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Gemeinderat, 32. Sitzung vom 25.01.2018, Wörtliches Protokoll  -  Seite 68 von 102

 

Wäre Okto TV ein Printmedium, müsste man sagen, es hat nicht einmal Schülerzeitungsformat. Das Thema Reichweite hat Kollege Ornig schon sehr genau ausgeführt. Ja, es ist wirklich sehr schade, muss man sagen: Seit sich Wien eine Spekulationsstadträtin Brauner leistet, ist die Stadt bekanntlich bettelarm. Man müsste eigentlich vieles umschichten. Hätte man sich die Million für Okto letztes Jahr und die Million für heuer erspart, wäre sich schon der zweite Aufzug auf dem Stephansplatz ausgegangen. Vielleicht wäre es doch gut, wenn man hier umdenken und für ein Medium, das viel weniger Leute erreicht als jeder mittelmäßige Blogger auf YouTube, das Geld nicht weiter zum Fenster hinauswerfen würde. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzender GR Mag. Gerald Ebinger: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Mag. Wehsely. - Bitte.

 

16.44.06

GRin Mag. (FH) Tanja Wehsely (SPÖ)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

 

Ich darf Sie ein Mal mehr darauf aufmerksam machen, dass Okto, unser Community TV, in weiten Teilen als medienpädagogisches, als partizipatives Projekt konzipiert ist und von uns auch so erwünscht ist. Dass Ihnen Off-Kultur nicht gefällt, dass Ihnen Communities nicht gefallen, dass Sie vielleicht den Abseits-vom-Boulevard-Mainstream nicht mögen, das diskutieren wir immer wieder bei den sowieso selben Akten oder Poststücken, unter anderem bei Okto. Und an diesem Austausch wird sich grundlegend, was die Inhalte betrifft und was das Ziel betrifft, ein partizipatives und pädagogisches Projekt zu sein, nichts ändern. Das heißt nicht, dass man das nicht evaluieren soll, das heißt nicht, dass man nicht neueste Trends sehen soll. Was wichtig ist, ist aber, dass Menschen, dass Gruppen, die ansonsten nicht die Möglichkeit haben, professionelles Fernsehen zu kennen, zu betreiben, zu lernen, damit zu operieren, es zu verstehen, dahinterzusehen und selbst ein Medium verwenden zu können, dass diese Menschen und diese Gruppen Raum, Platz und Unterstützung finden. Das ist das Ziel, das primäre Ziel von unserem Community TV, von Okto.

 

Ich kann Ihnen das aus der Warte der Jugendarbeit und der Jugendzentren sagen. Wir sind mit unserem Sender „See You TV“ seit Anbeginn dieses Community-Senders dabei. Es gäbe, abgesehen von Okto und dem Medienzentrum von wienXtra keine Unterstützung für junge Menschen in unserer Stadt, in dieser Art und Weise - selbstbestimmt, aber unter pädagogischer Anleitung - partizipativ ihre eigenen Sendungen mit ihren eigenen Inhalten zu transportieren. Und das trifft natürlich auf viele andere Gruppen auch zu - sollen das feministische Gruppen sein, sollen das Communities sein, Special-Interest-Inhalte.

 

Ja, wir bekennen uns dazu: Diese Menschen haben einen Platz und sollen auch Fernsehen machen können, dafür auch eine Bühne bekommen, ein Programm gestalten dürfen und das transportieren dürfen. Dafür ist Okto damals gegründet worden, dafür ist Okto heute da, und dafür beschließen wir heute mit der Mehrheit diese Subvention, diese Förderung, weil wir es richtig finden, dass Menschen eine Bühne bekommen, auch wenn sie Ihnen nicht zu Gesicht stehen. - Danke. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Mag. Gerald Ebinger: Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Die Berichterstatterin verzichtet auf das Schlusswort.

 

16.47.30 Wir kommen damit zur Abstimmung. Ich bitte jene Damen und Herren, die dem Antrag der Berichterstatterin zustimmen wollen, um ein Zeichen mit der Hand. - Das ist mehrstimmig mit den Stimmen der SPÖ und der GRÜNEN gegen die Stimmen von FPÖ, ÖVP und NEOS so angenommen.

 

16.47.50 Es gelangt nunmehr Postnummer 20 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an den Wiener Tourismusverband. Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR Strobl, die Verhandlung einzuleiten.

 

16.47.57

Berichterstatter GR Friedrich Strobl: Ich bitte um Zustimmung.

 

Vorsitzender GR Mag. Gerald Ebinger: Ich eröffne die Debatte. Zu Wort gemeldet ist Herr GR Ornig. - Bitte.

 

16.48.04

GR Markus Ornig, MBA (NEOS)|: Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Stadträtin!

 

Vorab möchte ich einmal Norbert Kettner und seinem Team zu ihrer hervorragenden Arbeit bei WienTourismus gratulieren. Ich glaube, dieses Team leistet eine wirklich sehr, sehr gute Arbeit, und die Beherbergungszahlen in Wien steigen und steigen, und das ist gut. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)

 

Darauf sollte man sich aber natürlich nicht ausruhen, denn zwei Tatsachen gibt es, die mir ein wenig Sorge bereiten, und da sind vor allem dieses Haus und die Wiener Stadtregierung gefragt.

 

Das erste Thema ist natürlich - es ist heute schon von unserem neuen nicht amtsführenden Stadtrat angesprochen worden - das Thema Ladenöffnungszeiten. Dazu möchte ich kurz ein paar Daten der Marktforschung von WienTourismus näher erläutern, an denen man, glaube ich, ganz klar sieht, dass hier ein bisschen der Wurm drinnen ist.

 

Besonders gut aufgestellt ist Wien ja bei der zahlungskräftigen Zielgruppe 30plus. Dieser Bereich macht unglaubliche 77 Prozent aller Touristen in Wien aus. Diese Zielgruppe ist extrem zahlungskräftig. Das zeigt auch die Statistik, in welchen Beherbergungsbetrieben die Leute aus dem Ausland nächtigen. Da ist es nämlich so, dass fast 60 Prozent in 4- oder 5-Stern-Betrieben untergebracht sind, und das zeigt, dass die Touristen, die nach Wien kommen, das Schöne lieben und natürlich hier auch gern Geld ausgeben und vor allem im Urlaub sehr gern Geld ausgeben.

 

Aus der Marktforschung wissen wir auch, dass 35 Prozent der Touristen ihre Reiseentscheidung nach Internetrecherchen treffen. Ein sehr wichtiger Faktor, nämlich genau der drittwichtigste Faktor, ist dabei: Was gibt es für Shopping- und Einkaufsmöglichkeiten, nach denen diese ganzen Plattformen ihre Empfehlungen abgeben?

 

Jetzt hab ich einmal Tourist gespielt und habe das gute Internet beziehungsweise Google gefragt, wo denn die 20 besten Shopping-Städte Europas sind. Also man

 

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