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Gemeinderat, 24. Sitzung vom 01.06.2017, Wörtliches Protokoll  -  Seite 24 von 96

 

Auflösungsantrag dieses Stadtparlamentes zu. Wir brauchen eine Regierung, die sich der Sorgen der Menschen auch annimmt. - Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Als nächste Rednerin hat sich Frau GRin Dr. Kickert gemeldet. Ich erteile ihr das Wort.

 

11.16.05

GRin Dr. Jennifer Kickert (GRÜNE)|: Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Vorsitzender!

 

Es passt ausgezeichnet, dass meine Rede sogar auf eine Kritik meines Vorredners Juraczka eingehen wird, da er ja gemeint hat, was nützt uns eine schöne Stadt, wenn sich niemand eine Wohnung leisten kann. Ich wollte, ausgehend von den beiden Prädikaten, die er jetzt versucht hat, ein bisschen lächerlich zu machen, nämlich „smarte Stadt“ und „Platz 1 im Stadtklima“, anhand eines Beispiels zeigen, was es alles braucht oder was auch dann getan wird, um genau das zu beweisen, dass wir in Wien nämlich tatsächlich mit Beispielen WeltführerInnen sind. Und dieses Beispiel ist eines aus dem Städtebau - damit Sie wissen, wie Sie es einordnen können.

 

Die wesentlichsten Dinge, die das Prädikat „Smarteste City“ in diesem Fall auch tatsächlich begründen, sind die Grundelemente einer smarten Stadt, das ist Ressourcenschonung, das ist die Hebung der Lebensqualität und das ist Innovation. Und alle Projekte, die zum Beispiel diese drei Grundelemente vereinen, sind einmal per se nützlich und smart. Sind ziemlich gescheit. Das Beispiel, das ich Ihnen bringen möchte, ist die Biotope City in Favoriten auf den Coca-Cola-Gründen. Das ist ein städtebauliches Beispiel dafür, wie Wien schon von einem relativ hohen internationalen Niveau und Standard in Städtebau noch einen höheren Standard zu erreichen versucht. Und das ist eine Leistung, denn von einem etwas niedrigeren Standard zu einem hohen zu kommen, ist zwar auch eine Leistung, aber hohes Niveau noch zu steigern, ist die viel größere Leistung. Das werden Ihnen übrigens sämtliche Leistungssportlerinnen und -sportler bestätigen.

 

Was ist an diesem Beispiel Biotope City so - ich würde jetzt sagen - tatsächlich bewundernswert? Das Ziel ist, hier einen Stadtteil zu errichten, in dem es das gibt, was es in einer wachsenden Stadt braucht, nämlich viele leistbare Wohnungen. - Übrigens, Herr Juraczka, das ist genau das, was es schon bringt. - Das werden 1.000 Wohnungen sein, die für die Wienerinnen und Wiener angeboten werden, davon mehr als 80 Prozent leistbar. Und das in einer Konzeption, die das, was wir bisher versucht haben umzusetzen, nämlich eine urbane Dichte mit großem Freiraum noch stärker - ich sage es jetzt einfach einmal - mit der Natur, mit der Biologie in Verbindung zu bringen. Wir haben hier tatsächlich den Versuch, die urbane Dichte einer Stadt quasi als Teil der Natur zu sehen, und nicht umgekehrt, wie bisher, nämlich Natur als Teil einer Stadt.

 

Was sind die Kriterien dieser Stadtentwicklung? Eine möglichst geringe Unterkellerung, ziemlich viel freie Räume, Bepflanzung auf sämtlichen Ebenen, also nicht nur ein paar Vorgärten, sondern tatsächlich eine intensive Bepflanzung der Gebäude mit grünen Fassaden, mit Dächern, mit Atrien, mit Balkonen, mit Loggien, mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Nutzungen der Gärten, mit einer ganz gezielten geringen Versiegelung des Bodens und mit dem Versuch, Freiraum auch wachsen zu lassen. Also einer G‘stättn, etwas, was früher immer als Brach- und Nichtnutzungsfläche bezeichnet wurde, jetzt bestehen zu lassen. Und das alles noch wissenschaftlich begleitet. Das heißt, auch hier Innovation sowohl auf der natürlichen Ebene mit sogenannten Regengärten, aber auch mit der Verwendung von ökologischen Baumaterialien und einem hochinnovativen Energiekonzept, und, wie gesagt, mit wissenschaftlicher Begleitung.

 

Das heißt, das Ergebnis dieses Stadtteils und des Bauens dieses Stadtteils wird nicht nur für Wien ein Beispiel sein, sondern wahrscheinlich für die Entwicklung solcher Stadtteile in der ganzen Welt. Und das ist ziemlich smart. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Nächster Redner ist Herr GR Unger. Ich erteile ihm das Wort.

 

11.21.13

GR Christian Unger (FPÖ)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen!

 

„Wien ist attraktiv wie selten zuvor“, ein sehr interessanter Titel. Ich muss aber bemerken, dass Sie wieder - und der Erstredner hat es ja bewiesen - ein bisserl in die Studienfalle getappt sind, denn Sie haben wieder Ihren beliebten SPÖ-Säulenheiligen William M. Mercer zitiert. Wobei ich sagen muss, dass diese Mercer-Studie nur sehr bedingt aussagekräftig ist, da nur im Ausland eingesetzte Top-Manager und Mitarbeiter befragt werden. (GR Christian Oxonitsch: Das stimmt einfach nicht!) Das steht sogar im Internet so, Herr Klubobmann, aber bitte. (GR Christian Oxonitsch: Das ist abenteuerlich!) Das ist nicht abenteuerlich, das steht sogar im Internet so drinnen, in den Studienrichtlinien. (GR Christian Oxonitsch: Zeigen Sie es mir!) Dann kommen Sie einfach zu mir und schauen Sie es sich an.

 

„Wien ist attraktiv wie selten zuvor.“ Der Kollege von der ÖVP hat es schon gesagt, die Arbeitslosenzahlen sind am Steigen gegenüber dem Vorjahr, der Aprilwert um 0,3 Prozent. Wir haben eine massiv steigende Jugendarbeitslosigkeit, die Working Poor sind massiv im Steigen. Also, was daran attraktiv ist, kann ich mir nicht vorstellen. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Attraktiv, also ich finde es auch nicht attraktiv, wenn ich elendslang im Ambulatorium irgendwo warten muss, in einer Ambulanz von den Wartezeiten her. Ich finde es auch nicht smart, wenn ich monatelang irgendwo auf einen OP-Termin warten muss. Und ich sage Ihnen etwas: Das Spitalspersonal in den Wiener Spitälern findet es auch nicht attraktiv und nicht smart, ihre Arbeitsumstände nämlich, wo sie täglichen Bedrohungen ausgesetzt sind, körperliche Attacken erleiden müssen, sexistische Beschimpfungen ertragen müssen. Das ist auch weder attraktiv noch smart, meine Damen und Herren.

 

Kommen wir zum Verkehrsbereich: tägliche Staufallen durch falsche Verkehrspolitik. Dann haben wir noch den Demo-Wahnsinn, wo afghanische Vereine oder die Kiffer-Parade, et cetera die Mariahilfer Straße lahmle

 

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