr sind sie eingeschlagen wie eine Bombe, obwohl das so negativ klingt. Sie sind aber wirklich eingeschlagen, sie waren und sind ein bildungspolitischer Wurf. Kollegin Emmerling! Sie thematisieren die Ausschreibung in Ihrem Antrag. Wir haben 2019 einen breiten und offenen Call ausgeschrieben und durchgeführt, und für das kommende Jahr - der Stadtrat hat es heute auch schon richtig in der Fragestunde gesagt - beginnen die Vorbereitungen für die nächsten Summer City Camps ja mit dem letzten Ferientag. Wir haben wieder auf die bewährten PartnerInnen, auf die Träger und Organisationen, die mit viel Expertise mit den Kindern gearbeitet haben, gesetzt und mit ihnen die Summer City Camps weiterentwickelt, indem eben auf deren Erfahrungen vom Vorjahr aufgebaut wurde.
Wir wissen nicht, wie 2021 aussehen wird und welche Voraussetzungen es für die Summer City Camps im Sommer nächsten Jahres geben wird. Es wird wahrscheinlich erst im Herbst klar werden, wie sich die Situation rund um die Corona-Pandemie weiterentwickeln wird. Wir werden aber auch sehr genau schauen, wie ein Sommer 2021 für die Kinder mit den Summer City Camps aussehen wird.
Es freut mich sehr, dass die Evaluierung vielfach gelesen und heute vielfach thematisiert wurde. Unser Stadtrat hat die wichtigsten Auszüge schon in der Fragestunde präsentiert. Es sind deutliche Zahlen daraus hervorgegangen, die sowohl die Zufriedenheit der Eltern als auch die gesammelten Eindrücke der Kinder bestätigen und zeigen, dass das Angebot der Stadt wirklich ins sogenannte Schwarze getroffen hat. Es wurden die wesentlichen Ziele erfüllt, nämlich den Kindern qualitativ hochwertige und abwechslungsreiche Ferien zu bieten. Wir haben immer gesagt, dass die Kinder Lernen, Erlebnis und Abenteuer in dieser Stadt erfahren sollen. Für Kinder mit schlechten Noten wurde eine wertvolle Unterstützung für das nächste Schuljahr bereitgestellt, und gleichzeitig wurden - und das ist nicht minder wichtig - Eltern von Betreuungsaufgaben in den Ferien entlastet.
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