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Gemeinderat, 55. Sitzung vom 26.09.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 29 von 95

 

Und zwar gibt es zum Beispiel vom Wiener Netzwerk seit Beginn 2018 den Schwerpunkt „Demokratiekulturförderung und Prävention von Abwertungsideologien und Extremismen“. Dann haben wir „Partizipation und Menschenrechtsbildung von Kindern und Jugendlichen“. Wir haben ein Projekt „Wie umgehen mit Hass im Netz?“: „Medienbildung in der Schule und der Jugendarbeit“. Wir haben „Medienbildung für Gleichheit und Toleranz“. Wir haben: „Forschungsprojekt gegen Abwertungsideologien“: „Dieses Konzept zielt auf die Stärkung der Widerstandskraft gegen ideologische Einflüsse ab.“ Wir haben „Fortbildungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wiener Flüchtlingsbetreuung“. Wir haben die Werkstadt Wien. 2018 arbeitete die MA 13 - Fachbereich Jugend an der Tagung „Der Weg zum respektvollen Wir“. Hier wurden 300 Mitarbeiter der Jugendarbeit, der Wiener Schulen, der Kinder- und Jugendhilfe sowie Präventionsbeamte der Wiener Polizei sozusagen geschult. (Beifall bei den GRÜNEN. - Zwischenrufe von GR Dipl.-Ing. Martin Margulies und GRin Mag. Faika El-Nagashi.) - Ja, ja. Das sagt ja auch keiner!

 

Dann: Jahresschwerpunkt 2017 medienkompetenz.JA. Dann haben wir wienXtra, Seminare und Workshops für Schüler und Schülerinnen. Wir haben Fortbildungsworkshops für 200 MitarbeiterInnen der offenen Kinder- und Jugendarbeit zur Stärkung der Genderkompetenz, und so weiter. - Also das geht die ganze Zeit, ist sehr interessant. Ach ja, genau, da steht zum Beispiel: „Die außerschulische Kinder- und Jugendarbeit erreicht in ihrer Funktion jedes Jahr zehntausende Kinder und Jugendliche und wirkt in jeglicher Hinsicht präventiv", und so weiter, und so fort. (GR Dipl.-Ing. Martin Margulies: Super!)

 

Unglaublich viele Projekte, gell? Aber: Nützen die nichts? (GR Dipl.-Ing. Martin Margulies: Die nützen voll!) Ich frage Sie jetzt wirklich. Jetzt haben wir noch ein neues Projekt. Wir haben Baustellen, Mobbing an Schulen, Gewalt an Schulen. Wir haben die Problematik, das ist immer ein Thema (Amtsf. StR Mag. Jürgen Czernohorszky: Das ist unfassbar!) - ja, für Sie; für mich ist es auch unfassbar -: Wie viele dieser Projekte wurden evaluiert? (Amtsf. StR Mag. Jürgen Czernohorszky: … sparen! … 300 Lehrer!) Wie viele Projekte wurden evaluiert, und wie viele Projekte haben etwas erreicht? (Amtsf. StR Mag. Jürgen Czernohorszky: Alle!) Es wäre für uns Gemeinderäte zum Beispiel interessant, einmal zu sehen, wie die Evaluierung bei diesen Projekten aussieht. (Amtsf. StR Mag. Jürgen Czernohorszky: Fragst einfach, dann kriegst eine Antwort!) Warum braucht es jetzt noch ein neues? Dieses neue Projekt, das jetzt zwei Jahre lang an zehn Schulen getestet wird, das deckt ab, was es schon gibt! Und ich frage mich die ganze Zeit: Wie viele neue Projekte machen wir noch? (Beifall bei der ÖVP und von GR Dr. Wolfgang Aigner.)

 

Es wäre sinnvoll, es wäre wirklich sinnvoll, einmal ein Konzept zu erstellen, sich hinzusetzen, zu evaluieren und zu schauen, ob Geld, das anscheinend für neue Konzepte übrig ist, nicht in Schulsozialpädagogen besser investiert wäre. - Danke. (Beifall bei der ÖVP. - Amtsf. StR Mag. Jürgen Czernohorszky: Die sind eh gerade ausgebaut worden!)

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Mag. El-Nagashi. - Bitte schön.

 

12.07.58

GRin Mag. Faika El-Nagashi (GRÜNE)|: Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrte Zusehende!

 

Ich bin jetzt ein wenig verwirrt oder verunsichert. Sie - ich spreche jetzt in Ihre Richtung, Frau Schwarz, und auch in Richtung der ÖVP-Fraktion - meinen regelmäßig, wir tun nichts oder wir tun nicht genug. Jetzt haben Sie selbst eine sehr lange Liste der sehr starken Projekte, die wir umgesetzt haben, im Bereich der Fortbildung, im Bereich der Jugendarbeit, der außerschulischen Jugendarbeit aufgezählt, und auch das ist Ihnen nicht recht.

 

Gleichzeitig haben Sie aber die Problembereiche auch selbst benannt, und genau das sind die Problembereiche, in denen diese Projekte greifen und auch dieses eine Programm, über das ich heute hier auch ausführlicher sprechen möchte. Anscheinend ist es im Detail doch nicht bekannt oder nicht ausreichend bekannt, was eigentlich die Überlegungen dahinter sind beziehungsweise wie dieses Projekt oder Programm konzeptionell gedacht ist und umgesetzt wird. Ich möchte wirklich auf die Besonderheiten dieses Programms eingehen, um damit auch Ihre Frage zu beantworten, was es von den anderen Maßnahmen und Projekten, die wir bereits setzen, unterscheidet.

 

Das Programm „Respekt“ ist ein sehr breit angelegtes Programm, das ein ganzes System angeht und ein System anspricht. Auf dieser Ebene ist es eben keine einzelne Maßnahme, sondern ein breitflächiger Ansatz, sich dem System Schule anzunähern und hier die Herausforderungen zu sehen und anzuerkennen, aber auch die Möglichkeiten, die wir auch als Stadt haben, hier tätig zu werden.

 

Und - das haben Sie implizit gesagt - es ist ein Pilotprojekt. Das heißt, wir werden von diesen Erfahrungen in der Umsetzung auch lernen. Es wird evaluiert werden. Die Evaluation ist - Kollegin Emmerling hat das auch angeführt - von Anfang an ein integraler Bestandteil des Programms und auch der Umsetzung, und ich hoffe sehr, dass bei einem positiven Ergebnis dieses Programm auch auf den gesamten Pflichtschulbereich ausgeweitet und in ganz Wien ausgerollt werden kann.

 

Im Mittelpunkt dieses Programms stehen zwei ganz wesentliche Perspektiven. Das eine ist einerseits, die Schule als einen Schutzraum zu sehen und - das wurde heute schon mehrfach angesprochen - als einen Ort, der ein Bildungsraum ist, eine Möglichkeit für Entfaltung bietet; der also ein Bildungsraum, ein Entfaltungsraum mit vielen Möglichkeiten, aber auch ein Schutzraum sein muss, ein Raum, der ein gewalt- und ein angstfreier Raum ist. - Das ist der eine Schwerpunkt.

 

Der andere Schwerpunkt ist der inhaltliche Zugang: Was soll zentral vermittelt werden? - Das ist Demokratie- und Respektkultur. Und darum geht es: Systemisch und systematisch Demokratie- und Respektkultur zu veran

 

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