«  1  »

 

Gemeinderat, 60. Sitzung vom 26.11.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 68 von 102

 

dienen der tibetanischen Gebetsmühle, oder vielleicht hier in dieser Runde, in diese Richtung besser gesagt, das viel zitierte Amen im Gebet. Wir von Rot-Grün stehen und reden hier von dieser Stelle vom sozialen Zusammenhalt, Sie von der FPÖ fordern ein Kopftuchverbot. Wir von Rot-Grün arbeiten an einem Miteinander, an einem guten Leben für alle und an einem gemeinsamen Wir hier in Wien, und Sie von der FPÖ arbeiten an einem Auseinanderdividieren der Gesellschaft, Sie reden von die dort und wir hier. Ja, es macht den Anschein, dass Sie dies einfach als Ihren Motor der politischen Arbeit sehen und das Auseinanderdividieren, das gegeneinander Arbeiten eben zur Ihrer politischen Prämisse hervorstreichen.

 

Wir dagegen von Rot-Grün arbeiten dafür, dass alle Wienerinnen und Wiener am Spiel, das Gesellschaft heißt, teilnehmen können, das heißt, egal, ob sie hier geboren wurden, ob sie neue WienerInnen sind, es geht uns darum, dass sie gute Bildung erfahren, dass sie am Arbeitsmarkt reüssieren, dass sie die Sprache gut lernen. Wir begegnen dabei den Menschen immer mit Wertschätzung und mit Respekt, das ist auch das Stichwort für meine heutige Wortmeldung.

 

Kollege Ellensohn hat es auf Grund der Kürze ganz kurz am Rande noch ansprechen können, das im März präsentierte großartige Präventionsprogramm für Wiener Schulen, nämlich „Respekt: Gemeinsam Stärker“. Bgm Ludwig und VBgm.in Hebein konnten das damals präsentieren, und ich bin unserem Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky und unserer Frauenstadträtin Kathrin Gaál wirklich sehr dankbar, denn es ist ein erstmalig auf die Schnittstelle Schule, außerschulische Arbeit, LehrerInnen, DirektorInnen, Eltern, SchülerInnen abgezieltes Projekt, um hier wirklich für ein gleichberechtigtes, ein gewaltfreies, ein gutes Leben für die Schülerinnen und Schüler im Schulkontext zu arbeiten. Es ist eben eine wunderbare Idee, die hier erstmalig umgesetzt wird, und ich möchte mich da bei allen beteiligten Magistratsabteilungen, bei allen externen PartnerInnen, aber eben auch bei den DirektorInnen und LehrerInnen für die viele Vorarbeit bedanken, die hier schon geleistet wurde.

 

Wir beginnen mit Februar nächsten Jahres mit fünf Schulen. Wir werden dann evaluieren, weiter ausrollen, um hier auch ein nachhaltiges Programm an den Schulen für die SchülerInnen, für die LehrerInnen, aber auch für die Eltern zu installieren. Wir setzen hiermit einerseits bildungs-, integrationspolitische, aber eben auch frauenpolitische Akzente. In meiner Funktion als Ausschussvorsitzende, aber auch als Frauensprecherin fühle ich mich da wirklich tausendprozentig wohl, weil ich es auch politisch begleiten darf und mich hier dafür einsetzen kann.

 

Es wurde heute schon auch im Laufe der Debatte im Wohn- und Frauenausschuss moniert, dass wir auch zu wenig für Mädchen und Burschen machen. Hier werden Mädchen und Burschen gezielt gestärkt. Wir haben verschiedene Bereiche des Programms, nämlich geht es erstens um die schulische Organisationsentwicklung, also das Leitbild, DirektorInnen zu coachen und zu unterstützen, aber eben auch zweitens um die Angebote für SchülerInnen. Dabei geht es eben darum, ein kritisches Denken und Handeln zu fördern, aber auch Zivilcourage, und vieles mehr.

 

Uns ist auch sehr wichtig, dass wir eben auch die Eltern mit ins Boot holen, das heißt, dass wir erzieherische, aber eben auch außerschulische und schulische Herausforderungen mit den Eltern gemeinsam durchgehen. Es gibt niederschwellige Beratungs- und Beteiligungsangebote wie Elterncafés und Info-Veranstaltungen, eben auch, um die Eltern hier mit an Bord zu haben.

 

Auch ein wesentlicher Eckpunkt dieses Programms sind die Fortbildungen für LehrerInnen. Es gibt wirklich auch konkrete Unterstützung für die LehrerInnen bei den unterschiedlichsten Problemen von Jugendlichen und auch zum Abbau von Vorurteilen. Also, was gibt es Besseres, als hier gezielt hinzuschauen, was wir hiermit auch wieder erneut tun, den vielen Herausforderungen, die einem, sei es SchülerIn, sei es LehrerIn, sei es DirektorIn, sei es Elternteil, im Schulalltag begegnen, entgegenzuwirken, also Vorurteile abzubauen, Abwertungen entgegenzuwirken, Mobbing, Spannungen, Konflikte auszumerzen?

 

Ich möchte nur kurz - die Zeit läuft mir davon - zu zwei Bereichen zu sprechen kommen, wenn Sie der Spezialdebatte gefolgt sind, fehlen Ihnen die zwei Bereiche sicher noch, nämlich die MA 44 Bäder und die MA 62. 38 Standorte der MA 44 Bäder sind ein flächendeckendes Angebot mit niederschwelligem und leistbarem Zugang, also eine weitere großartige Freizeiteinrichtung für alle Menschen in dieser Stadt. Sie sind öffentlich gut erreichbar, sie sind ein wesentlicher Beitrag zur Lebensqualität, sie sind einerseits Bildungsangebot, nämlich mit dem Schulschwimmen und den Schwimmkursen, andererseits auch Teil des Sport- und Trainingsangebots, wenn man an die Nutzung der Räumlichkeiten durch die vielen Vereine in dieser Stadt denkt. Sie sind auch Teil des Gesundheitsangebotes, angefangen von Babyschwimmen bis zum SeniorInnenturnen und Aquagymnastik, also wirklich tolle Angebote.

 

Kollege Damnjanovic, wenn Sie den Antrag zum Dianabad eingebracht haben: Die Betriebs GmbH hat angekündigt, mit Oktober 2020 den Betrieb einzustellen, aber gemäß der Auskunft ist der gegenwärtige Betrieb nicht kostendeckend möglich. Die Übernahme der Stadt, der Antrag zielt darauf, ist nicht möglich. Man muss beachten, dass man einerseits neben der Weiterführung des Bades eine beträchtliche Sanierungs- und Modernisierungstätigkeit vorzunehmen hat. Da reden wir noch nicht einmal über die Miete bei Raiffeisen. Es ist hier also wirklich ein Minimum von 10 bis 15 Millionen, und es sollte das Bad dann eben auch noch umgebaut werden.

 

Zur 62er noch: wirklich ein großartiger Einsatz. Wir alle haben die vielen Wahlen, die vielen Volksbegehren noch so nah und präsent. Als Mitglied der Landeswahlbehörde durfte ich ein bisschen reinschnuppern in die Arbeit. Ich sage nur Wahlkarten als Stichwort, wirklich ein großartiger Einsatz. Ein großartiges Dankeschön, hier wurde wirklich Außergewöhnliches geleistet. Das stimmt mich zuversichtlich für 2020 für die Vorbereitungen unserer Gemeinderats- und Bezirksvertretungswahl,

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular