Gemeinderat, 46. Sitzung vom 20.12.2018, Wörtliches Protokoll - Seite 52 von 90
natürlich auch so zusteht. Diesen Unterschied sehe ich sehr wohl.
Für mich ist wichtig, dass wir die Kinder- und Jugendarbeit in Wien stärken, weil Wien auch jünger wird. Wir sind das jüngste Bundesland, das war nicht immer so. Vor einigen Jahren und Jahrzehnten war Wien im Durchschnitt das älteste Bundesland. Wir haben immer mehr Junge und Jugendliche in dieser Stadt, und ich finde es gut, dass wir als Stadt auch mit finanziellen Mitteln dafür sorgen, dass Kinder und Jugendliche hier selbstbestimmt aufwachsen können, dass sie in der sehr schwierigen und fordernden Phase der Jugend ihre eigene Identität finden können und bedanke mich noch einmal bei der Vielzahl der Träger und JugendarbeiterInnen, die hier wirklich ausgezeichnete Arbeit machen. - Vielen Dank. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)
Vorsitzender GR Mag. Gerald Ebinger: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Mag. Hobek.
GR Mag. Martin Hobek (FPÖ): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen!
Ich werde meine Wortmeldung kurz gestalten, ich sehe, es ist schon eine ziemliche Ermattung hier. Die GRÜNEN haben sogar vergessen, beim Kollegen Ornig ein paar Centstückerl in ihr Schweinderl zu werfen, aber vielleicht ist es ja mittlerweile auch schon zu islamophob, oder wie auch immer. (GRin Mag. Barbara Huemer: Ha, ha, ha!) -Ah, wach geworden - passt!
Ich habe mir stellvertretend für diesen Block das Multikulturelle Netzwerk angesehen. Es ist leider ein grundsätzliches Problem in der sogenannten Integrationspolitik in Wien: Man nimmt die Thematik nicht wirklich ernst, man ist zu halbherzig, auch hier zum Beispiel wieder: Es muss immer niederschwellig sein, man läuft den Leuten nach, es muss auf jeden Fall freiwillig sein, jede leitende Maßnahme wäre natürlich schlimm. Das haben wir schon bei der Schulnotendiskussion gehabt. Würde man jetzt der Integrationspolitik in Wien - denn man sieht das Ergebnis ja unterm Strich - eine Note vergeben müssen - Sie möchten ja keine Noten haben, daher sage ich nicht, dass sie sich einen Fünfer verdienen würde und auch kein Nicht genügend, denn das wäre Ihnen ja zu numeral konnotiert - würde ich eher sagen, das Ganze müsste man dann so bewerten, dass es absolut felidophil ist. - Damit Sie sich das Googeln ersparen: völlig für die Katz‘.
Das ist leider das Problem, es wird viel Geld ausgegeben, es wird viel herumgedoktert, aber es findet keine echte Integration statt. Integration ist natürlich auch eine Bringschuld, nicht nur eine Holschuld, nicht dass man den Jugendlichen bis in die Parkanlagen nachläuft. (Zwischenruf von GR Peter Kraus, BSc.) - Ich kann Ihre Zwischenrufe nicht verstehen, werfen Sie etwas in das Schwein und passt schon. Wie gesagt, das hat alles keinen Sinn, und daher werden wir natürlich auch wieder ablehnen. Es ändert sich über die Jahre auch nichts, es gibt keinerlei Änderung, und daher, wie gesagt, werden wir natürlich ablehnen. - Danke. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Mag. Gerald Ebinger: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Marina Hanke.
GRin Marina Hanke, BA (SPÖ): Liebe Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuseher und Zuseherinnen!
Ich bin ein bisschen irritiert, nenne ich es einmal, ob der Wortmeldung meines Vorredners, weil wir da eigentlich ziemlich viele tolle und vor allem eine Breite an Poststücken vor uns haben, die wir jetzt auch diskutieren, und er sich einfach eines rauspickt und dann argumentiert mit: Es ist eh alles irgendwie wurscht und unnötig. (Ruf bei der FPÖ: Recht hat er!) Also, es ist irgendwie, finde ich, einmal etwas anderes von der FPÖ, aber es ist meiner Meinung nach auch nichts, was diesem Haus und vor allem der Dinge, die wir da jetzt diskutieren und beschließen, würdig ist. Aber, es soll sein.
Ich möchte schon noch genauer auf die Jugendarbeit eingehen, weil, wie eben schon gesagt, wir da eine Breite an Vereinen haben, die Tag für Tag sehr für die Kinder und vor allem die Jugendlichen in unserer Stadt Großartiges leisten. Es ist angesprochen worden, dass es sehr viele Vereine sind, und gerade von den NEOS auch sehr kritisiert worden, dass immer das Argument kommt, dass das historisch gewachsen ist. Was wir sehen - das merkt man auch, wenn man einerseits in Kontakt mit den Vereinen ist, aber sich auch ein bisschen damit auseinandersetzt: Wie funktioniert die Jugendarbeit in Wien? Wie funktioniert das auch in den unterschiedlichen Bezirken? -, ist, dass wir mit den unterschiedlichen Vereinen einerseits unterschiedliche Angebote setzen und auf der anderen Seite auch sehr genau auf die Bedürfnisse der Bezirke eingehen können, was auch von den einzelnen Bezirken sehr wertgeschätzt wird. Es ist dadurch auch ein sehr erfolgreiches Konzept, das sich bewährt hat, weil wir da auch sehr passgenaue Angebote für das setzen können, was auch vor Ort gebraucht wird.
Was immer zentral ist, ist, dass Jugendliche im Mittelpunkt stehen. Ich kann oder möchte da auch ein bisschen an die Debatte anschließen, die wir in der Aktuellen Stunde heute geführt haben. Was die Wiener Kinder- und Jugendarbeit schon ausmacht, ist ein anderer Zugang als der, den wir von einigen Kolleginnen und Kollegen der Oppositionsparteien hier immer vertreten haben. Wir haben es jetzt auch gerade in der Wortmeldung davor gehört, dass vieles auf Freiwilligkeit basiert, auch in der Integrationspolitik, aber jetzt geht es eigentlich um die Jugendarbeit. Das ist eine Sache, die gut ist, das ist eine Sache, wo wir auch sehr bewusst unsere Angebote so gestalten und einfach einen anderen Zugang haben als einen, der auf Zwang, auf Disziplinierung, auf Leistungsdruck basiert. Dafür steht die Wiener Jugendarbeit, und da sind wir auch eigentlich sehr stolz darauf. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Ich möchte noch ein Poststück herausgreifen und ein Thema ansprechen, das hier schon öfter Thema war, aber ein großartiges Projekt ist. Auch solche Sachen sollten hier ihren Raum finden, nämlich die „Werkstadt Junges Wien“, das größte Partizipationsprojekt für Kinder und Jugendliche, das es in dieser Stadt jemals gegeben hat. Mein Kollege Peter Kraus hat vorher schon gesagt, Wien wird immer jünger, Wien ist das jüngste Bundesland. Dem wollen wir auch mit unserem Ansatz Rechnung tragen, Kinder und Jugendliche ernst zu nehmen und sie auch in die Gestaltung dieser Stadt mit einzubeziehen, sie zu fragen: Was wünscht ihr euch für eine
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