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Gemeinderat, 48. Sitzung vom 27.02.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 97 von 100

 

können, dass sie sofort aufzeigt und weiß, was das ist, ja, ja klar. Im Duden ist es krankhafter Hass gegen Frauen. Das ist eine Begründung im Duden. In Wikipedia haben Sie lange Abhandlungen. Wir werden uns genauer anschauen, ob da das, was wir drei Stunden vorher diskutiert haben, dass sozusagen die Frauen als nicht so gleichwertig betrachtet werden, ob das, was wir die letzten drei Stunden diskutiert haben, bei der WienWoche in irgendeiner Weise vorkommen wird. Oder ob hier nur eine selektive Misogynie stattfinden wird. „In welcher Form stehen strukturelle Diskriminierung und Gewalt im Zeichen der Gewinnmaximierung? Die heilige Dreifaltigkeit, auf der der moderne Kapitalismus beruht, ist transatlantischer Sklavinnenhandel, Kolonisation und Hexenverfolgung.“ Ich weiß nicht … Es ist ein Kunstprojekt. Ich sag‘s ja nur, ich lese es ja nur vor, ich kann ja nichts dazu sagen. Ich kann schon, aber ich will das ja nicht beurteilen. Aber (GR Mag. Dietbert Kowarik: Warum nicht?) ich meine, manchmal denke ich mir, es ist halt leider sehr viel Steuergeld. Aber manchmal denke ich mir, was manche Leute für Probleme haben, das ist mir …: „Zeichne uns das Gesicht der Hexenjagd von heute! Zeige uns deine Strategien gegen Slut Shaming.“ (GRin Mag. Faika El-Nagashi: Ja!) Sie weiß, was das ist. Weiß das sonst wer? Was ist „Slut Shaming“? Wir kennen das Problem gar nicht, weil wir nicht wissen, was diese Wörter bedeuten. „Slut Shaming“, nein, das muss man schon, ich meine „Slut Shaming“, da hat heute der Herr Bürgermeister dankenswerterweise Nordrhein-Westfalen zitiert. Und da habe ich im Internet die Fachstelle für Gender und Diversität Nordrhein-Westfalen gefunden, die das Wort „Slut Shaming“ erklärt: „Slut Shaming bezeichnet den Angriff auf und die Abwertung von Frauen und Mädchen wegen ihres vermeintlich sexualisierten Auftretens, ihrer sexuellen Aktivität oder auch nur wegen bestimmter Kleidungsweisen. Die Grenze zwischen gesellschaftlich akzeptablem und unakzeptablem sexuellen Verhalten oder Aussehen ist dabei willkürlich, jedoch stark verbunden mit Rassismus und Klassismus.“ Ja also, wenn Sie mich fragen (GR Mag. Dietbert Kowarik. Eh klar!), meine bescheidene Meinung: Das ist mit Geschmack verbunden, wie man sich anzieht. Ob grenzüberschreitend oder nicht - da hat ja der jüngst verstorbene Lagerfeld auch schon gesagt: „Wer Jogginghosen trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.“ Und das hat mit Rassismus schlicht und einfach gar nichts zu tun. Aber wir werden uns das genau anschauen. Wir werden uns genau anschauen, auf was es hier hinauskommt.

 

Die Frau El-Nagashi, die da alle diese Wörter genau kennt (GR Mag. Rüdiger Maresch: Wir kennen das!), die hat sich ja auch in letzter Zeit bei Kunstkritik hervorgetan, bei dem Plakat vom Herrn Attersee (Zwischenruf von GRin Mag. Faika El-Nagashi.), ja. Da würde ich empfehlen, der Antist, eine ... Ich sage nichts dazu. Der spricht von der Polarisierung der Idiotie, von Kleingeistigkeit im Kunstbereich.

 

Ich möchte nur feststellen: Für uns sind alle drei Subventionen natürlich nicht gängig, nicht akzeptabel, weil sie mehr oder weniger Parteienfinanzierung sind. (Aufregung bei GRin Mag. Faika El-Nagashi.) Diese 453.000, die stellten wir selbstverständlich immer schon stark in Frage, werden uns aber genau anschauen, was unter diesem Titel „bitches & witches“ hier - ich kann Ihnen den Artikel geben - (Zwischenruf von GRin Mag. Faika El-Nagashi.), zu verstehen ist. Und vielleicht werde ich dann noch einmal darüber reden. Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zum Wort gemeldet ist GR Baxant, und ich erteile es ihm.

 

20.27.48

GR Petr Baxant, BA (SPÖ)|: Meine sehr geehrten Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Vorsitzender!

 

Ich werde ganz kurz zu dieser Post sprechen, weil seit ich im Gemeinderat bin beziehungsweise seit 2011 reden wir jedes Jahr über dieses Thema. Es gibt immer dieselben Argumente. Es kommen immer dieselben zum Teil Lächerlich-Machungen quasi über diese Festivals und diese Kulturveranstaltungen.

 

Ich möchte im Grunde nicht mehr und nicht weniger sagen, als dass ich denke, dass die WienWoche eine sehr wichtige und gute Bereicherung für das Kulturleben in Wien und natürlich für unsere Republik ist. Ich bin überzeugt davon, dass wir nicht weniger, sondern mehr solche Initiativen brauchen. Ich danke all jenen, die sowohl in den politischen Partien als auch außerhalb von politischen Parteien Kulturinitiativen solcher Art ins Leben rufen und wünsche der WienWoche noch viele weitere erfolgreiche Jahre im Sinne des Wiener Kulturlebens! Danke schön. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Dipl.-Ing. Margulies. Ich erteile es ihm.

 

20.28.59

GR Dipl.-Ing. Martin Margulies (GRÜNE)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren.

 

Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um mich mit ein paar langhaltenden Vorurteilen auseinanderzusetzen, damit sie nicht beständig wiederholt werden und ich dann nicht irgendwann einmal rausrufen muss: Das ist gelogen und Sie wissen es. Vorweg erlaube ich mir aber die Bemerkung, dass mein Kollege Klaus Werner-Lobo bereits das eine oder andere Mal, wie Sie, Kollege Ebinger, gesprochen haben, gesagt hat, Sie sind anscheinend Teil der Gesamtperformance der WienWoche. Und heute habe ich fast wieder das Gefühl gehabt, nichtsdestoweniger (Zwischenruf von GR Mag. Dietbert Kowarik.) ein kleiner Teil und das Geld … Nachdem so viele Menschen trotzdem ehrenamtlich arbeiten und er deutlich besser bezahlt ist als jeder andere, der bei der WienWoche auch nur annähernd in irgendeiner Art und Weise zu tun hat, glaube ich, wird er es aushalten, das ehrenamtlich darzustellen.

 

Aber ich möchte auf den Punkt kommen, zunächst einmal zur Genese der WienWoche.

 

Nein, die WienWoche hat weniger mit dem Donauinselfest und mit dem Stadtfest zu tun, Kollege Ebinger. Die WienWoche, wir haben das schon ein paar Mal gesagt, ist als eine Idee von Klaus Werner-Lobo auch als Gegenmodell im Zusammenhang mit den Budgetwünschen für die Vereinigten Bühnen entstanden. Wir haben

 

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