Gemeinderat, 44. Sitzung vom 26.11.2018, Wörtliches Protokoll - Seite 9 von 104
können wir wirklich mit Fug und Recht - über so viele Jahre - und guten Herzens mit Stolz quittieren. Derzeit hat Wien eine Bauleistung von 8.000 bis 10.000 Wohnungen. Damit liefern wir einen wesentlichen Beitrag dafür, dass Wohnen in dieser Stadt für alle leistbar bleibt. Auch auf die für uns so wichtigen Gemeindewohnungen legen wir im kommenden Jahr wieder einen Fokus. Aktuell sind rund 3.700 neue Gemeindewohnungen in verschiedenen Planungsstadien in Umsetzung. 4.000 zusätzliche Wohnungen werden bis 2020 auf Schiene gesetzt.
Die international so angesehene Trinkwasserqualität Wiens ist sichergestellt, seit Jahrzehnten sichergestellt, aber man muss auch etwas dafür tun. Im kommenden Jahr setzt Wiener Wasser die Offensive der Erneuerung des Rohrnetzes fort. Das kostet allein kommendes Jahr etwa 65 Millionen EUR. Eines möchte ich hier auch erwähnen: Wie Sie alle wissen, erfolgt das mit der sogenannten „No dig“-Methode, um die Auswirkungen auch für den Verkehr, den Straßenverkehr, zu minimieren.
Wie bereits erwähnt, schaffen wir neuen Schulraum für unsere Kinder. 2019 werden allein dafür rund 120 Millionen EUR bereitgestellt. Über 100 neue Schulklassen in einem Jahr, das gibt es in keiner anderen Metropole! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Wir werden im kommenden Jahr auch die Modernisierung der Gesundheitsvorsorge vorantreiben. Im Frühjahr gehen zum Beispiel zwei von vier Linearbeschleunigern im Donauspital in Betrieb, die eine neue Dimension und eine neue Qualität im Bereich der Krebstherapie sicherstellen.
Wir bauen das Angebot an Jugendarbeit aus. Im Rahmen der offenen Kinder- und Jugendarbeit sind über 800 MitarbeiterInnen an etwa 80 Standorten unterwegs in Jugendzentren, Jugendtreffs und anderen Anlaufstellen. Sie besuchen regelmäßig mehr als 530 Parks, verbuchen über 2 Millionen Kontakte zu jungen Menschen pro Jahr. Ein derart breites Netz an Angeboten ist somit nirgends in Europa erhältlich. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Sehr geehrte Damen und Herren! Wien ist aber auch eine Stadt der Frauen. Es gibt in Wien verschiedene Angebote für Frauen, die durch ein neues Frauen-Servicezentrum noch besser zugänglich gemacht werden sollen. Das geplante Frauen-Servicezentrum wird eine zentrale Schnittstelle sein, an die sich Mädchen, Frauen mit den unterschiedlichsten Anliegen wenden können und bei der sie verschiedenste Angebote an Services unter einem Dach finden werden.
Wien investiert aber natürlich auch in die Wasserentsorgung auf Top-Niveau. Wien Kanal investiert im Jahr 2019 in die Sanierung und Erweiterung des Kanalnetzes rund 31 Millionen EUR. Auch im Bereich der Energieeffizienz geht viel voran. Ich lade Sie alle ein, die neuen Wege im Energieverbrauch auch in der Seestadt Aspern zu verfolgen. Wir liegen hier mit diversesten Projekten im Weltspitzenbereich. Ein Ausflug dorthin lohnt sich wirklich.
Die Hauptkläranlage, die in etwa 1 Prozent des Gesamtstromverbrauchs von Wien verursacht, wird künftig energieautark arbeiten. Das tut sie, indem aus Klärschlamm elektrische Energie gewonnen wird. Im kommenden Jahr geht die erste biologische Reinigungsstufe zur Gänze in Betrieb. Das 250 Millionen EUR Vorzeigeprojekt liegt sowohl im Zeit- als auch im Kostenplan und setzt neue Maßstäbe in Europa.
Meine Damen und Herren! In dieser Stadt hat die Zukunft längst begonnen, und wir haben nicht vor, langsamer zu werden, sondern wir legen den nächsten Gang ein. Man kann viele Themen unterschiedlich diskutieren, aber eines bleibt unbestritten: Wir leben in der lebenswertesten Stadt der Welt! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Wir müssen darauf achten, dass das auch für die junge Generation genauso bleibt und dass jene Menschen, die ihr ganzes Leben lang fleißig gearbeitet haben, nicht durch Leistungskürzungen bestraft werden. Wir sind verpflichtet, bei unserem Kurs generationsübergreifend zu denken und zu handeln. Wien bleibt eine Stadt, in der sich alle selbst auch verwirklichen können. Das macht den Erfolg Wiens aus, und das wird weiterhin so bleiben, das verspreche ich Ihnen.
Meine Schlussworte und mein Resümee: Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich möchte Ihre Zeit nicht überstrapazieren und darf nun langsam zum Schluss kommen. Ich möchte zusammenfassen: Das Wirtschaftswachstum ist besser als erwartet. Die Arbeitsmarktdaten verbessern sich, und die Arbeitslosigkeit sinkt seit über einem Jahr kontinuierlich. Der Konsolidierungspfad wird auf Punkt und Beistrich eingehalten. Ich darf über viele Erfolge unserer Stadt berichten und verschließe meine Augen nicht vor den Herausforderungen, mit denen die Stadt konfrontiert ist - das beweisen auch die Planungen für die kommenden Jahre.
Dazu gehört jedoch nicht nur Politik, sondern vor allem auch eine reibungslos funktionierende Verwaltung. Genau bei dieser möchte ich mich bedanken: bei allen Mitarbeitern dieser Stadt - dafür, diese Verantwortung gemeinsam wahrzunehmen und diese Stadt zu einem Hort der Sicherheit, der Stabilität und der Selbstverwirklichung zu machen, der Wien heute ist.
Gerade heute ist es mir ebenso ein Anliegen, den zahlreichen Mitarbeitern für ihre großartige Arbeit zu danken und ihnen dazu zu gratulieren. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Meine sehr geehrten Damen und Herren, jede Zahl in diesem Voranschlag ist ein Stück Wien. Mit diesem Respekt und mit dieser Umsicht ersuche ich Sie erneut, dieses Budget zu diskutieren. Wien auf diesem hohen Niveau nicht nur zu halten, sondern auszubauen, wird eine herausfordernde Aufgabe für uns alle sein. Es wäre vermessen, zu glauben, wir können das alle allein schaffen. Wir brauchen jede helfende Hand, jede kluge Idee, jedes Gespräch und jede Diskussion hier in diesem Kreis. Mögen wir diese Verantwortung in diesen heutigen und morgigen Sitzungstagen entsprechend ernst nehmen, das Zukunfts-Wien in den Mittelpunkt stellen und alles dafür tun, diese Stadt wiederholt ein Stück schöner zu machen. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
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