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Gemeinderat, 65. Sitzung vom 28.02.2020, Wörtliches Protokoll  -  Seite 11 von 73

 

dem Datenschutz, so schwierig das auch sein mag, irgendwie gelöst werden wird. Wenn Sie zum Beispiel jetzt in Facebook oder irgendwo irgendetwas auf dem Computer nachschauen, dann wäre das dann beim Token folgendermaßen: Ich gehe einmal ins Konzerthaus, und dann gibt mir das Konzerthaus jedes Mal eine Werbung mit: Beeile dich, laufe mehr, sonst darfst du dir das nicht gratis anschauen! - Okay, das könnte auch ein Ansporn sein, aber lassen wir das weg. Ich habe mir das angeschaut und habe es so verstanden: Vorgestern war die Frist und es haben sich schon 3.000 angemeldet und der Zufallsgenerator wählt jetzt 1.000 Testpersonen aus. Was ich nicht ganz verstanden habe, war das mit den nicht eingelösten Token, nämlich dass diese dann zu Bäumen im Wald der Wiener werden. Das ist auch etwas, was ich noch nicht verstehe, aber das steht vielleicht da drinnen.

 

Ich habe dann auch nachgeschaut, was der Wald der Wiener ist. Ich kenne den Wald der jungen Wiener, das sind irgendwelche Pflanzungen, wo Neupflanzungen sind, aber was dieser konkrete Wald der Wiener ist, ist mir nicht ganz klar. Wer die Bäume zahlt, ist mir auch nicht ganz klar. Grundsätzlich bin ich ja schon motiviert hergekommen, denn ich bin zu Fuß aus Pötzleinsdorf gegangen. Ich habe mir gedacht, vielleicht sagt mir die Frau Stadträtin - das müssen Sie ja eigentlich wissen -, wann diese Testpersonen überhaupt zu einem Token kommen. Ich gehe über 10.000 Schritte pro Tag - vielleicht können Sie mir konkret sagen, wie viele Schritte man gehen muss, um zu einem Konzerthaus- oder Volkstheater-Ticket zu kommen - vielleicht ist Volkstheater billiger als Konzerthaus, das weiß ich nicht. Das wäre meine Frage, damit ich mir konkret vorstellen kann, wie sehr das ein Ansporn sein kann.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau Stadträtin, bitte.

 

Amtsf. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler: Das sind einige offene Fragen, das verstehe ich. 2 Wochen muss man erst einmal gehen - vielleicht sind Sie mit 10.000 Schritten täglich ein bissl früher dran, aber ungefähr 2 Wochen dauert es -, bis man einen Token generiert, und man kann maximal bis zu fünf Token bekommen. Es kann nicht sein, dass sich das jemand ansammelt. Oder es gibt hier einige unter uns - ich bin es leider nicht -, die wirklich joggen gehen und sozusagen dann unglaublich viele Tickets haben könnten, daher es ist auf 5 Token limitiert. Dann muss man einen einlösen, das heißt, man kann das nicht akkumulieren.

 

Zur anderen Frage: Ja, es ist daran gedacht, das auch in Bäume sozusagen umzusetzen. Wir sind da auch noch in Gesprächen mit Ulli Sima, es wird dann durchaus daran gedacht, dass ab einer bestimmten Anzahl von eingelösten Token dann auch jeweils Bäume gepflanzt werden.

 

Ich möchte auch noch ergänzen, da die Frage nicht gestellt wurde, dass es auf Wien begrenzt ist. Das heißt, man kann jetzt nicht irgendwie den Mariazeller Weitwanderweg gehen und kriegt dann sozusagen ein Jahres-Abo am Burgtheater, sondern es ist ein Tracking nur in Wien. Es geht nur um Wien, ausschließlich für die Wienerinnen und Wiener oder wenn Leute hier zum Beispiel studieren und aus dem Ausland kommen und hier länger verweilen. Es ist die Verweildauer, wir schließen Menschen nicht aus, aber wir inkludieren alle, die sich mindestens zwei Wochen so durch die Stadt bewegen. Das ist, glaube ich, natürlich auch eine Entlastung der Umwelt.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 6. Zusatzfrage kommt von der SPÖ. - Frau GRin Rychly, bitte.

 

9.52.44

GRin Yvonne Rychly (SPÖ): Sehr geehrte Frau Stadträtin, auch von meiner Seite einen wunderschönen Vormittag! Meine Frage: Warum heißt es Token beziehungsweise warum hat man für dieses Projekt keinen deutschen Namen gewählt? (GR Mag. Dietbert Kowarik: Die Frage könnte von uns sein!)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Bitte um Beantwortung.

 

Amtsf. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler: Da muss ich Sie korrigieren, denn wenn wir jetzt die Augen schließen und uns sozusagen Ihre Vorfahren und Urvorfahren anschauen, sozusagen die richtigen Germanen - oder auch nicht (Heiterkeit bei GR Mag. Dietbert Kowarik.) -, diese haben schon das Wort Token gekannt. Es heißt eigentlich zeigen/markieren, und dieses Lehnwort hat den Weg über die erste und zweite Lautverschiebung - das weiß ich als Germanistin - über England dann wieder in unseren Sprachraum geschafft. Insofern ist das eigentlich ein wirklich urdeutsches Wort, das wir einfach vergessen haben, was ich verstehen kann. Ich habe es auch nicht gewusst, habe mich aber schlau gemacht. Das heißt, Token ist einfach wie ein Jeton im Casino, und diesen kann man einfach eintauschen. (Beifall von GR Siegi Lindenmayr.)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Vielen Dank, damit ist die 3. Anfrage beantwortet.

 

9.54.00†Amtsf. StR Mag. Jürgen Czernohorszky - Frage|

Die 4. Anfrage (FSP-176064-2020-KNE/GM) wurde von Frau GRin Mag. Emmerling gestellt und ist an den Herrn Amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe für Bildung, Integration, Jugend und Personal gerichtet. In dieser Anfrage geht es um die Auswahl an Speisenangeboten an den Wiener Schulen. (Ein gesundes und attraktives Speisenangebot an den Schulen ist Eltern und Kindern sehr wichtig. Derzeit bieten die Wiener Schulen jedoch kaum Wahlmöglichkeit, da letztlich nur zwei Anbieter zur Wahl stehen. Die derzeitigen Vergabestrukturen verhindern, dass auch andere, kleine Anbieter zum Zug kommen, obwohl sie die Qualitätsanforderungen erfüllen könnten. Dies sorgt immer wieder für Unmut, wie auch die aktuellen Ereignisse an einer Wiener Schule zeigen. Wann werden Sie als zuständiger Stadtrat die Vergabestrukturen ändern und die Mittagsmenüs anstatt über den Landeselternverband über den Magistrat ausschreiben lassen, damit auch andere Anbieter zu mehr Auswahl an Speisenangeboten an Schulen beitragen können und die Eltern wirklich eine Wahl haben?)

 

Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf. StR Mag. Jürgen Czernohorszky: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Mitglieder des Gemeinderates! Liebe Frau GRin Emmerling!

 

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